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Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars

Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars

Titel: Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Balkentür drang ein schwacher Lichtschimmer, kaum wahrnehmbar und gerade ausreichend, um auf dem Wasserspiegel ein mattes Schillern und Glänzen zu erzeugen.
    Die eisige Kälte hätte auch allein ausgereicht, um den Opfern zu zeigen, daß ihr Gefängnis von Minute zu Minute höher überflutet wurde.
    Sie wußten, daß sie nicht entkommen konnten. Nicht einmal, wenn es ihnen gelungen wäre, die Fesseln zu sprengen. Bar Nergals Peitsche hatte ihren Willen nicht brechen können. Aber jetzt, mit der Aussicht vor Augen, wie Ratten ertränkt zu werden, schaffte es keiner von ihnen, die kalte Umklammerung der Furcht abzuschütteln.
    »Er wird es bereuen!« flüsterte Jarlon. »Er wird sich dafür verfluchen, er ...«
    »Das nützt uns auch nichts,« sagte Konan nüchtern.
    »Aber den anderen nützt es! Sie werden endlich Frieden haben. Ich wußte immer, daß es Wahnsinn war, zu hoffen, die Priester würden zur Vernunft kommen.«
    »Niemand konnte ahnen, was sie hier vorfinden würden,« knurrte Kormak. »Sie werden ...«
    »Still!« fiel ihm Erein ins Wort.
    Jenseits der Balkentür mischte sich ein schabendes Geräusch in das stete Glucksen und Gurgeln des Wassers.
    Der schwache Lichtschein, der durch die Ritzen fiel, verstärkte sich. Jemand stand mit einer Fackel auf dem Gang, und Sekunden später erklang eine zögernde, unsichere Stimme.
    »Könnt ihr mich hören?«
    Die Gefangenen spannten sich.
    »Ja,« sagte Konan laut. »Wer bist du?«
    »Mein Name ist Cris,« kam es nach einem langen Schweigen, das die Furcht des anderen verriet. »Ich bin Charilan-Chis Sohn. Ich bin allein ...« Und dann, schnell und überstürzt: »Warum haben die Götter euch verurteilt? Ihr kommt doch auch von den Sternen! Warum liegt ihr in Fehde mit den Mächtiger? Was habt ihr ihnen getan?«
    Konan zog die Brauen zusammen.
    Er spürte den drängenden Ton der Frage, spürte die Unsicherheit des Fremden. War es möglich, daß einer von Charilan-Chis Söhnen begonnen hatte, an den Göttern zu zweifeln?
    »Sie sind keine Götter,« sagte Konan hart. »Sie sind Menschen wie ihr und wir, aber sie finden Vergnügen daran, Macht zu besitzen und über Sklaven zu herrschen. Uns verfolgen sie, weil wir uns ihrem Willen nicht beugen. Und euch benutzen sie als Werkzeuge.«
    »Aber sie kommen von den Sternen, sie ...«
    »Der Stern, von dem sie kommen, ist ein Planet genau wie die Erde. Es gibt viele Planeten im Weltall, Cris, und überall leben nur Menschen, keine Götter.« Konan machte eine Pause und biß sich auf die Lippen. Er spürte, daß sich ihnen hier vielleicht eine Chance bot, erwog vorsichtig seine Worte. »Ich könnte es dir beweisen, Cris. Ich könnte dich zu einem Platz in der Nähe führen, wo Maschinen die Stimmen deiner Vorfahren gespeichert haben. Dort würdest du hören, was vor vielen hundert Jahren hier geschehen ist - wie die Menschen nach einem großen Krieg in ihren Raumschiffen zu den Sternen aufbrachen. Erdenmenschen wie du, Cris! Keine Götter!«
    Lange blieb es still. Nur die rötlichen Streifen des Fackelscheins verrieten, daß der Junge noch da war.
    »Ich kann die Tür nicht öffnen,« sagte er schließlich tonlos.
    Konans Gedanken wirbelten.
    Er wußte, wie dünn ihre Chance war, aber er klammerte sich mit der Kraft der Verzweiflung daran. Vielleicht konnte der Junge eine der Granaten entwenden, die Tür aufsprengen ...
    »Jemand kommt!« stieß Cris hervor. »Ich muß mich verstecken! Wenn ich kann, komme ich wieder.«
    Schon entfernten sich seine Schritte.
    Konan atmete langsam aus. Der kleine Funke Hoffnung erlosch, den er für einen Augenblick empfunden hatte. Denn er ahnte, wer es war, der da durch das Labyrinth der Keller kam und sich ihrem Gefängnis näherte.
    *
    Charru und Camelo orientierten sich an dem Fackelschein, der sich hüpfend vor ihnen bewegte, über feuchtschillernde Wände geisterte und Wasserlachen aufleuchten ließ.
    Das Platschen von Tropfen und das geisterhafte Gurgeln und Zischen der eindringenden Flut überdeckte alle anderen Geräusche. Ein paarmal waren die beiden Männer an Treppen oder klaffenden Mauerlöchern vorbeigekommen, die in tiefere, bereits überspülte Räume führten. Lautlos turnten Charru und Camelo über Trümmer hinweg und ertasteten sich ihren Weg, ohne die Betäubungspistolen auch nur für eine Minute aus der Hand zu lassen.
    Ein halbes Dutzend Katzenfrauen begleitete Shamala und Zai-Caroc.
    Viel Aufwand für vier mit Sicherheit gefesselte Gefangene. Aber die Priester
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