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Sommerliebe

Sommerliebe

Titel: Sommerliebe
Autoren: Heinz G. Konsalik
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eine Ausländerin sehen müssen.«
    »Richtig, stimmt ja!« rief Rolf. »Und wer hat uns allen das erspart?«
    »Der Führer.«
    »Heil ihm!«
    Die beiden lachten.
    »Ich mache dir einen Vorschlag zur Güte«, fuhr Rolf fort. »Wir teilen sie uns. In der ersten Hälfte unseres Urlaubs schlafe ich mit ihr, in der zweiten du.«
    »Oder umgekehrt.«
    »Meinetwegen«, seufzte Rolf.
    Es wäre nicht nötig gewesen, sich dazu zu überwinden, denn wenige Sekunden später trat ein Ereignis ein, das schlagartig alles andere verdrängte, das den Geist der beiden – und auch das Fleisch – beschäftigt hatte. In der Tür erschienen zwei gutaussehende junge Männer, in deren Begleitung sich zwei noch viel besser aussehende, ganz entzückende, bezaubernde Mädchen befanden.
    Die eine braun, die andere blond.
    Die eine in einem lindgrünen, die andere in einem hellgrauen Kleid.
    Und Locken, überall Locken.
    Zwei allerliebste Gesichter, keck, frech, dezent geschminkt.
    Hübsche, glutvolle Augen.
    Volle, lachende Lippen.
    Brüste …
    Hüften …
    Beine … Beine …
    Heinz und Rolf waren Beinfetischisten, deshalb fühlten sie sich hier ganz besonders angesprochen.
    »Das sind die vier«, sagte Heinz überflüssigerweise zu Rolf, der erwiderte: »Mich interessieren nur die zwei Mädchen. Die Männer soll der Teufel holen!«
    »Was sagst du zu diesen Beinen?«
    »Ich bin hin und her gerissen. Die hattest du gar nicht erwähnt.«
    »Im Wasser sah ich sie nicht.«
    Die Vierergruppe benötigte einen geeigneten Tisch. Suchend blickten sich die zwei Männer um, während ihre Damen die Köpfe zusammensteckten und flüsterten.
    »Siehst du dort den«, fragte die Blonde die Braune, »der dir heute nachmittag seine Kunststücke als Schwimmer vorgeführt hat?«
    »Dir doch auch, Inge.«
    »Aber hauptsächlich dir, Ilse.«
    »Meinst du?«
    »Ich bin sicher. Was hältst du von dem, der neben ihm sitzt?«
    »Der wär mir zu groß, zu mächtig.«
    »Mir nicht«, raunte Inge. »Ich mag solche Kolosse.«
    Ein Kellner, der sich der Gruppe angenommen hatte, führte sie zu einem Tisch mit bestem Blick aufs Meer.
    »Das Schicksal hat gesprochen«, sagte Rolf zu Heinz. »Annaquirls« – davon kam er nicht los – »Annaquirls Teilung unterbleibt.«
    »Müßte wohl richtiger heißen: Annamirls Ver teilung«, verbesserte der auf korrekte Sprache bedachte Bartel, was von einem Schriftsteller ja auch zu erwarten war.
    »Was für eine ist für dich?« fragte Rolf. »Die Blonde oder die Braune?«
    Er kannte den Geschmack von Heinz und wußte deshalb, auf welches der beiden Mädchen dessen Wahl schon gefallen war.
    »Die Braune.«
    Rolf nickte. Die Blonde gefiel ihm ohnehin besser.
    »Heinz«, sagte er, »nun besteht nur noch das Problem, die zwei Knilche auszuschalten.«
    »Das wird nicht leicht sein«, erwiderte seufzend Bartel. »Ich habe dir gesagt, wie fies die sind. Sieh nur hin, die bringen es doch glatt fertig, französischen Champagner auffahren zu lassen.«
    Dies geschah gerade. Der Ober machte aus dem Füllen der Gläser einen Akt größter Feierlichkeit.
    »Erinnerst du dich, wie er uns unser Gesöff serviert hat?« fragte Heinz gallig.
    »Dabei trägt es auch einen französischen Namen«, meinte Rolf vorwurfsvoll.
    »Ich wüßte gerne, welche von den beiden der kleinen Elsbeth das Eis geschenkt hat. Die meine?«
    »Diese Frage bewegt mich eigentlich nicht so sehr, Heinz. Viel lieber wüßte ich, wann die meine sich selbst mir schenkt.«
    »Wann, ja?« seufzte wieder Heinz. Offenbar schien er doch das gleiche für sich auch zu denken.
    »Was mag eine solche Flasche kosten, Heinz?«
    »Die die trinken?«
    »Ja.«
    Heinz klappte die Karte auf, blickte hinein und schlug sie heftig wieder zusammen.
    Er sagte nichts.
    »Wieviel?« bohrte Rolf.
    »Soviel wie ein Rembrandt.«
    »Ich dachte es mir«, nickte Rolf düster. »Unbezahlbar.«
    Dann schickte er düstere Blicke hinüber zum Tisch der beiden Kavaliere, die soeben für ihre Damen beim Kellner den zweiten Rembrandt in Auftrag gaben.
    Heinz traf daraufhin wohl einen Nagel auf den Kopf, als er sagte: »Der Moment ist nicht günstig für uns, Rolf.«
    »Scheint mir auch so.«
    »Mein Vorschlag ist, daß wir morgen am Strand eine bessere Gelegenheit abwarten.«
    »Das wird das Vernünftigste sein, ja.«
    Sie hielten, um zu bezahlen, nach ihrem Kellner Ausschau, der aber im Moment verschwunden war. Tanzmusik setzte ein. War darin nicht doch noch eine Chance für heute abend zu sehen?
    »Was meinst du,
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