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Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Titel: Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat
Autoren: Ava Gray
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sich um die geschäftliche Seite kümmern. Schließlich verfügte sie über jede Menge Kontakte.
    Als Reaktion auf ihre Frage warf er ihr einen anerkennenden Blick zu. »Wann ist dir das klar geworden?«
    »Auf dem Weg hierher. Ich bin alle Informationen noch einmal durchgegangen. Er ist der Einzige, bei dem alle Indizien zutreffen.«
    »Darum wollte er dich nicht engagieren«, sagte er. »Er wusste, dass du früher oder später darauf kommen würdest.«
    »Also ist er gar kein Rassist.«
    »Nein, er hat nur einen glaubwürdigen Vorwand gesucht, etwas, das gegen dich spricht.«
    Sie grinste. »Lustig. Was fangen wir mit dem Wissen an?«
    Søren bog in eine ruhige Straße ein. Gleich müssten sie da sein. »Ich tendiere dazu, ihn mit dem Geld auf irgendeine Insel abhauen zu lassen. Soll er sie doch arm machen. Dann wird es der Stiftung nur umso schwerer fallen, wieder mit der Forschungsarbeit weiterzumachen.«
    Es lief ihr eiskalt den Rücken hinunter. »Du glaubst also nicht, dass wir ihnen das Handwerk gelegt haben?«
    »Die sind wie eine Hydra. Schlägt man einen Kopf ab, wachsen zwei neue nach. Wahrscheinlich war das nicht mal das einzige Forschungslabor, sondern nur das einzige, das ich gefunden habe.«
    »Die Vorstellung ist schrecklich.« Ein paar Augenblicke lang sah sie ihn still an und überlegte, ob er etwa weitersuchen wollte.
    Søren brauchte sie nicht einmal anzusehen, um ihren Gedanken zu erraten. »Ich habe damit abgeschlossen. Mein Leben möchte ich jetzt mit dir verbringen. Was immer wir daraus machen.«
    Ihr wurde warm ums Herz, und ein Gefühl der Ruhe breitete sich in ihr aus. Dieser Mann liebte sie so sehr, dass er sich eine Zukunft vorstellen konnte. Wenn sie daran dachte, wie er noch vor einem Jahr gewesen war, kam ihr das wie ein Wunder vor.
    Er bog in eine Allee ab. Es lag grauer Schnee, der am Übergang zum Gehweg Wälle bildete. Sørens Gesichtsausdruck verriet, dass sie am Ziel angekommen waren. Nachdem er den Wagen am Straßenrand geparkt hatte, blieb er sitzen und sah nach draußen. Sie folgte seinem Blick und stellte fest, dass er auf ein Haus mit rot-weißen Ginganvorhängen schaute.
    »Das ist die Küche«, sagte er. »Ich kann meine Mutter sehen.«
    »Beim Backen.«
    »Vermutlich. Es passt ja zur Jahreszeit.«
    In ein paar Wochen war Weihnachten – die perfekte Zeit für Familientreffen. Was würde alles nötig sein, um sie zu überzeugen? Ob sie wohl weinen würden?
    »Wussten sie von deiner Besonderheit?«, fragte sie.
    »Nicht wirklich. Es hat für sie ja keine Rolle gespielt, bis –«
    Bis Lexie den Unfall hatte. Bevor er mit dem Wagen gegen eine Wand gefahren war.
    »Ich bin dran«, sagte sie und betrachtete das Haus, in dem er seine Kindheit und Jugend verbracht hatte.
    »Was meinst du?«
    »Das letzte Zitat kam von dir, bei unserem Abendessen im Village Inn. Seitdem hatten wir alle Hände voll zu tun.«
    Er lächelte schief. »Das kann man wohl so sagen. Und dieses Spiel möchtest du jetzt gern fortsetzen?«
    »Hättest du Lust dazu?«
    »Ja«, sagte er ernst.
    »Okay, hier kommt das Zitat: Sie wird sich nicht wandeln nach so vielen Jahren. Kein Leben zerbrach sie mit Trennung und Tränen. Kein Tod wird sie ändern, sie lebt weiter fort in den Liedern für dich, wenn ich nicht mehr bin.«
    »Sara Teasdale.« Seine Antwort kam ohne jedes Zögern.
    »Du bist dir sicher.«
    »Absolut.« Mit diesem ruhigen, konzentrierten Blick, der so typisch für ihn war, nahm er ihre Hand, und sein Blick gab ihr das Gefühl, sie wäre die einzige Frau auf der Welt. »Ich habe eine Gedichtsammlung von ihr gekauft, als …«
    Als du dachtest, ich wäre tot.
    »Warum?«
    »Ich wollte mich dir nahe fühlen. Ich wollte das lieben, was du geliebt hast, nachdem ich nicht mehr mit dir zusammen sein konnte.«
    Ihr Lächeln schwand und Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie wird sich nicht wandeln. Kein Tod wird sie ändern.
    »Dann weißt du, wie ich mich fühle und warum es so wichtig ist, dass wir das tun.«
    »Ja.«
    Mia atmete langsam aus. »Also, wir können nicht den ganzen Nachmittag hier sitzen bleiben. Lass uns rübergehen.«
    Sie stieg aus dem Infiniti und ging vorn um den Wagen herum auf seine Seite. Er beeilte sich nicht. Die Erinnerung an seine vergeblichen früheren Versuche hielt ihn merklich zurück, und er bewegte sich nur widerstrebend. Seiner Ansicht nach war auch dieser Besuch zum Scheitern verurteilt. Für ihn war das ein Albtraum, der ihm vor Augen führte, dass er nur noch als
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