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Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger
Autoren: Dean Wesley Smith
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Narat nicht gesagt. Er wollte, dass Narat und Kellec Ton so gut zusammenarbeiteten, wie es ein Cardassianer und ein Bajoraner eben konnten. Aber er würde dabei kein Risiko eingehen.
    Als hätte er gespürt, dass Dukat an ihn dachte, sah Kellec Ton von seinem Padd auf. Er hatte diese großen dunklen Augen, die Dukat an den Bajoranern so faszinierend fand. Die Nasenrillen waren es, die sie so hervorhoben. Er hatte ein längliches Gesicht, was ihm aber im Gegensatz zu Narat keinen schwächlichen Zug verlieh. Bei Kellec betonte die Länge seinen Knochenbau und verlieh ihm den Anschein von Macht.
    Dukat war stets besonders wachsam in der Gegenwart dieses bajoranischen Arztes und hatte seinen Zugang zu den Cardassianern beschränkt. Frauen fanden ihn attraktiv, und das gefiel Dukat ganz und gar nicht. Kellec Ton besaß die Art von Charisma, die gefährlich werden konnte, wenn man ihr freien Lauf ließ.
    Aber Dukat musste sich die Patienten ansehen.
    Die Bajoraner auf dem Tisch hatten keine seltsame Grünfärbung. Ihre Haut sah vollkommen normal aus, wenn nicht sogar gesünder. Wenn er es nicht besser gewusst hätte, hätte Dukat angenommen, dass sie bei bester Gesundheit wären.
    Es war der Gestank, der ihre Krankheit offenbarte. Der durchdringende Geruch der Verwesung hing an allem, als würde auf dem Boden und an den Wänden Essen verrotten – Essen und Leichen, die unter einer unbarmherzigen Sonne verfaulten.
    Er widerstand dem Drang, sich die Hand vor den Mund zu halten. Kellec Ton beobachtete ihn, als würde er Dukats Reaktion studieren. »Abscheulich, nicht wahr?«, sagte Kellec. »Sie sollten mal in den bajoranischen Bereich gehen. Dort ist der Geruch so überwältigend, dass ich keine Ahnung habe, wie jemand dort noch essen kann.« Dann legte er den Kopf leicht schräg. »Nicht dass es dort viel zu essen gäbe.«
    Dukat würde sich mit diesem Mann auf keine politische Diskussion einlassen. Der Arzt war auf Terok Nor, weil Dukat sich um seine Bajoraner kümmerte. Er war hier, weil ein gesunder Arbeiter ein starker Arbeiter war. Je mehr Uridium die Bajoraner verarbeiteten, desto besser für alle Beteiligten.
    »Was ist das für eine Krankheit?«, fragte Dukat.
    »Wenn ich das wüsste, wäre ich vielleicht in der Lage, ihnen zu helfen.« In Kellecs Stimme schwang eine Spur unterdrückter Frustration mit. »Bis jetzt haben wir zwanzig Bajoraner verloren, und diese beiden sind die Nächsten. Sie sehen gut aus, oder?«
    Dukat nickte. »Was ist das für ein Gestank?«
    Kellec warf Narat einen fragenden Blick zu. Dieser nickte, um ihm zu signalisieren, dass er fortfahren sollte. Kellec legte das Padd auf den Instrumententisch. »Es ist genau das, was Sie denken. Ihre Körper verwesen innerlich. Sie wurden sediert, aber diese Krankheit, was immer sie auch sein mag, ist unglaublich schmerzhaft. Bei einigen haben die Schmerzmittel vor dem Tod nachgelassen – ich konnte ihnen nicht genug verabreichen, um ihr Leid zu mindern.«
    Irgendwie ließ er es so klingen, als sei das Dukats Schuld. Aber er hatte diese Krankheit nicht verursacht. Ein paar Bajoraner mussten sie in die Station eingeschleppt haben. Also hatte er es den Bajoranern überlassen, sie zu heilen. Sie kümmerten sich um ihre eigenen Kranken. Darum erlaubte er ihnen Kellec Ton. Wenn sie bestimmte Vorräte brauchten, sollte Kellec Ton als Mittler zu den Cardassianern fungieren.
    »Sie hätten uns früher benachrichtigen sollen. Vielleicht hat Narat ja etwas, das …«
    »Nein, habe ich nicht.«
    »Nun«, sagte Dukat. »Es gefällt mir nicht, dass irgendeine Krankheit meine Arbeiter umbringt. Sie hätten damit zu mir kommen sollen, bevor es außer Kontrolle geraten ist.«
    »Die Seuche ist vor anderthalb Tagen das erste Mal aufgetreten«, sagte Kellec. »Ich war seitdem ein wenig beschäftigt.«
    »Und es wird nur schlimmer werden«, warf Narat ein.
    Dukat drehte sich zu ihm um. Narats Gesicht sah noch verhärmter aus als ein paar Momente zuvor. »Warum?«
    Der Arzt nahm Dukats Arm und führte ihn zum Krankenbett einer der Wachen. Aus der Nähe wirkte die grünliche Farbe fleckig. Die Schuppenplatten um die Augen und am Hals des Wachmannes platzten ab, und aus Mundwinkeln und Nase quoll eine blassgraue Flüssigkeit.
    Dukat blieb auf Abstand, auch wenn er wusste, dass der Kranke von einem Quarantänefeld umgeben war.
    »Das wirkt auf mich nicht wie dieselbe Krankheit.« Als Narat um die Erlaubnis gebeten hatte, Kellec und die beiden Arbeiter auf die Krankenstation
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