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Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11

Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11

Titel: Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11
Autoren: Katie MacAlister
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›Ehrendämonin‹ die
falsche Bezeichnung. Ich würde lieber als ›Beraterin‹ bezeichnet werden, da ich
dir meine Erfahrungen aus der Welt von Carrie Fay und Abbadon weitergebe.«
    Es lag mir auf der Zunge, sie zu fragen, wo da der
Unterschied war, aber ich verkniff mir die Bemerkung. »Magoth hat den riesigen
Spiegel nur aus perverser Lust in mein Zimmer gestellt. Er tut immer so, als
wüsste er nicht, dass ich kein Spiegelbild habe.«
    Wir betraten eine große offene Halle mit hohen
gotischen Deckenbögen. Es war kalt, wie überall in Magoths Reich, ausgenommen
in meinem Zimmer. Ich bekam sofort Gänsehaut und hätte mich am liebsten in eine
dicke Daunendecke gehüllt. »In welchem Raum soll die Zeremonie noch einmal
stattfinden?«
    Sally warf mir einen tadelnden Blick zu. »Ich
erteile nur ungern ungebetene Ratschläge, aber unsere Freundschaft und die
Tatsache, dass ich bald eine Kollegin deines Herrn sein werde, zwingen mich,
diese Regel einmal zu durchbrechen. Du wirst Magoths Gemahlin und als solche
anerkannt von allen Mitgliedern Abbadons. Deine Macht und deine Verantwortung
werden dieser gehobenen Position entsprechen, und du solltest dir wenigstens
die Mühe machen, ihm zuzuhören, wenn er mit dir spricht.«
    »Das habe ich ein einziges Mal versucht. Danach
hatte ich Migräne.« Ich kniff die Augen zusammen und überlegte. »In der
Bibliothek?«
    »In der Kapelle«, sagte sie kopfschüttelnd.
    »Ja, klar. Er liebt diesen Raum. Dort hat er all
seine alten Filme nachgespielt, weil die Akustik so gut ist. Er wird es auch
dieses Mal bestimmt wieder übertreiben.«
    Sally schwieg, aber ihre Missbilligung war deutlich
zu spüren.
    Wie alle übrigen Gebäude in Magoths Reich in
Abbadon bestand auch die Kapelle - eigentlich eher im ursprünglichen Wortsinn
ein Oratorium (ein Ort, an dem jemand spricht) als ein religiöser Raum - aus
kalten, schwarzen Basaltmauern und einem Fußboden aus noch kälterem Marmor. Ich
war noch nicht an anderen Orten in Abbadon gewesen, aber ich nahm an, dass die
Kälte etwas mit Magoths persönlicher Vorliebe zu tun hatte. Es war ja wohl
nicht die vorherrschende Temperatur an dem Ort, den viele Sterbliche als Hölle
bezeichnen. Vor der Doppeltür, die zur Kapelle führte, holte ich tief Luft.
Dann hob ich den Kopf und öffnete die Tür, wobei ich hoffte, dass keiner der
anderen Dämonenfürsten der Zeremonie beiwohnen würde.
    Der Raum war brechend voll.
    » Agathos daimon «, murmelte ich, als ich die
Menschenmenge sah.
    »Mein Griechisch ist ein bisschen eingerostet, aber
heißt das nicht ›frohgemut‹?«, fragte Sally und spähte über meine Schulter in
die Kapelle. »Oh! Was für ein Glück! Es sieht so aus, als ob tatsächlich alle
gekommen sind.«
    »Glück ist nicht gerade das Wort, das ich in diesem
Zusammenhang... oh. Allmächtiger!«
    Ich hatte zwar gehofft, dass die Zeremonie so
unauffällig wie möglich über die Bühne gehen würde, doch der Anblick der
Menschenmenge erschreckte mich nicht wirklich. Schließlich, so dachte ich,
spielte es doch keine Rolle, ob die Dämonenfürsten und ihre Diener zusahen,
während ich - in einem Outfit, das geradewegs Magoths kranker sexueller
Fantasie entsprungen war - offiziell einwilligte, seine Gattin zu werden. Wenn
die Trauung vorüber war, würde ich in die sterbliche Welt zurückkehren, Magoth
eine Lektion in gutem Benehmen erteilen und ihn zum Teufel jagen, bevor ich
mich in Gabriels Arme warf. So dachte ich in meinem armen, leidgeprüften Hirn,
als ich die Menge sah. Aber dann bemerkte ich auf einmal, wer auf der anderen
Seite des Raums stand, und ich blieb wie angewurzelt stehen. Am liebsten hätte
ich mich umgedreht und wäre in mein Zimmer gerannt. »Dieser Bastard!«
    »Wie bitte?«
    »Magoth. Er hat die Drachen eingeladen.«
    Sally schürzte die Lippen. »Hat er nicht gesagt, er
will, dass dein Drache dabei ist?«
    »Ja, aber dann war er so glücklich darüber, endlich
Zugang zur Welt der Sterblichen zu bekommen, dass er eingewilligt hat, die
Drachen nicht zur Trauung einzuladen. Und sieh dir das an - da stehen nicht nur
Gabriel und seine beiden Bodyguards; Drake ist mit seinen Männern hier, und
diese Typen in Blau da müssen die blauen Drachen sein. Dieser Bastard hat mich
angelogen!«
    »Na ja, er ist eben ein Dämonenfürst. Oh, warte mal
– ich muss dich mal eben mit diesem köstlichen Nebel besprühen. Es heißt Sunset
Afterglow und funkelt wie tausend Diamanten. Das wird dir gefallen. So! Jetzt
bist du perfekt!
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