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Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Titel: Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)
Autoren: Doug Johnstone
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Typ Durchschnittsbürger mit einem Job als Computerfachmann bei der Royal Bank of Scotland inklusive quasi eingebauter Karriereaussichten, einer neu gebauten Doppelhaushälfte in Gilmerton, einer nach konventionellen Maßstäben hübschen aber biederen Ehefrau und einer kompletten Freizeitkollektion von Berghaus und North Face, mit der er der Januarkälte trotzte. Er war durchschnittlich groß, durchschnittlich schwer, und seine glatten braunen Haare waren – wie konnte es anders sein – zu einem akkuraten Seitenscheitel frisiert. Adam machte sich über Ethans Durchschnittlichkeit zwar gern lustig, allerdings stellte sich die Frage, wer hier eigentlich der Trottel war. Adam wohnte in einer winzigen Mietwohnung in Abbeyhill, war alleinstehend und hatte mit seinen achtunddreißig Jahren immer noch einen Job am Arschende des Einzelhandels, den er zutiefst verabscheute.
    Aber das sollte sich an diesem Wochenende ändern. Die anderen drei gingen davon aus, dass er für ein Whisky-Buch recherchierte, für ebenjenes hypothetische Buch, über das sie sich seit zwei Jahren das Maul zerrissen, nachdem er es einmal in einer durchzechten Nacht erwähnt hatte. In Wahrheit war das Buchprojekt bereits ins Stocken geraten, bevor er richtig losgelegt hatte. Er hatte sich nicht entscheiden können, ob es ein ernsthafter Whisky-Führer, ein Roman, eine Biografie oder eine Schmähschrift über die Branche werden sollte, und hatte schon vor Monaten ungefähr bei Seite zwölf aufgegeben.
    Nein, wegen eines Buches war er nicht hier, vielmehr wollte er Roddy für seine Idee gewinnen, die seinem Leben eine Wendung geben sollte. Er hatte mit den richtigen Leuten gesprochen, die notwendigen Recherchen durchgeführt und alles ausgearbeitet. Was er jetzt noch brauchte, war der finanzielle Rückhalt, und da kam Roddy ins Spiel. Adam wollte ihm das Projekt am folgenden Tag genau an dem Ort vorstellen, den er dafür ausgewählt hatte, und hoffte, dass der gute Geist des Wochenendes ihn für seinen Plan begeistern konnte. Aber er war nervös. Er klopfte auf seine Jackentasche und beruhigte sich, als er das dicke Paket zusammengefalteter Unterlagen ertastete. Er sah auf die Uhr: zweiundneunzig Schläge. Mein Gott, er musste zur Ruhe kommen.
    Er nippte an seinem Port Ellen. Vielleicht war er ein wenig zu kritisch mit ihm gewesen. Er war komplexer am Gaumen, als er anfangs gedacht hatte. Heidekrautblüten und Teer konkurrierten miteinander, und der Abgang war angenehm trocken und rauchig. Nicht annähernd im Bereich seiner Top Ten, viel zu hoch bewertet und überteuert, doch nichtsdestotrotz ein anständiger Dram.
    »He, Mann«, sagte Luke, als er Adams Glas bemerkte. »Wo bleibt unser Drink?«
    »Reg dich ab, Hippie«, brummte Roddy. Er fischte noch zwei Gläser heraus, schenkte sie voll und hielt sie Luke und Ethan hin. »Von dem Zeug ist genug für alle da.«
    Adam schaute zu Islay hinüber, das sich hinter der sturmgepeitschten See allmählich aus der Dunkelheit schälte.

2
    Mit selbstgefälligem Grinsen trat Roddy das Gaspedal durch, bretterte von der Fähre herunter, am Hotel und am Eckladen vorbei – aus mehr bestand Port Askaig nicht. Während sie die steile Straße vom Hafen hinauffuhren, vorbei an halb verschneiten Kiefern und Tannen, sah Adam sich im Fahrzeug um. Es war ein Monster von Audi, offensichtlich oberstes Preissegment, eine vierrädrige Zurschaustellung unverschämten Wohlstands. Roddy hatte unbedingt diesen Wagen nehmen wollen, um vor den Einheimischen protzen zu können. Aber wenigstens gab es hier reichlich Platz für alle vier samt Gepäck. Gott sei Dank waren sie nicht mit seinem Porsche Cabrio oder seinem noblen BMW gekommen, die beide in der Garage seines irrwitzigen viktorianischen Herrenhauses in Merchiston standen. Roddy machte kein Geheimnis aus der Tatsache, dass sein Anwesen schuldenfrei war, was er seinen zehn Jahren als Fondsmanager bei White Stone Investments verdankte: genug Kleingeld, um sich dieselbe Postleitzahl wie J. K. Rowling leisten zu können und als Draufgabe noch einen Outdoor-Whirlpool und einen Tennisplatz.
    »Wie sind eigentlich die Straßen auf diesem Felsen?«, fragte Roddy. Er trat aufs Gas, überholte einen Whisky-Transporter in einer Kurve und stellte dann The Killers auf seinem futuristischen Sound-System ein.
    Adam hielt sich am Armaturenbrett fest. »Abgesehen von der Hauptstraße nach Süden grottenschlecht.«
    »Und auf die kommen wir später, richtig?«
    »Wir sind schon drauf.«
    »Das
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