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So viel Lust und noch mehr Küsse

So viel Lust und noch mehr Küsse

Titel: So viel Lust und noch mehr Küsse
Autoren: Jamie Denton
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musste Sie entweder mit nach oben nehmen oder die Polizei rufen.”
    “Danke.” Sie konnte sich lebhaft vorstellen, was ihre Familie gesagt hätte, wenn sie sie hier im Gefängnis hätten besuchen müssen. Sie sah zu Cooper. “Mit nach oben?”, fragte sie und trank einen Schluck von dem dringend benötigten Coffein. Die Katze legte sich schnurrend neben Cooper in die Sonne, die durch das offene Fenster hereinschien.
    “Ich wohne über der Bar”, erklärte er.
    Plötzlich fiel Carly ihr Auto ein. “Ist der Abschleppwagen gestern Abend noch aufgetaucht?”
    Er sah aus dem Fenster. “Entweder das, oder Ihr Wagen ist gestohlen worden.”
    “Meine Handtasche! Haben Sie meine Handtasche?” Wenn der Abschleppwagen aufgetaucht war, hatte der Fahrer ihr bestimmt eine Visitenkarte gegeben oder sie eine Quittung unterschreiben lassen. Irgendetwas, das ihr über den Verbleib ihres Wagens, ihrer eigenen Kleider zum Wechseln und ihrer eigenen Zahnbürste Aufschluss gab.
    Er stand auf, ging zu einem Einbauschrank, zog die mittlere Schublade auf und nahm ihr Satintäschchen heraus. “Ich habe sie gefunden, als ich zum Aufräumen wieder nach unten ging. Sie haben Glück, dass sie noch da war.”
    Carly ignorierte seinen tadelnden Ton und öffnete die Tasche, um den mageren Inhalt zu durchstöbern. Es war alles noch da, bis auf die beiden Zwanziger, die sie zweifellos letzte Nacht in der Bar ausgegeben hatte. Leider befand sich auch weder eine Visitenkarte noch eine Quittung des Abschleppunternehmens darin. “Haben Sie ein Telefonbuch?”
    Er holte das Telefonbuch und ein schnurloses Telefon und legte beides vor sie. Dann verschwand er in die Küche. Die Katze lief ihm prompt nach.
    Sie überflog die Seiten, bis sie auf den Namen einer Abschleppfirma stieß, der ihr bekannt vorkam. Bei einem kurzen Telefonat mit der Zentrale erfuhr sie, dass ihr Wagen zu einem lokalen Fordhändler gebracht worden war. Ein weiteres Gespräch erübrigte sich jedoch, da heute Sonntag war und der Händler geschlossen hatte.
    “Wollen Sie jemanden anrufen, um Sie abzuholen?” Er stellte einen kleinen weißen Teller mit trockenem Toast vor sie und setzte sich. Offenbar hatte er Erfahrungen mit Mitteln gegen Kater.
    “Danke”, sagte sie und knabberte an dem Toast. Sie könnte tatsächlich eine ihrer Schwestern anrufen, um sie so rasch wie möglich zu retten. Sie konnte sogar ihre Eltern anrufen. Nur hatte sie es satt, gerettet zu werden. Und sie hatte es satt, ständig das zu tun, was alle von ihr erwarteten.
    Nein, sie wollte nicht zurück. Wenn sie zurückging, würde sie am Ende doch noch einen Mann heiraten, den sie nicht liebte, einen Beruf ausüben, den sie nicht wollte, und sich den Rest des Lebens darüber ärgern, ihre Möglichkeiten nicht genutzt zu haben.
    Sie sah Cooper an. “Es gibt niemanden.”
    Er lehnte sich vor und legte die Unterarme auf den Tisch. “Es sollte mir eigentlich egal sein, aber angesichts der Tatsache, dass Sie in meiner Bar praktisch ohnmächtig geworden sind und in meinem Bett geschlafen haben, habe ich wohl das Recht zu fragen: Woher kommen Sie, Prinzessin?”
    Für einen Moment überlegte sie zu lügen. Doch obwohl sie genug davon hatte, den Regeln anderer zu folgen, konnte sie die vierundzwanzig Jahre Erziehung durch ihren Vater, den Pfarrer, nicht einfach abstreifen. Schließlich wurde das Lügen in den Zehn Geboten erwähnt. “Aus einer Kleinstadt etwa hundert Meilen von hier.”
    “Haben Sie Familie?”
    Sie lächelte. “Zählen sechs ältere Schwestern, fünf Schwäger, zwei Eltern, drei Großeltern und eine Urgroßmutter? Ach ja, und ein paar Onkel und Tanten und zahllose Cousinen habe ich auch noch.”
    Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. “Fahren Sie heim, Prinzessin. Es gibt eine Menge Leute, die sich wahrscheinlich Sorgen um Sie machen.”
    Das bezweifelte sie auch gar nicht. Immerhin hatte sie lediglich eine Nachricht hinterlassen, auf der kurz und knapp stand, dass sie nicht heiraten konnte.
    Aber wie sollte sie nach Hause gehen? Das war unmöglich. Nicht, wenn der Rest ihres Lebens auf dem Spiel stand.
    Sie wandte sich wieder an ihren unfreiwilligen Gastgeber. “Ich kann nicht.”
    Seine Brauen zogen sich zusammen. “Können Sie nicht? Oder wollen Sie nicht?”
    Sie seufzte und fragte sich, wie sie es ihm begreiflich machen sollte. Jemand wie er lebte garantiert so, wie er wollte, legte niemandem Rechenschaft ab und folgte nur seinen eigenen Regeln. Wie
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