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Starker als dein Tod

Starker als dein Tod

Titel: Starker als dein Tod
Autoren: Castillo Linda
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entspannen.“ Emily hatte zwar keine Ahnung, was hier vor sich ging, aber irgendwas an dieser Szenerie war eindeutig falsch. So verrückt es klang, keimte ihn ihr dennoch der Verdacht, dass diese Männer nicht aus dem Nichts erschienen waren, um ihr zu helfen oder ihre Aussage aufzunehmen. Doch warum sollten sie ihr etwas tun?
    „Was soll das alles hier?“, wollte sie wissen. „Was ist los?“
    Underwood ergriff das Wort. „Hat Zack Devlin Ihnen irgendetwas erzählt, Emily?“
    Misstrauisch sah sie von einem Mann zum anderen. „Ich habe Ihnen bereits alles gesagt, was geschehen ist.“
    „Alles, Emily? Sind Sie ganz sicher? Wir haben Sie über die Sicherheitskamera beobachtet, wissen Sie. Dafür, dass Sie sich gerade erst begegnet waren, schienen Sie und Devlin ziemlich … vertraut zu sein.“
    Der Kuss, dachte sie und schloss kurz die Augen.
    Gütiger Gott, sie glauben, ich hätte Devlin bei der Flucht geholfen
. „Ich … ich kann erklären, was passiert ist.“
    „Tun Sie das bitte.“
    „Er … Er hat mich überrascht. Ich war so … verblüfft, dass ich gar nicht reagieren konnte.“
    „Haben Sie eine Vorstellung, welche Strafe darauf steht, einem Gefangenen zur Flucht zu verhelfen und ihn zu decken?“, fragte der Lieutenant.
    „Das … habe ich nicht getan“, rief sie atemlos. „Das würde ich niemals tun.“
    „Ihr Vater hat es getan.“
    Ein Gefühl der Scham überkam sie bei der Erwähnung ihres Vaters, trotzdem straffte sie die Schultern und reckte das Kinn nach oben. „Ich weiß, was das hier für einen Eindruck macht, aber ich habe diesem Mann nicht bei der Flucht geholfen.“
    „Jemand hat das aber getan“, stellte der Lieutenant fest.
    „Ich habe sämtliche Richtlinien und Regeln befolgt“, beharrte sie.
    „Selbstverständlich haben Sie das.“ Underwood schlüpfte in die klassische Guter-Cop-Rolle. „Und nun werden Sie uns erzählen, was Devlin Ihnen gesagt hat.“
    „Er hat mir gar nichts gesagt.“
    Seufzend, als ob sie ihn schwer enttäuscht hätte, nickte Underwood dem Doktor zu.
    „Was tun Sie da?“, fragte sie den Arzt, während er sich ihr langsam näherte.
    Seine grimmige Miene verursachte ihr Gänsehaut auf den Armen. „Wir geben Ihnen eine Kleinigkeit, damit Sie sich besser erinnern können.“
    Emily konnte nicht glauben, dass dies alles wirklich passierte. Sie starrte auf die Spritze in Dr. Lionels Hand, ihr Herz raste. Breitbeinig standen die drei Männer zwischen ihr und der Tür. Es gab keine Möglichkeit, an ihnen vorbeizukommen. Ihre Hand wanderte zu der Dose Pfefferspray, die an ihrem Gürtel befestigt sein sollte, doch sie war nicht da. Verdammt. Verdammt.
Verdammt
.
    „Ich möchte mit Direktor Carpenter sprechen.“ Sie kannte Clay Carpenter seit ihrer Teenagerzeit. Vor einem Jahrzehnt hatte er mit ihrem Vater gearbeitet. Die beiden Männer waren befreundet gewesen. Er hatte Emily geholfen, den Job im Gefängnis zu bekommen. Niemals würde er seine Erlaubnis dafür geben, was diese Männer hier vorhatten.
    „Ich fürchte, der Direktor ist im Moment nicht abkömmlich“, sagte der Lieutenant.
    „Bleiben Sie stehen“, warnte sie.
    Der Doktor und der Lieutenant kamen auf sie zu. „Machen Sie das hier nicht schwerer, als es ohnehin schon ist“, meinte der Arzt.
    Emily stürzt nach vorn zu dem Alarmknopf. Zwei Paar Hände schlossen sich um ihre Arme und rissen sie zurück.
    „Lassen Sie mich los!“ Sie trat wild um sich.
    „Die ganze Sache wird einfacher für Sie, wenn Sie kooperieren“, erklärte Underwood. „Erzählen Sie uns, was Devlin Ihnen gesagt hat.“
    Sie blickte hoch und sah, wie Dr. Lionel die Schutzkappe von der Nadel nahm. „Bleiben Sie mir damit vom Leib“, schrie sie und hoffte, dass sie nicht so verängstigt klang, wie sie sich fühlte.
    „Wir werden Ihnen nichts tun, Emily. Das hier ist nur ein bisschen Natrium-Thiopental, das Ihnen helfen wird, die Wahrheit zu sagen.“ Wahrheitsserum, dachte sie, und Entsetzen keimte in ihr auf. „Das dürfen Sie nicht tun.“
    Der Lieutenant, der ihren Arm festhielt, warf dem Doktor einen verärgerten Blick zu. „Setzen Sie ihr die Spritze, verdammt. Wir haben nicht viel Zeit.“
    Dr. Lionel hob die Spritze. Emily arbeitete seit drei Jahren für
Lockdown
. In ihrer Personalakte waren zwei Belobigungen eingetragen. Warum glaubten sie ihr nicht? Warum sollten die drei solche Mittel zur Informationsbeschaffung einsetzen, wenn sie, Emily, noch nicht mal den Hauch einer Ahnung hatte, was die
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