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Spionin wider Willen: Fall 1 für Markus Neumann und Janna Berg (German Edition)

Spionin wider Willen: Fall 1 für Markus Neumann und Janna Berg (German Edition)

Titel: Spionin wider Willen: Fall 1 für Markus Neumann und Janna Berg (German Edition)
Autoren: Mila Roth
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davonrollender Wagen zu sehen war.
    »Nein, kann ich nicht. Wenn es wichtig ist, werden wir es schon noch erfahren.« Mit diesen Worten stand auch Bernhard auf. »Ich schau mal, wo sich unsere beiden Rabauken herumtreiben.«
    »Wahrscheinlich mit dem Hund irgendwo im Garten. Sorg bitte dafür, dass sie sich ordentlich die Füße abtreten und die Hände waschen«, rief Linda ihm nach. Kaum war er zur Tür hinaus, trat sie an den Tisch und betrachtete das Telefonbuch, das Janna zurückgelassen hatte. Dann zuckte sie resignierend mit den Schultern und kümmerte sich wieder um ihren Sonntagsbraten.
    ***
    Bonn, Angelbisstraße
    Sonntag, 17. Juli, 13:15 Uhr
    Janna parkte ihren Golf in einer der Parkbuchten am Straßenrand und blickte prüfend an dem weißen Mehrfamilienhaus empor, in dem sich, wenn die Angaben im Telefonbuch stimmten, die Wohnung von Axel Wolhagen befand, mitten in einem unauffälligen Wohnviertel mit Ein- und Mehrfamilienhäusern. Vereinzelt waren Passanten unterwegs. Hin und wieder fuhr ein Radfahrer die Straße entlang. Vor den Eingängen einiger Häuser standen Kinderfahrräder. Dies war doch sicherlich nicht das Hauptquartier von irgendwelchen Gangstern. Sie schauderte etwas, stieg dann aber entschlossen aus. Im Auto sitzen zu bleiben, brachte sie nicht weiter. Schließlich wollte sie diesen ominösen Umschlag endlich loswerden.
    Die Eingangstür des Wohnhauses stand offen, deshalb trat Janna nach einem Blick auf das Klingelschild einfach ein und stieg die Treppen hinauf in den ersten Stock. Es roch nach Zwiebeln und gebratenem Fleisch. Um diese Zeit saßen die Bewohner des Hauses bestimmt alle beim Mittagessen. Kurz kam Janna der Gedanke, dass es unhöflich war, zu dieser Stunde zu stören, dann besann sie sich jedoch. Hatte der Mann, der ihr den Umschlag gegeben hatte, etwa so gewirkt, als kümmerten ihn sonntägliche Essenszeiten? Warum also sollte sie darauf Rücksicht nehmen? Als sie die Wohnungstür erreichte, neben der ein kleines Schild mit dem Namen Wolhagen angebracht war, hob sie die Hand zum Klingelknopf, zögerte jedoch, denn die Tür stand einen Spalt weit offen.
    Sie ließ die Hand wieder sinken.
    Aus dem Inneren der Wohnung vernahm sie Stimmen, die sich leise und unverständlich unterhielten. Ihr Herz schlug plötzlich schneller. Der Mann am Flughafen hatte nichts davon gesagt, dass sich noch andere Leute in der Wohnung aufhalten würden. Im Gegenteil – hatte er nicht darauf bestanden, dass sie nur diesem Axel und niemandem sonst den Umschlag aushändigen sollte? Was, wenn die Leute in der Wohnung gefährlich waren?
    Nervös und unentschlossen fingerte Janna an ihrer Umhängetasche herum. Hinter sich hörte sie Schritte auf der Treppe. Gerade, als sie sich umdrehen wollte, wurde die Wohnungstür aufgerissen. Ein Mann mit brauner Haut, schwarzem Haar und dichtem schwarzem Vollbart stand vor ihr. Hinter ihm erkannte sie eine ebenso dunkelhäutige Frau in einem schwarzen Hosenanzug.
    Janna wich erschrocken einen Schritt zurück.
    »Wer sind Sie?«, fuhr der Mann sie unfreundlich an. In seiner Aussprache schwang ein fast unmerklicher arabischer Akzent mit. »Was wollen Sie hier?«
    »Ich, äh …« Janna suchte fieberhaft nach einer Antwort. »Ich bin die … äh, Putzfrau. Herr … Herr Wolhagen bat mich, heute herzukommen, weil …«
    »Putzfrau?« Der Mann musterte sie stirnrunzelnd.
    »Herr Wolhagen ist leider nicht zu Hause«, übernahm nun die Frau das Wort. Auch sie sprach mit leichtem Akzent. »Er musste … fort. Sie müssen ein anderes Mal wiederkommen.«
    »Oh, das ist aber … ärgerlich«, brachte Janna stockend heraus. »Wissen Sie, wann er zurückkommt?«
    »Nein.« Die Frau schüttelte den Kopf und lief dann einfach an ihr vorbei die Treppe hinunter. Der Mann beachtete sie ebenfalls nicht weiter, sondern ging noch einmal in die Wohnung zurück. Janna blickte ihm unentschlossen nach und erhaschte dabei einen Blick auf das, was wohl das Wohnzimmer sein musste. Das heillose Durcheinander verriet, dass dort offenbar alle Schränke durchwühlt worden waren. Ihr Herz pochte noch schneller und sie schluckte nervös.
    »Entschuldigen Sie, junge Frau.«
    Beim Klang der Stimme direkt hinter ihr wäre sie vor Schreck beinahe in die Luft gesprungen.
    »Habe ich das richtig gehört, Sie sind Putzfrau?«
    Die Stimme gehörte einer kleinen alten Dame mit grauem, zu einem ordentlichen Dutt aufgestecktem Haar und einer altmodischen Brille, die ihr bis auf die Nasenspitze gerutscht war.
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