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sind große Klasse

sind große Klasse

Titel: sind große Klasse
Autoren: Enid Blyton
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über die Lippen, nur Carlotta plapperte manchmal mit der Pariserin, die Paris vor mehr als dreißig Jahren verlassen hatte. Dafür verzieh Mamsell ihr manches. Jetzt lachte sie.
    „Wie ihr zu der Ehre meiner Anwesenheit kommt, ma chère, das weiß ich selbst nicht genau“, sagte sie. „Vielleicht liegt‘s am Wetter. Mir war es in meinem Zimmer zu heiß. Hier kann ich meine Hefte besser korrigieren. Vielleicht ...“, sie lachte, „vielleicht spielt ihr auch so gut, dass ich vor lauter Spannung meine Arbeit vergesse. On verra!“
    Carlotta wollte etwas antworten, doch da rief Marianne: „Auf die Plätze, beeilt euch und quatscht nicht!“
    Die Mädchen strengten sich an. Normalerweise schätzten sie es nicht, wenn Marianne sie außer der Reihe zum Training beorderte. Diesmal waren sie voll dabei. Der Pokal reizte sie. Letztes Jahr hatten ihn die Steinbergerinnen mit nach Hause genommen, nun wollten sie ihn sich wieder zurückerobern. Auch diejenigen, die keine Chance hatten, unter den zweien oder dreien zu sein, die in der Unterstufenmannschaft ihre Klasse vertreten würden, gaben sich alle Mühe. Einfach so, das gehörte dazu, fanden sie.
    Es war fast ein Witz, aber das erste Tor warf Elli. Elli, die Unsportliche, die Uninteressierte. Natürlich war es ein Zufall. Lucie hatte ihr den Ball wie auf einem Tablett serviert. Elli strahlte wie ein Honigkuchenpferd. Von diesem Treffer würde sie monatelang zehren. Trix hätte sie am liebsten in den Po gebissen. Sie war ganz nahe gewesen. Wenn Lucie nicht Elli, sondern ihr den Ball zugespielt hätte, wäre es möglicherweise ihr Einstandstor geworden. Den nächsten Ball brachte Hanni ins Netz. Trix sah, dass sie gut war. Überhaupt spielten die Lindenhof-Mädchen besser als ihre alte Klasse. Hanni sowieso, Katrin vermutlich auch, obwohl sie sich zurückhielt. Sie hatte einen verknacksten Knöchel. Auch Lucie, Bobby und Jenny waren nicht schlecht. Trix kämpfte verbissen. Sie wollte einen Erfolg. Sie brauchte ihn. Aber nichts klappte.
    Die zweite Halbzeit ging zu Ende. Donner grollte, gleich würde ein Gewitterschauer herunterprasseln und das Spiel vielleicht vorzeitig beenden. Trix biss die Zähne zusammen. Nicht aufgeben, sagte sie sich. Bloß nicht aufgeben.
    Die anderen waren ein wenig müde geworden. Marianne stachelte ihren Ehrgeiz an.
    „He, ihr schlappen Mäuse“, rief sie, „bisher wart ihr ja ganz gut, aber jetzt schlaft ihr ein. Weiter, weiter, keine Müdigkeit vorschützen ...!“
    Sie lachten und liefen schneller. Dann, drei Minuten vor Schluss, kam die Situation, die Trix‘ Chance hätte sein können. Sie war nicht weit weg von Hanni, als diese den Ball erwischte.
    Wahrscheinlich wäre es klüger von Hanni gewesen, den Ball abzugeben, an Trix oder an Lucie, die beide dem Tor näher waren als sie selbst. Doch Hanni dachte einfach nicht daran. Sie war so fröhlich und erfolgssicher, sie wollte es noch einmal probieren. Es war auch nicht so wichtig, fand sie, ob sie nun ins Tor traf oder nicht. Ihre Mannschaft hatte schon gewonnen. Außerdem war es kein Wettspiel, sondern nur ein Training.
    Trix schrie ihr zu: „Gib den Ball her, ich schaffe es!“
    Der erste Donnerschlag hallte in ihre Worte, Hanni hörte nichts. Trix stürzte auf Hanni zu, wollte den Ball haben, aber Hanni warf ihn schon ... nicht ins Tor, sondern knapp daneben. Bevor der Ball irgendwo in der Wiese landete, prallte Trix auf Hanni. Beide Mädchen fielen hin. Es gab ein Knäuel von Armen und Beinen. Dann entwirrten sie sich wieder. Hanni und Trix standen auf, wischten sich den Sand ab. Keine hatte sich verletzt, nur Hannis Knie blutete ein bisschen.
    Noch zwei Minuten Spielzeit. Ein Blitz zuckte, es fing an zu regnen.
    „Schluss!“, schrie Marianne. „Hört auf, wir wollen nicht nass werden.“ Sie rannten in den Umkleideraum. Der Schauer prasselte herunter, ein paar Hagelkörner waren auch dabei. Mamsell schimpfte auf Französisch und humpelte ins Haus. Das hatte sie nun davon, dass sie sich ausnahmsweise ein Handballspiel angesehen hatte. Als sie in der Halle angelangt war, merkte sie, dass sie einen Teil der Hefte vergessen hatte. Sie schickte eine ihrer Schülerinnen hinaus, um die Hefte aus dem Regen zu holen. Nie wieder Sport, nahm sich Mamsell vor. Höchstens Gymnastik in der Halle. Das war ungefährlich, zumindest für die Zuschauer.
    Die Hausmutter gongte zum Nachmittagstee. Hanni legte ihr Bein über den einzigen Stuhl in ihrem Zimmer. Nanni öffnete die
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