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Smart Magic

Smart Magic

Titel: Smart Magic
Autoren: Christoph Hardebusch
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erste Strahl der aufgehenden Sonne zu sehen, ein glorreicher, heller Aufruf an sie alle.
    Tom stellte sich in den Steigbügel auf und sagte laut: »Lasst uns sein wie der Wind. Lasst uns sein wie ein brüllender Sturm!«
    Tausend Kehlen antworteten ihm. Die Pferde preschten los, galoppierten über den Hügel, direkt auf das Lager der Magatai zu, die gerade aus ihrem Schlaf erwachten.
    Eine Handvoll Soldaten, die am Rand des Lagers Wache hielten, erstarrten, als die Reiter der Steppe mit dem Licht des neuen Tages über den Hügel kamen. Tom hörte vereinzelte Alarmrufe, ein Horn erklang.
    »Wir sind wie der brüllende Sturm!«, hielt er dagegen, und mit diesen Worten brachen die Horden der Stämme in das Lager. Es gelang Tom noch, einen Blick nach Westen zu werfen, wo die andere Hälfte ihrer Krieger ebenfalls angriff, dann war er mitten im Getümmel.
    Matani schoss im Reiten ihren ersten Pfeil ab, und bevor der gerüstete Krieger zu Boden stürzte, hatte sie bereits den nächsten Pfeil auf der Sehne. Neben ihr riss Tom eine Hand hoch und sandte einen Lichtblitz in eine Meute von Magatai, die aus einem Zelt gestürmt kam. Die Soldaten sprangen auseinander und hielten sich schreiend die Hände vor die Augen. Irgendwo hinter ihnen drang Resk einfach in ein Zelt ein und begann, die darin befindlichen Feinde zu bearbeiten.
    An der linken Flanke schwang Beram einen schweren Säbel, der seine Gegner auf Abstand hielt. Seine Krieger schossen mit Bögen oder taten es ihm gleich.
    Wir haben sie überrascht, frohlockte der Rabe, dann besann er sich auf seine Aufgabe. Die großen Zelte dort auf dem Hügel, das müssen die der Anführer sein. Vorsicht, da vorn sind Armbrustschützen!
    Bolzen sausten über Tom hinweg, der sich zur Seite duckte. Mit einem Schlenker der Hand sandte er einen hellen Lichtball zwischen sich und die Feinde und nahm ihnen so die Sicht.
    Weiter vor sich sah er, was der Rabe meinte. Auf einem kleinen Hügel standen große Zelte mit Wimpeln und Standarten. Sie waren von einem Ring aus Schanzpfählen umgeben, hinter dem sich bereits Soldaten versammelten.
    Aus vielen Zelten kamen inzwischen die Magatai. Die wenigsten trugen Rüstungen, viele hatten nur eine Waffe und einen Schild in den Händen.
    »Nicht nachlassen«, brüllte Tom, der ihnen seine Magie entgegenschleuderte. Sie durften die Feinde nicht zu Atem kommen lassen. Ihr Plan war aufgegangen, aber noch waren sie in der Unterzahl und die Magatai weitaus besser ausgerüstet.
    Matani hätte er den Befehl nicht zurufen müssen. Sie sandte Pfeil um Pfeil gegen ihre Feinde, und jeder Schuss fand sein Ziel.
    Tom trieb sein Pferd an, lenkte es auf den Feldherrenhügel zu. Wenn wir der Schlange den Kopf abschlagen, ist sie nur noch halb so gefährlich.
    Ein Speer raste auf ihn zu, die Spitze kratzte über sein Bein. Er schrie auf, riss an den Zügeln. Resk war plötzlich neben ihm, verpasste dem Speerträger einen Schlag mit der Faust, der ihn reglos zu Boden sandte.
    Das Chaos im Lager war perfekt. Zelte wurden umgerissen, Feuerstellen niedergetrampelt. Innerhalb von Minuten war die Schlacht zu einem wilden Nahkampf geworden, in dem die berittenen Stammeskrieger die Magatai vor sich hertrieben.
    Doch auf dem Hügel formierte sich Widerstand. Tom sah schwarz gerüstete Krieger, die hastig auf Pferde stiegen. Fußsoldaten mit Äxten und Schilden und solche mit langen Speeren rotteten sich hinter den Pfählen zusammen. Ein Trompetenstoß ertönte, und berittene Krieger ergossen sich aus dem schmalen Ausgang und gaben ihren Pferden die Sporen. Sie ritten wie die Teufel durch das Lager, kümmerten sich nicht um ihre eigenen Leute, sondern hielten direkt auf Tom zu.
    »Achtung!«, warnte er seine Krieger, doch schon waren die Feinde heran.
    Tom zog so viel Kraft in sich zusammen, wie er konnte, dann hüllte er sich in ein grelles Leuchten, so hell, dass der frühe Morgen zum Mittag wurde. Gespenstisch lange Schatten fielen auf alles, alle Farben verblassten im gnadenlosen Schein. Die Pferde der Magatai scheuten, und die Krieger versuchten, ihre Augen zu schützen.
    Aber dann legte sich ein Schatten um ihn, und das Licht erstarb.
    »Du!«, brüllte eine Stimme.
    Als Tom sich umsah, entdeckte er einen Seelenfresser in seiner dämonischen Rüstung. Einen Herzschlag lang fürchtete er, dass es Alex sein würde. Das Gesicht war hinter dem Dämonenhelm verborgen. Aber als der Seelenfresser weiterschrie, erkannte ihn Tom auch so. »Ich habe dich schon einmal getötet!
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