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Something like love

Something like love

Titel: Something like love
Autoren: Susane Colasanti
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gefunden hat. Wenn sie sich sehen, werden sie sich erkennen. Er schreibt, dass man dem Herzen folgen muss, um seine wahre Liebe zu finden.
    »Siehst du diese Zeile hier?« Connor zeigt darauf. Da steht:
    Rien ne va arrêter ma quête pour te trouver.
    »Die Intensität dieser Aussage hat mich total überwältigt«, sagt Connor. »Es bedeutet: ›Nichts kann mich davon abhalten, dich zu finden.‹ Dieser Jemand wird bis in alle Ewigkeit weitersuchen, wenn es sein muss. Aber du und Jason habt euch schon gefunden. Ihr seid ganz offensichtlich füreinander bestimmt, aber ihr seid nicht zusammen. Das ist ein Problem, hab ich recht?«
    Natürlich hat er recht. Natürlich ist es ein Problem. Und natürlich hat er diese Geschichte aus einem bestimmten Grund aufgeschrieben. Er war dazu bestimmt, sie mir zu erzählen. Das Schicksal hat gewollt, dass diese Botschaft aus einem anderen Land mich erreicht.
    Es war bestimmt nicht leicht für Connor, mir all das zu sagen. Ich weiß, dass er mehr von mir will als Freundschaft. Ich weiß auch, dass er sich Sorgen gemacht hat, weil es mir so schlecht geht. Aus Rücksicht auf meine Gefühle schiebt er seine eigenen zur Seite. Genau so ist er.
    »Ich danke dir«, versichere ich ihm. »Das war vermutlich nicht… einfach für dich.«
    »Nein, war es nicht. Beinahe hätte ich es dir auch nicht gezeigt. Aber ich will einfach, dass… dass du glücklich bist.«
    Genau dasselbe hat Jason gesagt. Er will nur, dass ich glücklich bin.
    Natürlich ist das Einzige, was mich glücklich machen könnte, genau das, was ich nicht haben kann. Mehr als alles andere möchte ich mit Jason zusammen sein. Aber ich kann mein Versprechen Erin gegenüber nicht brechen.
    Sie muss mir verzeihen. Ich weiß, dass das nicht leicht ist, und ich weiß auch, dass ich vielleicht ewig lange darauf warten muss, aber Erin muss mir verzeihen. Was nie passieren wird, wenn ich ihr nicht beweisen kann, dass unsere Freundschaft mir mehr bedeutet als das Zusammensein mit Jason.
    Als ich zu Hause bin, falte ich Jasons Zettel auseinander. Er ist in unserer Geheimschrift abgefasst.
    Entziffert steht da:
    Ich brauche dich hier bei mir .

40
    Als Oberstufenschüler sollte man über die Aussicht, dass bald alles vorbei ist, vor Freude komplett ausflippen. Ich wünschte, ich könnte so glücklich sein wie alle anderen. Aber das Glück macht einen Bogen um mich. Acht Monate von jetzt an gerechnet sind alles andere als bald. Bis Juni ist es noch eine Ewigkeit.
    Ich hatte mir das Abschlussjahr vollkommen anders ausgemalt. In meiner Vorstellung wären wir alle zusammen gewesen und hätten einen Megaspaß gehabt. Wir hätten uns null Gedanken über Hausaufgaben oder Noten gemacht, nachdem unsere Collegebewerbungen abgeschickt wären. Wir hätten uns auf die wirklich wichtigen Dinge konzentriert.
    Nichts davon ist wahr geworden.
    Vor zwei Wochen hat Connor mir Jasons Zettel gegeben. Ich habe jede Nacht vor Sehnsucht geweint.
    Als hätte ich nicht bereits genügend Probleme, kann ich jetzt meine Englisch-Hausaufgaben nicht finden, die ich heute abgeben muss. Eigentlich waren sie genau hier in dieser Mappe. Ich war sogar schon einen Tag früher damit fertig, weil ich nichts Besseres zu tun hatte.
    Ich durchsuche meinen gesamten Ordner. Nichts.
    Nachdem ich ungefähr den halben Inhalt meines Spinds auf den Boden geschmissen habe, finde ich hinter ein paar Büchern einen Zettel. Er ist vom letzten Schuljahr und in Jasons Geheimschrift verfasst. Keine Ahnung, wie er in meinen Spind geraten ist, weil ich eigentlich alle seine Zettel in einer Schachtel zu Hause aufbewahre.
    Es muss ein Zeichen sein, dass ich den Zettel ausgerechnet jetzt finde.
    Vielleicht aber auch nicht. Deshalb lege ich den Zettel in einen Hefter. Und suche weiter nach meiner verschwundenen Englischhausarbeit. Ich hocke mich hin und durchsuche alles, was auf dem Boden liegt.
    Jemand kommt auf mich zu. Und bleibt vor mir stehen.
    Ich kenne diese Sneaker.
    »Hey«, sagt Jason.
    Es fühlt sich so gut an, dass er mit mir spricht.
    Ich habe Angst, ihn anzusehen.
    Jason hilft mir, alles aufzuheben. »Was ist passiert? Eins dieser seltsamen Erdbeben, das nur den halben Gang erfasst hat?«
    »So ähnlich.«
    »Wie geht’s dir?«
    »Ich bin traurig.« Ich stopfe die Sachen zurück in den Spind. Keinen Schimmer mehr, wonach ich gerade gesucht habe.
    »Ich auch«, antwortet Jason.
    Endlich schaue ich ihn an. Er sieht aus, als hätte er seit Tagen nicht mehr geschlafen.
    »Ich schaff das
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