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Stars & Stripes und Streifenhörnchen

Titel: Stars & Stripes und Streifenhörnchen
Autoren: Michael Streck
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Gewohnheit, CNN. Wir lernten sogar den CNN-Moderator Anderson Cooper lieben, den wir in Amerika verabscheut hatten. Entfernung macht milde: 5:5. Die vielen amerikanischen DVDs helfen über lange Wintertage, die in Hamburg gefühlt von Oktober bis Mai dauern. Gelegentlich fällt die Frau des Hauses sogar in längst verschüttet geglaubte deutsche Tugenden zurück: »Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur unpassende Kleidung.« Was bleibt ihr übrig? Was bleibt uns übrig?
    Wenn Telefon und Internet ausfallen, was ständig passiert, ruft eine der beiden Töchter garantiert: »Who the fuck is Alice?« Beide fluchen mehr in Deutschland, weil anscheinend alle mehr fluchen in Deutschland und das f-Wort oder das s-Wort benutzen. Wir müssen wohl angekommen sein. Es hat viel, viel länger gedauert als eine Containerfracht von New York nach Hamburg mit unseren Seelen drin.
    Wir leben mittlerweile schon fast zwei Jahre wieder in Hamburg. Wir verfolgten aus der Distanz gebannt den US-Wahlkampf und Monate später die öde teutonische Kanzler-Kür und beneiden ergo die Amerikaner noch mehr um Obama. Manchmal macht die ältere Tochter Witze über deutsche Politiker, über die vielen Pofallas und Westerwelles, »nicht mal lustige und saftige Skandale kriegen sie hier hin, diese Graugesichter« . Sie will nach dem Abi erst mal ins Ausland flüchten. Schon wegen der besseren Polit-Skandale andernorts, Italien oder Frankreich vielleicht, USA bestimmt. Wir alle vermissen Amerika, keine Frage. Aber wir sind zurück, irgendwie. Und leben seitdem zwischen den Stühlen.







Thanks!
Ein Dank an fast alle
    Dieses Buch begann bei uns im Garten. Es war eine laue, warme Sommernacht irgendwann im Juli oder August 2006, die Grillen zirpten nach dem Grillen. Mein Freund Til Mette, meine Frau und ich saßen dort und redeten über Gott und die Welt und bestimmt auch über George W. Bush, weil wir stets über den Unvermeidlichen redeten. Wir lachten trotz Bush viel an diesem Abend, der fließend überging in eine laue, warme Nacht. Irgendwann sagte die Frau: »Warum macht Ihr beiden Verrückten kein Buch zusammen?« Til und ich guckten uns an, nickten, und so fing das an.
    Zwei Jahre sind vergangen, und nun ist es fertig, das Buch. Aber es wäre nie fertig geworden ohne die Unterstützung und Hilfe von Frau, Töchtern, Freunden, Kollegen, Verwandten. Deshalb in Kürze und in der Hoffnung, niemanden vergessen zu haben, der Dank an:
    Den stern, der unsere Familie im Spätsommer 2001 in die USA schickte und alles möglich machte. Die Kolleginnen und Kollegen im New Yorker Büro, Rüdiger Barth für seinen goldenen Einfall, mir Thomas Hölzl von Eggers & Landwehr vorzustellen, der das Projekt auf den Weg brachte. Unsere Lektorin Bettina Feldweg und alle Menschen bei Malik. Peter Juppenlatz für seine Ideen und Verbesserungen. Mica und Sylvie und Severin und Klaus und Uli und Bernd und Volker und Tobias und Barbette und Barbara und Julia und Dave und Danny und Han und Christine, weil ich ihnen einfach immer dankbar sein werde. An Saj und Matthew und die gesamte Gang, die schon wissen, warum. Und überhaupt: Dank an alle handelnden Personen in diesem Traktat – mit Ausnahme unserer Vermieterin und George W. Bush. Aber wenn dieses Buch erscheint, packt der gerade seine Koffer im Weißen Haus und zieht alsbald auf seinen texanischen Bauernhof. Endlich. Es sei ihm an dieser Stelle leidvoll versichert, dass Umzüge entsetzlich nerven. Und das hat er sich redlich verdient.

Zu diesem Buch

    Michael Streck , s tern -Autor und USA-Kenner, blickt zurück auf sieben amerikanische Jahre mit seiner Familie: auf die Wohnungssuche in New York, auf Reisen zu berückend schönen Orten wie Big Sur, Hawaii oder Montana – und auf Stromausfälle, die in Amerika so sicher sind wie das Amen in der Kirche. Auf Handwerker, die zu Stammgästen wurden. Auf Ameisen, Streifenhörnchen und sonstige Tiere, die auch Stammgäste wurden. Auf Sex und Prüderie, Sitz- und Stehpinkler und politische Korrektheit. Auf Leibesvisitationen am Flughafen. Auf fähnchenschwenkende Kinder und Patriotismus. Und auf Feiertage mit Riesentruthahn, leuchtendem Rentier und umstürzenden Bäumen – nicht nur zur Weihnachtszeit.

    Michael Streck, 1964 geboren, arbeitet beim s tern ; er schrieb zunächst für das Deutschland-Ressort und war dann von August 2001 bis Anfang 2008 New-York-Korrespondent des Hamburger Magazins.

    Til Mette , 1956 geboren, wohnte 1992 bis 2006 in New York und New
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