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Sophia oder Krieg auf See

Sophia oder Krieg auf See

Titel: Sophia oder Krieg auf See
Autoren: Jan Braband
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Klammergriff.
    »Dafür wandert man anderswo auf den Scheiterhaufen, ihr kleinen Ferkel«, donnerte Von Cords amüsierte Stimme, als er die beiden in sich verschlungenen Knappen auf dem Boden liegen sah.
    Jonathan und Thomas kamen langsam wieder auf die Beine.
    Von Cord bemerkte ihre langen Gesichter und bewies genügend Taktgefühl, einfach mal den Mund zu halten.
    Jonathan holte tief Luft und klopfte sich den Dreck und die Schalen der Bucheckern aus der Kleidung. Thomas tat es ihm gleich und blieb still, was kein gutes Zeichen war.
    Aber das schwarze Biest in Thomas lag nun wieder an der Kette. Jonathan hoffte inständig, das Ding hätte mitbekommen, dass es von nun an beobachtet werden würde. Jonathan Giles würde da sein, wenn es jemals wieder freikäme.

    115 Eben dem Hundertjährigen Krieg
    116 Jeweils i n Rom und in Avignon
    117 Eine bestimmte Art und Weise sich auszudrücken

44 »Weißt du, was mein Vater dazu sagen würde, wenn er wüsste, dass wir hier gemeinsam herumklettern?«, fragte Charlotte kichernd und hatte gleichzeitig alle Hände voll zu tun, sich an den scharfkantigen Felswänden der riesigen Höhle nicht zu verletzen.
    Seit zwei Stunden waren sie und Corin mit zwei Fackeln ausgerüstet in dem faszinierenden Labyrinth unterwegs. Corin hatte gehört, dass es Höhlen auf Gotland gab, aber so eine bizarre Unterwelt hatte er nicht erwartet. Der Weg führte mal durch weite hohe Kammern mit großen Tropfsteinen, mal durch schmale verschlungene Gänge, die einem nur die Passage erlaubten, wenn man sich seitwärts hindurchquetschte oder auf dem Bauch robbte.
    »Hat es was mit Ziegenmist zu tun?«, ächzte Corin, als er sich gerade auf den Brustwarzen kriechend unter einen großen Kalksteinvorhang zwängte. »Nö«, antwortete Charlotte amüsiert, die das Hindernis trotz physiologischer Benachteiligung schon überwunden hatte und nun mit den beiden Fackeln leuchtend auf Corin wartete. »Mein Vater würde gar nichts sagen. Das ist ja das Problem. Er sagt gar nichts mehr, seitdem dieses Piratenpack da ist«.
    Corin richtete sich wieder auf und befahl seinen Gesichtsmuskeln in den Ausdrucksmodus Beleidigt zu schalten. Sie gehorchten, mit Ausnahme seiner Mundwinkel, die sich aufgrund eines seltsamen Fehlers in Corins Schaltzentrale für Saugen entschieden.
    »Oh«, bemerkte Charlotte ihren kleinen Fauxpas 118 , »ich meinte natürlich dreckiges, stinkendes, widerwärtiges Piratenpack. Entschuldige bitte«.
    »Entschuldige bitte«, rief sie nochmals, als Corin ganz abgelenkt und verflucht schamlos auf Charlottes Brüste starrte. »Entschuldige bitte«, rief sie bittersüß ein drittes Mal, als Corin immer noch nicht reagierte.
    Ihr Busen hatte offensichtlich per magischer Hypnose die Kontrolle über Corins kleines Gehirn gewonnen, ein nützlicher Umstand, den sich Charlotte unbedingt zu merken gedachte. Doch Corin plinkerte mit den Augen, erwachte aus seiner kurzen Trance und Charlotte als auch ihr Busen fluchten innerlich. Das war wohl nichts, mit der Kontrolle.
    »Wie hast du mit denen da«, stammelte Corin und zeigte auf Charlottes Brüste, »dort unten durch - ich meine, da«, stotterte er den Satz ins Nirwana und zeigte auf den engen Durchschlupf unter dem Kalksteinvorhang. »Oh«, tat Charlotte die Frage ab, »das ging schon«.
    Charlotte drückte Corin eine der beiden Fackeln in die Hand und drehte sich um. »Wir sind da«, sagte sie und hielt die Fackel so weit es ging hoch in den angrenzenden Raum.
    Der Raum war in Wirklichkeit eine Halle und das Licht der Fackel reichte bei Weitem nicht, die entfernten Wände zu beleuchten. Ein riesiges schwarzes Loch breitete sich vor Corin und Charlotte aus, mit einem gigantischen hängenden Stalaktit, der scheinbar aus dem Nichts kommend spitz nach unten zulief und kurz vor der feuchten Bodenfläche endete. Es schien, als ob das tonnenschwere Monstrum frei im Raum schwebte und Corin empfand das Ding wie einen gewaltigen schleimigen Wurm, der auf seinem Zeigefinger senkrecht balancierte, nur, dass ein Wurm keinen Zeigefinger hatte, und dieser Wurm auch nicht balancierte, sondern schwebte, und damit sein Vergleich eigentlich völlig daneben war, er aber vor maßlosem Erstaunen nun mal kein anderes Gleichnis ersinnen konnte.
    »Boah«, staunte Corin und versuchte durch langsames Bewegen seiner Fackel mehr Details im Dunkel der Höhle zu erkennen, »das ist wirklich schön«. »Ja«, stimmte Charlotte zu, »und es ist einer der wenigen Orte auf dieser Insel, wo sich
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