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Sommerküsse voller Sehnsucht

Sommerküsse voller Sehnsucht

Titel: Sommerküsse voller Sehnsucht
Autoren: Katie Fforde
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Mutter auch immer, dass man sich nur einbildet, dass alle einen ansehen. In Wirklichkeit tun sie das gar nicht.«
    Er lachte leise. »Saß sie denn jemals als Brautjungfer am Tisch des Brautpaars?«
    Elsa schüttelte den Kopf. »Ich glaube, nein. Aber ich werde sie das nächste Mal, wenn sie das sagt, fragen.«
    »Siehst du deine Eltern oft?«
    Elsa nickte. »Ich wohne praktisch in meinem Schneider-Atelier, und immer wenn ich mal etwas mehr Bequemlichkeit, einen Garten oder ein gutes Essen brauche, fahre ich nach Hause. Meine Eltern wohnen nicht weit entfernt.« Sie überlegte kurz, ob es bei Laurence wohl gut ankam, dass sie ständig zu Mama und Papa fuhr.
    Er schien ihre Gedanken zu erraten. »Das braucht dir nicht unangenehm zu sein.«
    Sie sah ihn an. »Es klingt ein bisschen merkwürdig, dass eine Frau in meinem Alter nach Hause fährt, um im Garten zu spielen, oder?«
    »Na, so alt bist du ja auch noch nicht. Dreiundzwanzig, würde ich schätzen.«
    »Sechsundzwanzig«, korrigierte sie.
    Er schien überrascht. »Diese Frisur macht dich aber jünger.« Als er sah, dass Elsa rot wurde, wechselte er schnell das Thema. »Erzähl mir, wie es ist, in einem Atelier zu wohnen.«
    Elsa lehnte sich zurück. »Na ja, ich kann mir keine zwei Mieten leisten. Also hat mein Dad mir geholfen, eine Ecke eines Lagerhauses – genauer gesagt, eines Stockwerks eines Lagerhauses – zu einer kleinen Wohnung umzubauen. Mit Schlafzimmer, Küche und Wohnzimmer. Und einem Bad natürlich auch.«
    »Ist es denn sehr eng?«
    Elsa schüttelte den Kopf. »Eigentlich nicht. Ich kann das Wohnzimmer mit dem Atelier verbinden, wenn ich möchte. Meine Eltern sagen immer, es wäre ideal für eine große Party.«
    »Feierst du häufig Partys?«
    »Nein. Ich bin eigentlich kein Partygirl. Vielleicht liegt es daran, dass ich Einzelkind bin und gut mit mir allein sein kann.«
    »Hast du dich denn nie einsam gefühlt?«
    Sie dachte kurz nach. »Ich glaube, nicht. Auf jeden Fall kann ich mich nicht daran erinnern, dass mir mal langweilig war. Aber es hat dazu geführt, dass ich mich ungern mit vielen Leuten in großen Räumen unterhalte.«
    »Ich verstehe, wie du das meinst. Mir ist es auch lieber, mich mit wenigen Leuten in Ruhe zu unterhalten.«
    Elsa trank an ihrem Wein. Sie mochte Laurence. Es machte Spaß, mit ihm zu reden, und sie schienen eine Wellenlänge zu haben.
    »Wusstest du eigentlich«, begann er, »dass Gäste, die an ihrem Tisch niemanden kennen oder mögen, sich Geschichten über die Leute am Brauttisch ausdenken?«
    »Das ist ja schrecklich. Woher weißt du das? Ich dachte, du wärst immer nur als Trauzeuge auf Hochzeiten.«
    Er lachte. »Nicht immer. Heute ist erst mein dritter Auftritt als rechte Hand des Bräutigams.«
    »Immer nur die rechte Hand, nie der Bräutigam selbst?«
    Elsa hatte das nur so dahingesagt. Umso überraschter war sie, dass er seufzte, ehe er antwortete. »Tja.«
    Sie hatte sofort ein schlechtes Gewissen und legte die Hand auf seinen Arm. »Sorry, ich wollte dir wirklich nicht zu nahe treten.«
    Er lachte galant. »Das mit dem Zu-nahe-Treten kommt gleich erst, wenn wir tanzen. Bei der letzten Hochzeit, auf der ich Trauzeuge war, war die Braut meine Ex.« Er lächelte traurig. »Ich habe dir ja gesagt, dass die Bräute mich immer als Trauzeuge aussuchen.«
    Elsa nickte. »Gott, wie schrecklich. Wie absolut schamlos. Wie konnte sie dir das antun? Und wie konntest du es aushalten?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Es hat natürlich wehgetan, zumal ich damals immer noch verliebt in sie war. Das war auch der Grund, weshalb ich ihr den Wunsch erfüllt habe.«
    Elsa schluckte. »Wie nett von dir.« Wenn sie jetzt nicht aufpasste, würde sie noch anfangen zu heulen. Sie war entweder übermüdet oder hatte zu viel getrunken.
    »Kein Grund, sentimental zu werden«, meinte Laurence. »Inzwischen bin ich über sie hinweg.«
    »Gott sei Dank!«
    Er zog die Augenbrauen hoch, und seine Lippen zuckten.
    »Ich meine natürlich, Gott sei Dank für dich«, sagte sie hastig. »Mir persönlich ist das egal.« Nervös trank sie einen Schluck Wasser.
    »Ist schon okay.« Ihr Unbehagen schien ihn zu amüsieren. »Ich weiß schon, wie du das meinst.« Er sah sie forschend an. »Was ist mit dir? Ist das heute dein erstes Mal? Oder bist du schon vielen Freundinnen zum Altar gefolgt?«
    Elsa schüttelte den Kopf. Dabei fiel ihr der Pony in die Augen, und sie strich ihn zur Seite. »Nein. Ich war noch nie Brautjungfer. Und ich hatte
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