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Spuk in Rocky Beach

Spuk in Rocky Beach

Titel: Spuk in Rocky Beach
Autoren: Ulf Blanck
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Dann nahm er das aufgewickelte dicke Drahtseil und steckte den Anfang hinein. »So, ich schieb jetzt den Draht Stück für Stück weiter und ihr wickelt ihn langsam ab!«  Immer tiefer schob sich der Draht in die Rohrleitung.  »Und? Kannst du schon was spüren, Just?«
    »Ne, bisher hab ich noch keinen Widerstand  gemerkt.« Meter um Meter verschwand das  Drahtseil im Rohr.  »Gleich kommen wir am Pazifik raus«, lachte Bob unsicher.
    Justus stoppte. »Okay, lasst uns mal prüfen, ob wir das Teil erwischt haben.« Eine Minute lang pressten sie ihre Ohren gegen das Rohr. Als nichts zu hören war, atmete Justus erleichtert auf und begann damit, die Spirale wieder herauszuziehen.  »Operation gelungen. Kommt, helft mal mit!«  Peter und Bob packten zu und zogen gleichzeitig am Drahtseil. Doch plötzlich erstarrten sie vor Schreck, denn etwas am anderen Ende zerrte  ruckartig den Draht zurück. Als dann noch ein schauerliches krächzendes Lachen durch das Rohr schallte, sprangen die drei ??? entsetzt zurück, schrien so laut sie konnten und rannten die Kellertreppe empor.

Stadtgespräche
    Sie stolperten direkt in die Arme von Onkel Titus.
    »Was ist denn mit euch los? Habt ihr den Keller-geist aufgeweckt?« Den drei ??? war überhaupt nicht zum Lachen.  »Da unten steckt irgendwas im Rohr«, stammelte Peter und schlich sich an Onkel Titus vorbei.  »Ich weiß, Tante Mathilda hat mir davon erzählt.  Wahrscheinlich hat sie mal wieder was in den Ausguss rutschen lassen.« Dann blickte er in den Kellerraum. »Ah, wie ich sehe, habt ihr euch als Klempner versucht. Bravo.«  Justus berichtete ihm von den Ereignissen, doch sein Onkel schien nicht besonders beeindruckt.
    »Ach was. Da hat sich die Spirale wahrscheinlich etwas verklemmt und dann ruckartig zurückgezogen. Das ist völlig normal.  »Und das Lachen aus dem Rohr?«, stotterte Bob.  »Was gibt es in einem stinkenden Rohr schon zu lachen?«, grinste Onkel Titus. »Ich denke, der  Draht kratzte etwas an der Innenseite entlang. Wie eine Nadel bei einem alten Plattenspieler.« Justus schluckte.
    Wenig später war die Klappe wieder verschlossen und die drei saßen in den Korbstühlen auf der Veranda. Tante Mathilda brachte ihnen Saft und keiner mochte mehr an die Erlebnisse im Keller denken. Die Sonne stand schon recht hoch am Himmel und langsam staute sich die Hitze auf dem Schrottplatz. Onkel Titus lud von seinem Pick-up mehrere Kartons ab. Plötzlich schlug er seine Hand gegen die Stirn. »Verdammt, jetzt hab ich das Wichtigste bei Porter vergessen.«
    »Etwa meinen Gelierzucker? Ich will heute  Marmelade einkochen!«, rief Tante Mathilda  besorgt aus dem offenen Küchenfenster.  »Nein, den Zucker habe ich. Mir fehlt eine Zündkerze für meinen kaputten Rasenmäher. Ich muss die bei Porter liegen gelassen haben. Zu dumm, eine Woche hab ich auf das bestellte Teil gewartet.«  »Und so etwas gibt es bei Porter?«, fragte Bob erstaunt.
    »Bei Porter gibt es alles. Aber sagt mal, habt ihr schon was vor?« Die drei ??? sahen sich an und zuckten mit den Schultern. Eigentlich wollten sie im Meer baden gehen, aber im Moment sah es so aus, als könnten sie ihr Taschengeld aufbessern.
    »Sehr gut. Dann fahrt doch schnell zu Porter und holt mir das Ersatzteil. Was ist? Zwei Dollar für jeden?«  Justus, Peter und Bob liefen zu ihren Rädern. Der Pazifik konnte warten.  Kurze Zeit später erreichten sie den Marktplatz von Rocky Beach und schlossen ihre Fahrräder vor Porters Geschäft ab. Um diese Zeit war der Laden brechend voll und an der Kasse bildete sich eine lange Schlange.
    »Auch das noch«, stöhnte Bob. Doch dann stellten sie sich hinter einer älteren Dame an. Sie trug ihren Hund auf dem Arm und sprach aufgeregt zu der Frau, die vor ihr in der Reihe wartete. »Ich kann Ihnen sagen: Schlimm war das. Ich hab die ganze 

    Nacht kein Auge zugemacht. Immer dieses Klappern und Kratzen. Fürchterlich. Selbst mein kleiner Fopsy konnte nicht schlafen. Stimmt doch, Fopsy, oder?« Der kleine dicke Hund sah die ältere Dame müde an und bekam eine ausgewickelte Praline ins Maul geschoben.  Die andere Frau nickte aufgeregt. »Genau wie bei uns. Und als wir dann noch diese Stimmen hörten, hat mein Mann bei der Feuerwehr angerufen – war aber andauernd besetzt.« Jetzt mischte sich Justus plötzlich ein. »Entschuldigen Sie, aber kamen die Geräusche zufällig bei Ihnen aus der Küche?«  Verwundert sahen ihn die beiden Damen an. »Aber ja. Erst aus der
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