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Simplify Your Love - Ueberlebenstipps fuer Technik-Muffel

Simplify Your Love - Ueberlebenstipps fuer Technik-Muffel

Titel: Simplify Your Love - Ueberlebenstipps fuer Technik-Muffel
Autoren: Marion und Werner Kuestenmacher
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verschachtelt, was bei der ersten Benutzung viel Geduld verlangt. Der Trick: Stellen Sie sich Menüs als Baum vor, auf dem Sie frei herumklettern dürfen. Mit der Nein-Taste gelangen Sie in der Regel eine Stufe zurück, also bis zur letzten Abzweigung – oder bis ganz an den Anfang. Leider können Sie nie ganz sicher sein, wie weit zurück Sie die Nein-Taste bringt. Manchmal existieren eine Nein- und zusätzlich eine Menü-Taste, etwa bei Fernbedienungen von DVD-Playern. Dann geraten Sie mit »Nein« ein Stückchen zurück, mit »Menü« aber die gesamte Strecke bis an den Ausgangspunkt.
     
    Ermunterung zum Herumprobieren Jugendliche sind es gewöhnt, sich auf gut Glück »durchs Menü zu klicken«, bis sie – ohne in der Anleitung nachzulesen – das Gesuchte gefunden haben. Mit den Pfeiltasten, den Soft-Keys und der Nein-Taste kann nichts wirklich Schlimmes passieren, Sie können gefahrlos »mal gucken«. Funktionen werden immer erst mit der OK-Taste ausgelöst – und selbst dann |37| gibt es oft einen Weg zurück. Denn eigentlich war der Sinn der Menü-Idee, Bedienungsanleitungen ganz überflüssig zu machen. Lassen Sie sich also von der Lockerheit der digitalen Kinder anstecken, gehen Sie selbst auf Entdeckungstour in die Wipfel des Menübaums und hüpfen Sie von Ast zu Ast, vor und zurück!
     
    Namensprobleme Unangenehm wird es allerdings, wenn sich die entscheidenden Funktionen im Menü hinter nichts sagenden Namen verbergen: Bei den schnurlosen Siemens-Telefonen versteckt sich der digitale Anrufbeantworter hinter dem Menüpunkt »Service«. Oder manche Begriffe treten mehrfach auf: Es gibt ein Menü »Einstellungen«, darunter einen Punkt »ISDN-Merkmale«, und dort noch einmal »Einstellungen«. Dagegen hilft außer einer Beschwerde-Mail an die Hersteller nichts.
    Gute Bedienungsanleitungen bilden den Menü-Baum als solchen ab. Ist das bei Ihrem Gerät nicht der Fall und Sie verirren sich öfter im Menü, zeichnen Sie sich den Baum selbst auf. Aha-Effekte sind garantiert!
     
    |38| Fehler im Menü-Design Verunsicherungen kann die Sache mit dem Bestätigen hervorrufen. Denn mit der OK-Taste geraten Sie von einem Menü-Ast zum nächsten, lösen also noch nichts Gravierendes damit aus. Sind Sie aber am Ende eines Astes angekommen, kann OK möglicherweise etwas in Gang setzen, was sich nicht oder nur mit Mühe wieder rückgängig machen lässt. Deshalb haben die Menü-Designer vor wichtige Kommandos meist noch eine zusätzliche Abfrage gelegt (»Gesamten Speicher löschen? OK-Taste: Ja. Rote Taste: Nein.«).
    Finden Sie sich damit ab, dass das Bestätigen-Problem bei sehr vielen technischen Geräten schlecht gelöst ist und damit eine der größten Fehlerquellen darstellt.
     
    Das An/Aus-Dilemma Angenommen, Sie sind im Menübaum endlich glücklich dort angekommen, wo Sie die Hintergrundbeleuchtung des Displays aus- und einschalten können und lesen »Beleuchtung ein«. Das ist eine mehrdeutige Botschaft und gehört zu den noch ungelösten Designfragen der Menü-Erfinder. Denn es kann 1. heißen: Die Beleuchtung ist |39| eingeschaltet. Wenn Sie die Zeile auswählen und bestätigen, wechselt die Anzeige in »Beleuchtung aus«. Oder Sie gelangen in ein weiteres Menü, in dem Sie zwischen »an« und »aus« wählen können.
    Es kann aber auch 2. bedeuten: Die Beleuchtung ist ausgeschaltet! Wenn Sie die Zeile auswählen und mit OK bestätigen, wird die Beleuchtung eingeschaltet – und auf dem Display steht »Beleuchtung aus«. Die Menüzeile ist hier als Schalter gedacht. Er zeigt an, was passiert, wenn Sie auf den Schalter drücken. Diese zweite Variante ist zwar selten, findet sich aber noch und kann begreiflicherweise zu Missverständnissen führen.
    Manchmal werden Sie auch lesen: »✓ Beleuchtung«. Das Häkchen steht für »eingeschaltet«. Wenn Sie die Menüzeile auswählen und mit der Ja-Taste bestätigen, verschwindet das Häkchen.
    Hier wird von Ihnen Gelassenheit verlangt. Seien Sie froh, wenn die Menü-Philosophie innerhalb eines Gerätes selbst konsequent bleibt. Der hoch gelobte iPod beispielsweise bietet im Menü »Einstellungen« den Unterpunkt »EQ« |40| (für englisch: Equalizer, Klangfarbenregelung). Bei den dort angebotenen Punkten wie »Aus«, »mehr Bässe« oder »Pop« wurde die Ein/Aus-Anzeige vergessen. Es ist also reines Rätselraten, welche Klangeinstellung aktiv ist und ob sich die einzelnen Punkte kombinieren lassen. Solche Fehler in Menüstrukturen werden Sie immer wieder
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