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Silver Moon

Silver Moon

Titel: Silver Moon
Autoren: Elea Noir
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verstand zwar Yumas Worte, die mein Herz schmelzen ließen wie warme Sonnenstrahlen das kalte Eis, aber ich verstand nicht, wie es möglich war, dass er während des Tages plötzlich ein Mensch sein konnte! Vor lauter Staunen fiel mir der Strauß aus den Händen und ich ging wie in Trance langsam auf Yuma zu. Magnus’ grobe Finger packten mich am Arm, er hielt mich fest.
    »Du glaubst doch nicht, dass ich dich einfach hier rausspazieren lasse! Wir hatten eine Abmachung!«, erinnerte er mich auf schroffe Weise. Yuma kam sofort dazu. Er löste mit einem beherzten Griff Magnus’ Hand von mir und schloss mich sanft in seine Arme.
    »Und du glaubst doch nicht, dass ich es zulasse, dass ein irrer Schlächter die Frau heiratet, die ich abgöttisch liebe!«, machte Yuma Magnus deutlich, bis sich Herr Wilkens zu Wort meldete. Der Standesbeamte wirkte verwirrt und nervös.
    »Das sollten wir am besten Frau Bach selbst entscheiden lassen, sie hatte meine Frage noch nicht beantwortet. Daher noch mal: Wollen Sie, Kira Bach, den hier anwesenden Magnus Brock zu Ihrem Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren, bi…«
    »Nein! Das will ich nicht und das habe ich auch nie gewollt!«, sagte ich so laut, dass es selbst die Gäste in der hintersten Reihe gut hören konnten. Die Erleichterung in Yumas Augen war überwältigend. Er sah mich an, voller Stolz, Genugtuung und Liebe.
    Er zog mich noch näher an sich heran und gab mir einen leidenschaftlichen Kuss.
    Magnus tobte. Die Wut brach wie ein explodierender Vulkan aus ihm heraus. Er schlug Tom das Kissen mit den Ringen aus der Hand, nahm den Stuhl, auf dem er gesessen hatte, und warf ihn mit voller Wucht gegen die Wand, sodass die Lehne abbrach. Einige der Gäste im Raum schrien laut auf, andere flüchteten gar.
    »Nur Ruhe, nur Ruhe, liebe Leute!«, rief Herr Wilkens schlichtend, aber niemand nahm ihn so recht wahr. Magnus schrie aus vollem Hals. Er riss sich die Krawatte ab und warf sie zu Boden, dann sah er mir in die Augen. Es war ein mörderischer Blick, der mich traf! »Du … du …«, brüllte er zornig, deutete mit dem Finger auf mich und kam angriffslustig immer näher. Yuma stellte sich sofort schützend vor mich und bot Magnus die Stirn.
    »Ich hätte es wissen müssen, von wegen, du tust es wegen dem Wolfsköter! Wo ist denn diese Töle, WO?«, schrie Magnus und war außer sich. Yuma antwortete ganz ruhig. »Er ist nicht mehr da. Wir haben ihn … weggeschickt! Das war in Anbetracht der Umstände die einzige Möglichkeit, um Kira von dieser unüberlegten Wahnsinnstat abzuhalten!«
    »Weggeschickt?«, wisperte ich fragend und konnte mir einfach keinen Reim darauf machen, was für ein Zauber das sein sollte. Was um alles in der Welt hatte Tunkasila getan, damit Yuma am Tag als Mensch erscheinen konnte? Ehe mir Yuma antworten konnte, fluchte Magnus weiter. »Das hätte ich mir denken müssen! Von wegen, ›ich mache alles, wenn du den Wolf verschonst‹ … Ich hätte doch den kleinen Käfer behalten sollen, die wäre ein besseres Druckmittel gewesen! Wie konnte ich sie nur gehen lassen! Die wäre für die heutige Nacht auch ein guter Ersatz gewesen, so ein verdammter Mist! Na warte, die Kleine hole ich mir wieder!«
    Eingeschüchtert sah ich Yuma an. Die Angst um Mia, die mein Herz quälte, konnte er deutlich wahrnehmen. »Gar nichts wirst du tun, Brock, aber auch nichts! Du lässt die Bach-Kinder ab sofort in Ruhe, ansonsten wird es Konsequenzen haben!« Während Yuma dies aussprach, trat mein Vater zu uns. Sofort legte sich ein schwarzer Schleier aus Furcht über mich. Zittrig griff ich nach Yumas Hand und hielt sie ganz fest. Die bösen Augen meines Vaters tasteten Yuma Zentimeter für Zentimeter ab.
    »Ich weiß nicht, wer du bist, aber ich weiß, dass du heute einen großen Fehler gemacht hast! Diese Hochzeit zu verhindern, wird dir nicht gut bekommen … dafür werde ich sorgen! Und was MEINE Kinder betrifft, über die kann ich schalten und walten, wie ich will. Und ich will, dass Mia ab sofort meinem besten Freund Magnus hilft !«, sagte Vater in einem Tonfall, der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ohne es kontrollieren zu können, schüttelte ich beständig meinen Kopf und wisperte: »Nein, nein, nein!«
    »Doch, Kira! Du hattest die Möglichkeit, deiner Schwester ihre neuen Aufgaben zu ersparen, warst aber zu egoistisch, hast nur an dich gedacht!«, setzte Vater nach.
    »Aber das kannst du nicht tun, das geht nicht! Mia ist ein kleines Mädchen, noch ein
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