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So sinnlich kann die Liebe sein

So sinnlich kann die Liebe sein

Titel: So sinnlich kann die Liebe sein
Autoren: Alexandra Sellers
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haben und sie gegen jede Unbill verteidigen zu können.
    Die gute alte Zeit.
    So gesehen galt die Brautjungfer als schwache Frau, die den starken Arm eines Mannes spüren wollte, auch wenn sie ansonsten allein zurechtkam.
    Er lächelte ihr zu. Bel schaute flüchtig zu ihm auf, wandte jedoch rasch wieder den Blick ab.
    „Oh, wie schön!" flüsterte in der Bank neben ihm eine Frau mittleren Alters, die einen blauen Hut trug, ihrer Nachbarin zu und sah dabei zu ihm.
    Am liebsten hätte er gesagt: Vergessen Sie es, Madam, ich bin kein Heiratskandidat, und selbst wenn ich einer wäre, sie würde mich nicht nehmen.
    Aber er hielt den Mund und konzentrierte sich ganz auf Bel.
    Elektrisierende Hitze übertrug sich von Jake Drummonds Hand auf Bel. Nach dem ersten Schock spürte sie, wie die Hitze sich in ihrem Körper ausbreitete und die Sehnsucht in ihr weckte, sich an ihn zu lehnen. Ihre Brustspitzen richteten sich auf, woran sie nichts zu ändern vermochte. Sie gewann jedoch rasch wieder die Beherrschung über sich und straffte die Schultern. Er spielt nur mit dir, rief sie sich ins Gedächtnis und hielt ihren Blick abgewandt.
    Doch sie konnte seine Berührung nicht ignorieren. Ob er das absichtlich tat, da er wusste, was es bei ihr bewirken würde? Schließlich besaß Jake eine Menge Erfahrung, und deshalb konnte es durchaus sein, dass er wahrnahm, wie sehr sie sich körperlich von ihm angezogen fühlte. Ein Mann wie er, der Frauen als Beute betrachtete, trieb vermutlich gern solche Spielchen.
    Draußen vor der kleinen Kirche, die von rauen Bergen umgeben war, lachten die Menschen, umarmten sich, machten Bilder und warfen Reis. Der bestellte Fotograf winkte sie herbei, damit sie sich an dem zuvor ausgewählten Punkt aufstellten, und Bel löste sich von Jake, ging zu ihrer Schwester hinüber und umarmte sie.
    „Es war herrlich", flüsterte sie. „Einfach wunderbar!"
    Um sie herum erwähnten auch die anderen, was für eine herrliche Trauungszeremonie es gewesen wäre, wie festlich die Blumen in der Kirche ausgesehen hätten und wie schön die Sonne durch die Bunt
    glasfenster
    hereingeschienen hätte.
    Jake schüttelte Brad die Hand, ohne große Worte zu machen. Sein bester Freund war ihm ein wenig fremd und wirkte auch ganz anders, obwohl er schon seit Weihnachten mit Tallia zusammenlebte. Wie konnte es da sein, dass Brad jetzt so strahlte, als wäre das alles völlig neu für ihn? Das war für Jake ein Rätsel.
    „Meinen Glückwunsch, Brad", sagte Jake. „Ich wusste, dass du es schaffst."
    Ehe Brad etwas darauf erwidern konnte, war bereits die Assistentin des Fotografen da und dirigierte sie auf ihre Plätze.
    „Achten Sie jetzt bitte nicht auf die anderen Fotoapparate, sondern schauen Sie alle zu Yorgo. Er ist der bestellte Fotograf, und wir wollen, dass alle in die gleiche Richtung schauen", erklärte sie in bestimmtem Ton.
    Sie war jung und sehr selbstbewusst, wenn auch nicht viel größer als einssechzig. Jake bedachte sie mit einem anerkennenden Lächeln. „Als ich im vierten Schuljahr war, sahen Sie größer aus", stellte er fest.
    Sie lachte laut. „Für diese freche Bemerkung dürfen Sie anschließend nachsitzen." Sie nickte ihm zu und konzentriere sich wieder auf die Vorbereitungen für die Fotos.
    Das war genau die Art von Geplänkel, auf die er früher eingegangen wäre. Doch dass sie ihm zu verstehen gab, dass sie sehr wohl auf sich aufpassen konnte, schreckte ihn jetzt eher ab.
    In letzter Zeit passierte ihm das immer öfter, stellte er betroffen fest und beobachtete die Frau aufmerksam. Dabei überlegte er, wann er den Spaß an diesem Spiel verloren haben mochte.
    Dann fiel ihm ein, dass er im Herbst für einen Kunden nach Hongkong geflogen war. Hongkong war eine herrliche Stadt, und sein Gastgeber hatte ihn eingeladen, sich das Nachtleben anzusehen. Er jedoch hatte abgelehnt. War das der Anfang gewesen?
    Jake rief sich die Abfolge der Ereignisse ins Gedächtnis. Er war aus Hongkong mit einer Grippe zurückgekehrt... und hatte ein paar Anrufe von Frauen bekommen, die sich über sein mangelndes Interesse beschwert hatten und ihm nicht glauben wollten, dass er zu krank war, um sich mit jemandem zu treffen.
    Aber es hatte gestimmt. Er hatte absolut kein Interesse an einem Abend, wie seine weiblichen Bekannten ihn gewohnt waren: essen, trinken und Sex, wenn auch nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.
    Dann hatte er Bel angerufen. Er glaubte, sie wäre vielleicht auch mit einem ruhigeren Abend zufrieden.
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