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�Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt�

Titel: �Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt�
Autoren: Stephan Antje;Orth Blinda
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zwängen, denken dann, sie würden nicht ernst genommen. Humor im Flugzeug sollte nie zu hintersinnig oder intellektuell sein, sondern sich auf einer einfachen Ebene abspielen. Sonst fühlen sich diejenigen, die den Witz nicht verstehen, auf den Arm genommen. Trotzdem: Ein bisschen mehr Humor in Flugzeugen wäre schön.
    Frage: Gerade bei so Standards wie der Sicherheitseinführung freut man sich doch als Vielflieger, wenn es mal ein bisschen Abwechslung gibt.
    Kemmler: Wenn Worte heruntergerattert werden, haben sie keine Wirkung. Normabweichungen sind immer gut. Selbst wenn der Ansagentext standardisiert ist, hätte man noch den kleinen Spielraum, vorher zu sagen: »Und jetzt kommt eine besonders interessante Ansage, ich kann es Ihnen versprechen«, und dann kommt die völlig normale Standarddurchsage. Aber die Leute sagen: »Das hat er aber nett gemacht.«
    Frage: Eine Normabweichung der eher misslungenen Art war diese Durchsage: »Hier leuchtet eine rote Lampe, ich habe keine Ahnung, was das bedeutet, deshalb kehren wir um.« Braucht so ein Pilot Nachhilfe in Sachen Krisenkommunikation?
    Kemmler: Das ist genau dieser Kulturunterschied zwischen Cockpit und Passagieren: Der Pilot ist komplett ehrlich. Und will mit dem Satz ausdrücken, dass er extrem sicherheitsorientiert ist und den Passagieren zuliebe kein Risiko eingeht: »Für euch tu ich alles, für euch kehr ich um.« Aber das wird keiner der Passagiere so verstehen.
    Zur Person: Reiner W. Kemmler
    Der Diplom-Psychologe Reiner W. Kemmler, Jahrgang 1940, war leitender Referent für Luftfahrtpsychologie bei der Lufthansa. Seine Forschungsschwerpunkte sind Flugunfallanalysen, Trainings- und Therapieprogramme für Piloten sowie die Rehabilitation und Prävention gesundheitlicher Störungen bei fliegendem Personal. Er betreibt eine flugpsychologische Praxis in Mörfelden bei Frankfurt.

Danksagung
    Wir danken folgenden Personen, die uns angeregt und uns bei der Erstellung des Manuskripts unterstützt haben: Andrea Jonischkies, Carolin Reintjes, Maximilian Schäfer, Peter Wetter und Angelika Mette .
    Und natürlich danken wir ganz besonders den vielen Lesern von SPIEGEL ONLINE , die uns ihre Beiträge zur Verfügung gestellt haben. Mit ihnen haben wir die Copyright-Fragen geklärt, soweit es möglich war.
    Nicht erreichte oder erwähnte Verfasser werden gebeten, sich unter [email protected] zu melden. Wir übernehmen keine Verantwortung für die Richtigkeit der mit Namen gekennzeichneten Beiträge.
    Antje Blinda und Stephan Orth
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