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Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Titel: Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus
Autoren: Peter David
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ging ein feiner, aber intensiver Lichtstrahl aus, zunächst flackernd, dann beständiger. M’k’n’zy regulierte die Kontrollen, um die Energieabgabe auf die niedrigste Stärke einzustellen. Der Strahl wirkte in diesem Zustand zwar immer noch gefährlich, doch er durfte sich kein Zögern erlauben, denn er spürte, wie nun wieder Blut aus der Wunde sickerte. Er konnte nicht einschätzen, wie viel Blut er bereits verloren hatte, aber wenn er nicht bald etwas unternahm, würde er zweifellos in absehbarer Zeit an Blutverlust sterben.
    Sein einziger Trost bestand darin, dass sein Gesicht bereits völlig gefühllos war, weshalb die Nerven vermutlich kaum noch Schmerz empfinden konnten.
    Er hob den Schweißlaser vor das Gesicht und atmete einige Male ein und aus, um sich auf das vorzubereiten, was er möglicherweise doch spüren würde. Dann legte er den Laser an die Schläfe, wo der Schnitt begann.
    Sofort stellte er fest, dass er schmerzempfindlicher war, als er angenommen hatte. Ein lautes Zischen drang explosionsartig zwischen seinen Zähnen hervor, während er sich darauf konzentrierte, seine Hände ruhig zu halten, und darum kämpfte, den Kopf nicht zu bewegen. M’k’n’zy biss noch stärker in den Schwertgriff. Er nahm den Geruch von verbranntem Fleisch wahr und erkannte, dass es sein eigenes war. Er sagte sich immer wieder:
Löse dich davon. Ignoriere es. Jemand anders, der ganz weit weg ist, spürt diese Schmerzen. Du hast damit nichts zu tun. Beobachte alles aus großer Ferne und lass dich nicht davon beunruhigen
. Und während er diese Litanei im Geiste aufsagte, bewegte er den Laser langsam über sein Gesicht nach unten. Es war eine schwierige Aufgabe, denn er konnte sich nur nach seinem Tastsinn richten und musste die Teile seines zerstörten Gesichts zusammenhalten, während er die Wunde versiegelte, und gleichzeitig dafür sorgen, dass seine Finger nicht mit dem Laser in Berührung kamen. Einmal verschätzte er sich und hätte sich beinahe den Daumen abgetrennt.
    Er konnte nicht sagen, wie lange er brauchte, um diese scheußliche Arbeit zu erledigen. Als er fertig war, fiel ihm der Schweißlaser aus den tauben Fingern. M’k’n’zy kippte nach vorn, während sich die Welt um ihn drehte, und erst dann wurde ihm bewusst, dass er immer noch auf den Griff des Schwertes biss. Er öffnete den Mund ein wenig, und das Schwert fiel scheppernd zu Boden. Mit grimmiger Befriedigung wurde ihm klar, dass er so fest zugebissen hatte, dass seine Zähne tiefe Abdrücke im Griff zurückgelassen hatten.
    M’k’n’zy amüsierte sich immer noch leise kichernd darüber, als er schließlich in Ohnmacht fiel.
    Als er erwachte, war sein erster Gedanke, dass er ungefähr eine Woche lang so dagelegen haben musste. Er konnte seinen Mund überhaupt nicht mehr spüren. Seine Lippen waren angeschwollen und völlig taub. Um ihn herum war Nacht, was ihn beruhigte. Die kühle Luft umströmte ihn sanft wie die Umarmung einer Geliebten.
    Sein Verstand teilte ihm mit, dass es Zeit war, sich auf den Weg zu machen. Er musste sich auf die Beine erheben und die Öde so schnell wie möglich hinter sich lassen. In der Nacht war es am einfachsten, sich fortzubewegen. Und er beschloss, genau das zu tun … nachdem er sich noch ein wenig ausgeruht hatte. Er schloss die Augen – und als er sie wieder öffnete, ging die Sonne gerade über dem Horizont auf.
    Und ein Geschöpf kam direkt auf ihn zu.
    Es war klein und lief mit trippelnden Schritten. Wie es schien, war es sehr an der Blutpfütze interessiert, die unter M’k’n’zys Kopf geronnen war. Als zweites Objekt der Neugier hatte es sich offenbar die frisch verschweißte Wunde in seinem Gesicht ausgesucht. Das Tier besaß einen harten Panzer, schwarze Knopfaugen und kleine pinzettenartige Krallen, die sich klickend M’k’n’zys Augen näherten. Wenn nichts geschah, würde es in wenigen Sekunden sein rechtes Auge auslöffeln, als wäre es eine Portion Eiscreme.
    M’k’n’zy war sich gar nicht bewusst, dass er immer noch das Schwert umklammert hielt. Er merkte nur, wie sich seine Hand instinktiv in Bewegung setzte, und er die glitzernde Klinge hob und niederfahren ließ, wodurch das Geschöpf in zwei Hälften geteilt wurde. Es geschah mit unglaublicher Kraft, wodurch diese beiden Hälften buchstäblich in entgegengesetzte Richtungen flogen.
    Er lächelte grimmig – oder glaube zumindest, es zu tun, denn er hatte immer noch kein Gefühl in seinem Gesicht.
    Langsam zwang er sich,
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