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Sommertraume in Marbella

Titel: Sommertraume in Marbella
Autoren: Penny Jordan
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ein Glück. Ein Milliardär ganz für Sie allein. Wie amüsant!“
    Amüsant? Silas? Das fand Julia nicht. Sie konnte sich nicht vorstellen, ein so luftig heiteres Wort mit einem so ernsten, dominanten und gefährlichen Alphatier wie Silas in Zusammenhang zu bringen.
    Wie war er wohl im Bett?
    Der Gedanke kam ihr völlig unerwartet. Warum interessierte sie das plötzlich? „Ich muss los – eine Besprechung mit den PR-Leuten“, flunkerte sie und machte sich feige aus dem Staub.
    In der Villa wurde das „glückliche Paar“ fotografiert und sah dabei alles andere als glücklich aus.
    Liebe! Je älter ich werde, desto weniger glaube ich daran, dachte Julia, während sie die Caterer darauf hinwies, dass es Zeit war, das Büfett zu eröffnen.
    Ursprünglich hatte die Villa, in der sich heute so viele Stars tummelten, einem exzentrischen Kunstsammler gehört, der sie Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts bauen ließ, um seine Sammlung griechischer und römischer Artefakte darin unterzubringen. Sie thronte auf einer kleinen Landspitze mit Blick aufs Meer. Um einen von Marmorsäulen gesäumten Innenhof mit eingelassenem Swimmingpool angelegt, erinnerte der Bau vage an einen römischen Palazzo.
    Während die Sonne unterging, würden die beiden Superstars auf einer dem Meer zugewandten Terrasse ihr Ehegelöbnis erneuern. Beim Schein von eintausend Kerzen in der Villa und im Innenhof. Die Erlaubnis für die vielen brennenden Kerzen zu bekommen, war gar nicht so einfach gewesen. Anfangs hatten die jetzigen Besitzer große Angst vor einem Feuer gehabt. Blieb zu hoffen, dass sie genügend Anzünder hatten und der zeitliche Ablauf klappte. Geplant war, die Kerzen in Zehnergruppen anzuzünden, eine Gruppe nach der anderen, bis alle brannten.
    Ihre Hand prickelte noch immer an der Stelle, wo Silas sie geküsst hatte. Empört erinnerte sich Julia, dass er sogar viel mehr getan hatte. Tatsächlich hatte er mit der Zungenspitze kleine erotische Kreise auf ihre Haut gemalt. Gegen ihren Willen hatte sie das erregt. Sicher war er ein sehr erfahrener Liebhaber. Aber war er auch sinnlich und leidenschaftlich? Konnte er das Verlangen befriedigen, das er in seiner Partnerin weckte? Ob er wohl …?
    Nicht, dass sie daran interessiert war, Bescheid zu wissen. Natürlich nicht. Niemals würde sie so albern mit den Wimpern klimpern und um ihn herumscharwenzeln wie die jungen Frauen, die er früher mit nach Amberley gebracht hatte. Damals war sie noch ein Schulmädchen gewesen und hatte sich immer maßlos darüber geärgert, dass Silas jedes Jahr gerade dann in Amberley auftauchte, wenn sie die Internatsferien dort verbrachte. Gleichzeitig war ihr bewusst, dass Amberley zwar fürs Erste ihr Zuhause war, eines Tages aber Silas gehören würde.
    Inzwischen machte ihr das nichts mehr aus. Viel schlimmer war der Gedanke, ihren geliebten Großvater zu verlieren. Ihre Mutter war das Kind aus seiner zweiten Ehe, er war Mitte siebzig und hatte vor achtzehn Monaten einen schweren Herzinfarkt erlitten.
    Julia liebte ihn über alles. Nach der Scheidung ihrer Eltern war er die Vaterfigur in ihrem Leben geworden und hatte ihr und ihrer Mutter wieder ein Zuhause gegeben.
    Vor drei Jahren hatte ihre Mutter wieder geheiratet, und obwohl Julia ihren Stiefvater gern mochte, hatte er nicht den Platz ihres Großvaters eingenommen.
    Was genau mochte Silas eigentlich gemeint haben, als er gesagt hatte, ihm würde eine Beziehung zu ihr gerade sehr gut passen? Eines Tages würde er heiraten müssen, wenn er einen Erben für Amberley wollte. Und den wollte er, dessen war sich Julia sicher. Jetzt war er Mitte dreißig und konnte nicht mehr ewig warten. Hatte er sich vielleicht die Falsche ausgesucht und versuchte nun, sie loszuwerden, indem er eine neue Beziehung vortäuschte? Nein, das war unwahrscheinlich. Silas war der Typ Mann, der es einer Frau klipp und klar sagen würde, wenn es aus wäre.
    Wie sie, war auch Silas ohne Vater aufgewachsen. Allerdings nicht als Scheidungskind, sondern weil sein Vater bei einem Segelunfall ums Leben gekommen war, als Silas gerade erst einige Monate alt war.
    Julia blickte zu Boden. Ganz bestimmt wollte sie nicht an Silas als verletzliches vaterloses Baby denken. Stirnrunzelnd betrachtete sie ihre Sandaletten. Shopping war ihre Achillesferse, und Schuhe waren ihr Ruin. Wenn alles gut ging, konnte sie sich am nächsten Tag vielleicht kurz wegschleichen und einen Laden besuchen, wo man angeblich Schuhe von einem der aufregendsten neuen
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