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Sorry, Ihr Hotel ist abgebrannt

Titel: Sorry, Ihr Hotel ist abgebrannt
Autoren: Antje Blinda
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einmal tanken mussten, zeigte uns ein Blick auf die Anzeige der Tanksäule, dass unser kleiner Fiat angeblich 90 Liter fassen konnte. Die Bemerkung, dass er ein Zauberer sein müsse, beeindruckte den Tankwart nicht. Wir mussten bezahlen. Der Zaubertrick ist natürlich ziemlich simpel: Die Strolche setzen einfach den Zähler vom vorigen Kunden nicht zurück.
    Jürgen Hesse, Stouffville, Kanada
    Bolivien: Trickdiebstahl im Dreier-Team
    In Cochabamba wollte ich zusammen mit einem Freund die bekannteste Attraktion der Stadt sehen: eine 34 Meter hohe weiße Christusfigur auf dem Berg Cerro de San Pedro. Ein junger Mann, der sich als argentinischer Tourist ausgab und passend dazu ein Maradona-Fußballtrikot trug, sprach uns an, ob wir auch auf den Berg wollten. »Das ist viel zu heiß zu Fuß«, sagte er und schlug vor, ein Taxi zu teilen. Wir zögerten zunächst, da wir gehört hatten, dass die Fahrer hier von Touristen gerne ein Vielfaches des normalen Tarifs verlangen. Der Mann aber behauptete, die Fahrt sei »extrem billig«, zumal wir die Kosten durch drei teilen könnten.
    Wenige Minuten später fuhr ein Taxi vor, und tatsächlich – der Preis, den der Fahrer nannte, war ein Schnäppchen. Also stiegen wir ein: Unser neuer Freund im Argentinien-Shirt hastete nach vorne, wir nahmen auf dem Rücksitz Platz. Doch dann beschwerte er sich, dass der Beifahrersitz nass sei, und kam zu uns auf die nun sehr enge Rückbank. Wir plauderten über die Eigenheiten Boliviens, er erzählte, dass ihn die ständigen Polizeikontrollen nerven.
    Nach etwa einem Kilometer hielt ein uniformierter Polizist das Taxi an. Er setzte sich neben den Fahrer, zeigte eine Art Dienstausweis und sagte, er müsse unsere Pässe sehen und die Rucksäcke auf Drogen kontrollieren. Zuerst nahm er sich das Gepäck des Argentiniers vor. Der protestierte lautstark und beschimpfte den Polizisten mehrere Minuten lang so wüst, dass wir uns nur mit Mühe ein Lachen verkneifen konnten.
    Dann waren unsere Rucksäcke dran. Sehr genau beobachteten wir den Beamten, der jeden Reißverschluss öffnete und zuletzt auch noch unsere Brieftaschen verlangte – angeblich, um sie auf Falschgeld zu kontrollieren. Immer wieder hielt er einen Schein in die Luft und steckte ihn dann gut sichtbar zurück. Unsere Reisepässe hatte er vor die Windschutzscheibe gelegt, wir waren jetzt ernsthaft nervös. Als der Mann dann schließlich »zur Identifikation« nach den PIN-Nummern unserer Kreditkarten fragte, wurde es uns zu bunt: Wir verlangten, sofort zur Touristenpolizei des Ortes gebracht zu werden.
    Der Taxifahrer nickte, wendete den Wagen und fuhr uns zurück in die Stadt. In der Zeit packte der angebliche Polizist unsere Sachen zusammen, wobei wir misstrauisch jeden Handgriff beobachteten. Das Taxi hielt vor einem offiziell aussehenden Gebäude mit einer Bolivien-Fahne. Wir bekamen unsere Sachen zurück, stiegen aus – und das Auto brauste samt Polizist und Maradona-Typ in hohem Tempo davon.
    Kurz darauf stellten wir fest, dass 250 Euro in bar, mehrere Reiseschecks und die kleine Digitalkamera meines Mitreisenden fehlten. Vor einem Gebäude der Touristenpolizei standen wir übrigens nicht: Auch der Taxifahrer steckte mit den beiden anderen unter einer Decke und hatte uns kilometerweit von der nächsten Wache entfernt abgesetzt.
    Wir hatten mit allen möglichen Tricks gerechnet – aber dass gleich drei Akteure so perfekt zusammenarbeiten, um an das Geld der Touristen zu kommen, das war schon Schauspielkunst vom Feinsten. Da stimmte jedes Detail: Wie der Argentinier den Beifahrersitz räumte, damit der »Polizist« dort mehr Sichtschutz beim Verschwindenlassen unserer Sachen hatte. Dann die Schimpftiraden, damit wir gar nicht erst auf die Idee kamen, dass beide in Wahrheit zusammengehören. Und schließlich die absolut echt aussehende Uniform und der Dienstausweis des Beamten. Wäre es nicht so viel Geld gewesen, hätten wir den dreien ihren Triumph fast gegönnt.
    Christoph Gunkel, Hamburg
    China und Philippinen: Begehrte Reisepässe
    In China ist es üblich, bei der Ankunft der Gäste im Hotel eine Kopie von deren Reisepässen anzufertigen. Mehrere Touristen berichteten von folgenden Vorfällen in einem Fünfsternehaus: Etwa eine halbe Stunde nach seiner Ankunft klingelt das Telefon im Zimmer des Gastes. Eine »Dame von der Rezeption« sagt, dass es ihr sehr leidtue, aber sie brauche noch einmal den Pass, da die Kopie nicht gut lesbar sei. »Ich schicke Ihnen gleich jemanden vom
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