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Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Titel: Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)
Autoren: Doug Johnstone
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hier ist die gute Straße? Ja, leck mich am Arsch!«
    Adam warf einen Blick auf den Tacho. Die Nadel zitterte über achtzig Meilen, auf einer Straße voller Schlaglöcher, die sich kurvenreich um kleine Dörfer und Bauernhöfe schlängelte.
    »Mach halblang, Junge«, stöhnte er.
    »Das, was wir jetzt verlieren, fehlt uns später beim Trinken, du Schlaumeier«, grinste Roddy, verriss das Lenkrad und überholte ein altes Ehepaar in einem Honda.
    Als Roddy an einem weiteren Auto vorbeizischte, kam Adam der Gedanke, dass die Straße vereist sein könnte. Gab es überhaupt Streufahrzeuge auf der Insel? Viel zu schnell fuhren sie auf eine Kreuzung zu und sahen ein Schild mit dem Hinweis »Port Ellen 11 Meilen«.
    Sie jagten durch Bowmore, an der Brennerei am Fuß des Hügels und an der seltsam zylindrischen Kirche auf dessen Anhöhe vorbei und schwenkten dann landeinwärts über flaches Moor. Die Straße wurde schnurgerade, Roddy drückte das Gaspedal durch, und bald hatten sie hundert Meilen erreicht. Adams Uhr zeigte siebenundneunzig Schläge. Er schaute aus dem Fenster auf eine vertraute, schokoladenbraune Landschaft mit Hochmooren und Büschelgräsern. Von Zeit zu Zeit kamen sie an Gräben vorbei, die Torfstecher ausgehoben hatten; tausende Torfblöcke stapelten sich wie faserige Lehmziegel entlang der Gräben. Sie passierten Felder mit grasenden Gänsen. Adam machte Luke auf dem Rücksitz auf sie aufmerksam.
    »Sind Nonnengänse«, nuschelte Luke. »Kommen von Grönland. Fünfzigtausend.« Und an Roddy gewandt: »Hast du auch anständige Musik, Mann?«
    »Leck mich, Hippie!«, blökte Roddy, dann warf er einen Blick in den Rückspiegel. »Verdammter Mist. Adam, sagtest du nicht, dass es hier am Arsch der Welt keine Bullen gibt?«
    Adam drehte sich um und sah ein Polizeiauto mit Blaulicht, das an ihrer hinteren Stoßstange hing.
    »Ich sagte, es gibt nicht viele. Gratuliere! Du hast schon nach einer Viertelstunde einen aufgetrieben.«
    Einen Augenblick lang sah es aus, als wollte Roddy sie abhängen.
    »Roddy«, meldete sich Ethan von hinten mit bebender Stimme. »Komm schon, fahr zur Seite.«
    Roddy überlegte einen langen Augenblick, dann nahm er den Fuß vom Gas. »Na gut, du Schnulli, wie du willst. Jedenfalls bin ich weit überm Limit, wenn der Clown mich pusten lässt. Macht euch also auf was gefasst.«
    Sie fuhren an den Straßenrand und blieben im Auto sitzen. The Killers plärrten noch immer aus dem Lautsprecher.
    »Dreh das ab«, sagte Luke.
    Adam streckte die Hand zum Knopf aus und sah Roddy an. »Bloß nicht aufregen, ja?«
    Roddy starrte ihn an, als hätte er ein ungezogenes Balg vor sich. »Verlass dich auf Papa, Kleiner. Hab ich dich jemals hängenlassen?«
    Ein Polizist näherte sich dem Auto. Roddy drückte auf einen Knopf, und die Fensterscheibe surrte hinunter. Draußen tanzten vereinzelt Schneeflocken vom Himmel, als der Streifenpolizist sich vor dem Fenster aufbaute.
    »Aussteigen, Superman.«
    Roddy drehte sich grinsend zu seinen Freunden um, als sei das ein großer Spaß, und stieg übertrieben seufzend aus. Adam beugte sich zur Fahrerseite, um alles besser beobachten zu können. Der Polizist war bullig und hatte ein fieses Gesicht; unter seiner Schutzweste spannten sich dicke Muskelpakete. Roddy ging regelmäßig ins Fitnessstudio, aber diesem Typ sah man an, dass er seine Physis bei Bare-knuckle-Kämpfen oder bei der Armee erworben hatte. Er war ein paar Jahre jünger als die vier, und Adam bemerkte eine schwere Goldkette um seinen Hals. Ließen das die Dienstvorschriften bei der Polizei zu?
    »Name und Adresse«, bellte der Bulle.
    »Gibt’s ein Problem, Kumpel?«, fragte Roddy und schmunzelte wie ein Ehrengast, der sich über schrullige lokale Bräuche amüsiert.
    »Ich bin nicht Ihr verdammter Kumpel«, schnarrte der Bulle.
    »Kein Grund, gleich grob zu werden, Herr Inspektor. «
    Der Bulle verkniff sich eine Antwort und musterte ihn langsam von oben bis unten. Die ihm gewidmete Aufmerksamkeit quittierte Roddy mit einem strahlenden Lächeln. Der Bulle verengte seine dunklen, funkelnden Augen und lächelte ebenfalls. Adam sah sich im Auto um und tauschte besorgte Blicke mit Ethan.
    »Ein richtiger Scherzkeks, wie? Geben Sie mir einfach Ihre Fahrerlaubnis und sparen Sie sich Ihre Witze für den Stammtisch auf.«
    Roddy gab ihm den Führerschein, und der Bulle ging damit zum Streifenwagen, um ihn durchzufunken.
    »Um Himmels willen«, schimpfte Adam, »reiß dich zusammen. Wegen dir landen
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