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Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts

Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts
Autoren: Peter David
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Einen Augenblick später ging es auf Warp und war verschwunden.
    Picard stieß einen erleichterten Seufzer aus und schlug Calhoun auf den Rücken. »Mac … ob Sie es glauben oder nicht … ich weiß, wie schwierig es ist, dem Bedürfnis nach Rache nicht nachzugeben. Aber ich denke – und ich will jetzt nicht gönnerhaft klingen –, Sie haben einen enormen Schritt in Ihrer persönlichen Entwicklung gemacht und …«
    »Die Phaserbänke waren leer«, sagte Calhoun.
    »Was?« Picard beugte sich vor und sah nach. Es stimmte. Die Phaser waren aufgeladen worden, konnten die Energie jedoch nicht halten.
    »Sie sind leer. Und nicht nur sie. Thul muss das Schiffssystem geleert haben. Triebwerke, Lebenserhaltung, alles weg. Er hatte wirklich ein Händchen dafür, vorauszudenken. Das war ein Mann, der gedacht hat: ‚Nur für den Fall, dass Calhoun und/oder Picard entkommen, lasse ich ihnen so viel Energie, dass ihnen die Flucht gelingt. Damit sie sich in Sicherheit glauben. Und dann werden alle Systeme …«
    Die Lichter im Frachter gingen plötzlich aus.
    »… abgeschaltet‘«, schloss er.
    Die Zweihundertjahrfeier auf der Erde ging ohne Zwischenfall zu Ende. Irgendwann wandte sich Jellico an Nechayev und sagte: »Nun … wie es scheint, waren wir alle umsonst besorgt.«
    »Scheint so. Es sei denn, jemand hat die Galaxis vor einer Katastrophe bewahrt, ohne dass wir uns dessen bewusst sind.«
    »Das bezweifle ich«, entgegnete Jellico. »Ich meine, ich wüsste, wenn etwas Derartiges geschehen wäre.«
    »Ja«, sagte Nechayev. »Es wäre bestimmt schwierig, Ihnen so etwas vorzuenthalten, Eddie.«
    Picard und Calhoun verbrachten die nächsten Minuten damit herauszufinden, was sie tun konnten, um der Situation Herr zu werden. Doch nichts schien sich anzubieten. Außerdem waren alle anderen Schiffe bereits verschwunden. Nicht dass ihre Anwesenheit große Möglichkeiten eröffnet hätte. Calhoun und Picard waren von Thul als Verräter und Feinde abgestempelt worden. Als sich keine weiteren Optionen boten, saßen sie einfach da und blickten einander an.
    »Hatten Sie bereits beschlossen, Lodec nicht zu töten, bevor Sie bemerkt haben, dass die Phaser leer sind? Oder war es umgekehrt?«
    Calhoun sagte nichts.
    »Sie wollen nicht antworten.«
    »Picard«, sagte Calhoun langsam, »Sie sind wahrscheinlich eine der intelligentesten Personen, denen ich je begegnet bin. Sie kennen mich jetzt seit zwanzig Jahren. Sie kennen meine Geschichte. Sie wissen, wofür ich eintrete. Und Sie wissen auch, dass ich – auch wenn es unterwegs ein paar Beulen gibt – am Ende immer das Richtige tue. Also glaube ich, dass Sie die Antwort auf diese Frage bereits kennen, nicht wahr?«
    »Netter Versuch, Mac.«
    »Also gut … ich hätte wohl wissen müssen, dass ich nicht so leicht davonkomme. Die Wahrheit ist, Picard … dass ich zuvor schon einmal in einer solchen Situation war. Die Unentschlossenheit hat zu meinem Abschied von der Sternenflotte geführt, weil das Universum für mich schwarz oder weiß war. Diesmal … muss ich erneut zugeben, dass ich nicht weiß, was ich getan hätte. Vielleicht hätte ich dem Drang nach Rache nachgegeben. Vielleicht auch nicht. Ich bin mir nicht sicher. Doch diesmal wird mich der Mangel an Wissen nicht fertigmachen. Ich habe lange gebraucht, um festzustellen, dass es in Ordnung ist, nicht alles zu wissen – Dinge über einen selbst eingeschlossen. Dass es in Ordnung ist, manchmal innerhalb von Grautönen zu leben. Reicht das?«
    »Eigentlich nicht. Aber das wird es wohl müssen.«
    Sie saßen eine Weile da. Dann fragte Calhoun: »Woran denken Sie?«
    »An all die Leute, die ich gekannt habe. All die Gelegenheiten, die ich in meinem Leben gehabt habe, und ob ich es wieder genauso machen würde. An Thuls Sohn, und ob sein Tod hätte vermieden werden können – ob ich etwas anders hätte machen können, denn wenn mir das gelungen wäre, wäre dies alles vielleicht nie geschehen. Leben wären nicht sinnlos geopfert worden, und unerschöpflicher Erfindergeist wäre nicht auf ein so sinnloses Unterfangen wie einen Racheplan verschwendet worden. Ich denke an das Universum im Allgemeinen, an den freien Willen, an den Platz des Menschen im Universum und ob wir überhaupt einen Platz haben oder welche Rolle wir im großen Ganzen spielen. Ich frage mich … was die letzten Antworten sind und ob wir sie jemals erfahren werden.« Er hielt inne und spürte, wie ihm die Kälte des Alls in die Knochen kroch. »Und Sie? Woran
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