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Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg

Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg

Titel: Star Trek - New Frontier 02 - Zweifrontenkrieg
Autoren: Peter David
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ich nur ein Spinner und Betrüger bin, während Sie selbst sich als entschlossener und unerschütterlicher Mann beweisen können. Ich gebe Ihnen die Möglichkeit, Yoz, sich ein für alle Mal als der Anführer zu etablieren, der Sie sein möchten.«
    Auf Yoz’ Gesicht trat ein Lächeln. »Si Cwan … schon als Prinz hatten Sie eine besondere Begabung, andere zu überzeugen. Selbst nachdem Sie in Ungnade gefallen sind … können Sie noch mit Worten umgehen. Ich werde darüber nachdenken.«
    »Denken Sie schnell nach, Yoz. Denn egal, ob Sie mir glauben oder nicht, ich bin von den Worten dieser Frau überzeugt. Ihnen bleibt nicht mehr viel Zeit.«
    Ryjaan spürte ein kurzes Nachbeben, während er durch das Geröll stapfte, aber es brachte ihn kaum aus dem Gleichgewicht. Nichts sollte den bronzehäutigen Danteri von seinem Ziel ablenken.
    Er erreichte die Stelle, an der er Calhoun zuletzt gesehen hatte. Die Steine schienen seit der Lawine nicht mehr bewegt worden zu sein. Es war durchaus möglich, dass Calhoun bereits tot war, was Ryjaan zutiefst verärgert hätte. Er wollte derjenige sein, der Calhouns Leben mit eigener Hand beendete. Er und kein anderer. Aber er erkannte, dass er sich vielleicht mit dem Schicksal abfinden musste, das die Natur für seinen Feind vorgesehen hatte.
    Er kroch auf den Trümmerhaufen und begann, zu graben. Er schob die Hände tief in das Geröll, suchte, sondierte, versuchte verzweifelt, irgendeinen Hinweis darauf zu finden, wo Mackenzie Calhoun unter der Steinlawine begraben lag. Dann spürte er etwas, aber es war alles andere als lebendes Gewebe. Es war hart und scharfkantig. Er verzog das Gesicht, weil sein Arm bis zur Schulter im Schotter steckte, und dann zog er es mit einem Knurren heraus.
    Er hielt das Schwert seines Vaters hoch. Es glitzerte im Zwielicht Thallons.
    Dann erhielt er einen Schlag von der Seite. Er stürzte zu Boden, das Schwert flog ihm aus der Hand, und Calhoun fing es auf. »Vielen Dank«, sagte er.
    Ryjaan blickte benommen vom Sturz auf. »Wo …?«
    »Ich habe mich ausgegraben und versteckt, um auf Sie zu warten. Ryjaan … nachdem wir jetzt unter uns sind«, sagte Calhoun in beinahe beiläufigem Tonfall, »bitte ich Sie darum, es nicht zu tun. Dadurch können Sie Ihren Vater nicht zurückholen. Sie werden damit nur erreichen, auch noch Ihr eigenes Leben zu verlieren.«
    »Sie sollten nicht blind auf Ihren Erfolg vertrauen«, höhnte Ryjaan, als er sich aufrappelte und sein Schwert zog.
    »Das tue ich auch nicht. Ich bin nur … zuversichtlich.« Schweigend fügte er hinzu:
Und ich hoffe, dass ich nicht enttäuscht werde
.
    »
Für die Ehre!
«, schrie Ryjaan und griff an.
    Er war verdammt schnell. Schneller als Calhoun erwartet hatte. Ryjaans Schwert war nur noch ein blitzender Schemen, und plötzlich stellte Calhoun fest, dass er zurückgedrängt wurde. Immer schneller, immer weiter, und auf einmal hatte er eine Schnittwunde im Arm, ohne dass er genau wusste, wie es dazu gekommen war.
    Der Sohn war ein schnellerer Kämpfer als der Vater.
    Oder Calhoun war langsamer geworden.
    Ja. Ja, das war der verdammte Grund.
    Vor zwanzig Jahren war er jemand gewesen. Eine Persönlichkeit, ein großer Mann. Er hatte den Höhepunkt seines Lebens erklommen. Und jede Aktivität, die er seitdem unternommen hatte, war der ununterbrochene Versuch gewesen, diese Tatsache zu leugnen. Er war einmal groß gewesen, zu einer Zeit, als er – tief im Herzen – niemals damit gerechnet hätte, jemals älter als zwanzig Jahre zu werden. Doch nun fühlte er sich alt. Obwohl er »erst« vierzig war, war er alt. Er hatte sich verändert. Er war nur noch ein Schatten des ehemaligen Kämpfers.
    Die Verzweiflung drohte, ihn zu überwältigen …
    … und dann brannte seine linke Gesichtshälfte. Der Schnitt war nicht so tief wie jener, der zu seiner Narbe geführt hatte, aber tief genug, um Blut hervorquellen zu lassen.
    Ryjaan lachte verächtlich und triumphierend. Er verspottete Calhoun dafür, dass dieser nicht einmal in der Lage war, ihm einen richtigen Kampf zu liefern.
    Dann klickte etwas in Calhouns Kopf. Die Verzweiflung verflüchtigte sich wie Tau, der von einer Nova hinweggefegt wird.
    Und Calhoun warf das Schwert fort, mit der Spitze nach unten. Es fuhr in den Boden und schwankte hin und her. »Na los!«, schrie Calhoun.
»Na los!«
Und er gestikulierte trotzig, während sich seine Rage mit jedem verstreichenden Augenblick steigerte.
    Einen Sekundenbruchteil lang fragte sich Ryjaan, ob
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