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Star Trek - Classic - TOS - Notruf aus dem All

Star Trek - Classic - TOS - Notruf aus dem All

Titel: Star Trek - Classic - TOS - Notruf aus dem All
Autoren: Mack Reynolds
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verstehen.
    „Mickey! Mickey!"
    An der Tür angekommen, erklärte Kirk resignierend: „Jetzt hat es sie erwischt." Der Doktor stand unmittelbar hinter ihm.
    Yeoman Janice Rand kam aufgeregt zu beiden gelaufen. „Captain! Doktor! Es ist Mickey. Mickey wurde gesehen, er lebt! Mickey lebt!"
    „Machen Sie sich doch nicht lächerlich!", entgegnete Kirk, doch Rand lief weiter den Gang entlang, in die Richtung, aus der das Johlen und Schreien kam.
    Der Captain sah Dr. McCoy mit leicht offen stehendem Mund an, dann sagte er: „Er kann nicht mehr leben."
    Auf dem Schiff tobte ein regelrechter Krieg. Die vorangegangene Aktion gegen Mickey war kühl und überlegt und ohne einen Funken Leidenschaft ausgeführt worden. Die Ratte hatte eine potenzielle Gefahr dargestellt, eine Bedrohung für das ganze Schiff, darum musste sie sterben. Und doch hegten viele an Bord Sympathie für den kleinen Nager.
    Das war jetzt völlig anders. Jeder an Bord schien von einer emotionalen Krise befallen zu werden. Alle widmeten ihre sämtliche verfügbare Zeit der Suche nach Mi-ckey, immer verbunden mit dem Ziel, das Leben der Ratte zu beenden. Einzelkämpfer strichen ebenso durchs Schiff wie ganze Gruppen und regelrechte Jagdgesellschaften, bis an die Zähne bewaffnet, unablässig auf der Suche nach der kranken Ratte.
    Die Situation war jetzt so ernst wie nie zuvor. Das Ziel der Reise lag zum Greifen nahe, und damit auch der lang ersehnte«Landgang. Die Besatzungsmitglieder mussten endlich ihre Familien, ihre Ehepartner und ihre Geliebten wiedersehen. Sie wollten über sich den blauen Himmel sehen, sich am Strand aalen, im Meer baden, reiten, klettern, alles das tun, was ihnen auf dem Schiff verwehrt blieb. Der Gedanke an eine mögliche Quarantäne, deren Ende nicht einmal absehbar war, spornte die Jagd auf Mickey dabei in ganz entscheidendem Maße an.
    In der ersten Woche wurde Mickey dreimal gesehen, konnte aber jedesmal knapp entkommen.
    In der zweiten Jagdwoche wurde er dann das Ziel von gut einem halben Dutzend Phaserstrahlen, als er im Vorratsraum in einen Hinterhalt geriet. Er wurde schnell entsorgt, während sich die Männer, die sich ihm genähert hatten, in der Krankenstation umgehend dekontaminiert wurden.
    Doch irgendwie schien es noch immer nicht so, dass Mickey wirklich tot war. Zu oft war er von den Toten auferstanden, als dass er jetzt tatsächlich sein Ende gefunden haben sollte.
    An jenem Abend wurde Lieutenant Uhura von ihren feiernden Kollegen dazu überredet, die letzte Strophe ihrer Sage zu schreiben. Als sie dann aber nach der Gitarre griff, riss auch die vorletzte Saite.
    Uhura machte ein betretenes Gesicht. „Jetzt habe ich nur noch eine Saite", sagte sie. „Nun ja." Sie stand auf, verschränkte die Arme und fing an, den schlurfenden Schritt einer chinesischen Frau nachzuahmen, die auf einem einsaitigen Instrument spielt. Lieutenant Chang lachte. „Das ist zu viel", sagte er, „Wir müssen unbedingt zurückkehren, und sei es nur, um neue Saiten für Uhuras Gitarre zu kaufen."

EPILOG
    Nur noch wenige Stunden trennten sie von der Ankunft an der Sternenbasis.
    Captain James T. Kirk schlenderte nachdenklich durch die Korridore des Schiffs. Er erreichte das Quartier des Ersten Offiziers und bat um Einlass. Als Spock antwortete, trat er vor die Tür, die zur Seite glitt. Er trat ein und war noch immer in Gedanken versunken.
    Dr. McCoy war ebenfalls anwesend. Offensichtlich hatten er und Spock sich intensiv unterhalten. Der Vulkanier erhob sich: „Captain, werden wir bald in den Orbit einschwenken?"
    „In ein paar Stunden, Mr. Spock", antwortete Kirk, dann blickte er McCoy an. „Ich habe herausgefunden, wo Mickey sich versteckt hatte."
    Mr. Spock hob eine Augenbraue, doch McCoy erwiderte: „Ach ja? Das hatte ich auch nicht anders erwartet. Und wie bist du dahinter gekommen?"
    „Einige Dinge ergaben keinen Sinn. Die Pest sollte zum Beispiel seit Jahrhunderten auf den Planeten der Föderation nicht mehr bekannt sein, aber die Welt, von der Sulu Mickey mitbrachte, gehört zur Föderation. Außerdem: Wenn das Tier krank gewesen wäre, wie hätte es so viele Monate überleben können? Warum ist es nicht an der Pest gestorben? Und Mickey tauchte immer gerade dann auf, wenn du etwas nötig hattest, um die Crew ein wenig abzulenken."
    Kirk sah zu Spock. „Es ist mir nie in den Sinn gekommen, Ihre Worte anzuzweifeln, als Sie erklärten, dass sich in den Datenbanken kein Hinweis auf ein Heilmittel gegen Beulenpest findet.
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