Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SMS aus dem Grab

SMS aus dem Grab

Titel: SMS aus dem Grab
Autoren: Ben Nevis
Vom Netzwerk:
nach links!«
    »Wohin?« Alaa warf einen fragenden Blick in den Innenspiegel.
    »Ich sage Ihnen einfach die Richtung! Und die Straßen von Kairo kennen Sie!« Justus deutete mit dem Finger aus dem Fenster. »Einfach dorthin! Schnell!«
    »Ah. Americans wollen einfach dorthin.« Alaa Edine gab Gas, drängelte sich auf die Hauptstraße und bog bei der nächsten Gelegenheit nach links ab.
    »Gut so, Alaa!«, rief Justus. »Wir halten den Abstand! Geht es noch schneller?«
    »Ah. Americans wollen schneller.« Alaa Edine fuhr wie der Teufel, aber es war schwer, näher an den blinkenden Punkt zu kommen.
    »Kann sein Peter fährt Kairo raus«, sagte der Fahrer. »Ich vielleicht wissen, wo.« Sie wechselten auf eine Hauptstraße und nach einigen Minuten kamen sie an eine große Kreuzung, die bereits am Stadtrand von Kairo lag. Alaa stoppte und schaute fragend in den Rückspiegel. Justus prüfte die Position des blinkenden Lichts, das ganz am Rand des Displays blinkte, und entschied sich dann für eine schmale Straße, die direkt in die Wüste wies. »Da lang!«
    »Ah. Ich verstehe, Americans wollen zu kleine abgelegene Oase!« Alaa fuhr an. Jetzt konnte er den Wagen laufen lassen. Langsam verkürzte sich der Abstand zu dem blinkenden Punkt. Doch es dauerte nicht lange, als plötzlich das Licht vom Display verschwand.
    »Nein!«, rief Justus entsetzt aus. »Der Peilsender ist verschwunden! Ich hoffe nicht, dass er entdeckt worden ist! Oder Peter ist in ein Gebäude gefahren, das die Signale absorbiert!«
    »Absorbiert?«, fragte Bob. Du meinst: »Nicht mehr durchlässt? Zu viel Stein? Stahl?«
    Justus nickte. Doch in seinem Hirn arbeitete es bereits. Er wollte ausrechnen, wie weit die Strecke war, die sie noch zurücklegen mussten, um an die Stelle zu gelangen, an der der Peilsender erloschen war. Bis zur Oase konnten Peter und Layla seiner Schätzung nach noch nicht gekommen sein. Alaa fuhr weiter, und je tiefer sie in die Wüste eindrangen, um so nervöser wurde Justus. Als er es nicht mehr aushielt, bat er den Chauffeur, langsamer zu fahren. Justus und Bob teilten sich die Seiten auf und suchten den Straßenrand nach Abzweigungen und nach Gebäuden ab. Doch außer unendlich viel gelbem Sand gab es im Schweinwerferlicht nichts zu entdecken. Seit langen Minuten waren sie keinem anderen Fahrzeug mehr begegnet.
    Plötzlich bat Bob anzuhalten.
    Alaa stoppte und wandte den Kopf zurück. »Was ist?«
    »Americans wollen zurück!«, sagte Bob trocken.
    Alaa grinste und wendete den Wagen.
    Bob beugte sich zu Justus, der jetzt auf der richtigen Seite saß. »Stopp!«, sagte er plötzlich. »Siehst du es?«
    Justus entdeckte es gleich. »Gut beobachtet, dritter! Da gehen Reifenspuren über den Seitenbereich!«
    Sie stiegen aus. Das Mondlicht war so stark, dass sie die Spuren einige Meter weit sehen konnten. Sie führten zwischen zwei sandverwehten Felsen hindurch, mitten hinein in die Wüste. Die beiden Detektive entdeckten, dass es sich sogar um einen kleinen Fahrweg handelte. Alaa Edine begutachtete skeptisch die sandige Rinne. »Americans wollen doch nicht, dass fahren?«
    »Vielleicht wäre das gar nicht so klug«, beschwichtigte Justus. »Nein, ich denke, wir probieren es zunächst einmal zu Fuß. Alaa, verfügen Sie über eine Taschenlampe, die Sie uns leihen können?«
    Alaa öffnete die Heckklappe seines Taxis und wühlte eine Weile darin herum. Dann wedelte er plötzlich mit einer Handlampe. »Service von Alaa Edine!«, sagte er stolz. »Americans können Freund suchen gehen. Ich warte bei Auto.«
    Justus übernahm die Lampe und zusammen mit Bob stapfte er los. Zwei Minuten später waren die beiden hinter den Sandbergen verschwunden.

Außer Gefecht
    Justus und Bob waren erst ein paar Minuten gelaufen. Es war mühsam, durch den Sand zu gehen. Sie kamen sich verlassen vor. Von Alaa Edine war nichts mehr zu sehen. Sie hörten den Wind und über ihnen erstreckte sich die Wüstennacht wie ein lichtgesprenkelter kalter Bogen.
    Fast hätten sie ihr Ziel verpasst. Auf die Stahltür, die einige hundert Meter weiter auf der Rückseite des Hügels in den Fels eingelassen war, war als Tarnung Wüstensand gespritzt. Doch die glatte Fläche hatte die menschliche Hand, die sie erbaut hatte, verraten: Keine Frage, sie verbarg etwas, das nicht jeder entdecken sollte. Justus und Bob untersuchten das Tor, doch sie fanden keine Möglichkeit, es zu öffnen. »Ich schätze, das Auto, mit dem Peter und Layla gefahren sind, wurde dahinter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher