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Silberglocken

Silberglocken

Titel: Silberglocken
Autoren: Debbie Macomber
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vorstellen.”
    Bald hatten sich mehrere Familienmitglieder um Philip versammelt, deren Namen er sich ganz bestimmt nicht alle merken konnte. Die Neugier war groß, aber er spürte, dass er freundlich aufgenommen wurde.
    Im Hintergrund gab es einen kleinen Tumult und Gelächter. Jasons Vater hatte sich einen roten Mantel angezogen und eine Zipfelmütze aufgesetzt und paradierte als Weihnachtsmann durch den Raum. Ein mit bunten Päckchen gefüllter Sack hing über seiner Schulter. Die Kinder rannten begeistert zu ihm.
    Philip war froh, dass die Aufmerksamkeit nicht mehr ihm galt. Er machte es sich wieder in seinem Sessel bequem und entspannte sich. Kurz darauf tauchte Carrie auf und setzte sich zu ihm auf die Armlehne. Sie sah ihn um Entschuldigung bittend an.
    “Es tut mir Leid, dass ich Sie so lange allein gelassen habe, aber ständig wollte jemand etwas von mir.”
    “Das habe ich gesehen.” Er legte die Hand auf ihre. “Ich habe inzwischen Ihren Stiefvater und zwei Onkel und noch ein paar andere Leute kennen gelernt.”
    “Sind sie nicht wunderbar?” fragte Carrie mit sichtlichem Stolz.
    “Ich glaube, ich bräuchte ein Computerprogramm, um mir zu merken, wer mit wem verheiratet ist und sonst irgendwie zusammengehört.”
    “Mit der Zeit lernt man, sie alle auseinander zu halten. Es dauert nur ein bisschen. Seien Sie dankbar, dass heute nicht alle gekommen sind.”
    “Soll das heißen, dass es noch mehr gibt?”
    Carrie lachte. “Ja. Taylor und Christy. Sie leben mit ihren Familien in Montana und konnten nicht kommen. Sie haben zusammen sechs Kinder.”
    “Du liebe Güte.” Noch einmal zehn Namen mehr. Das hätte ihn endgültig überfordert. “Mackenzie scheint sich prächtig zu unterhalten.”
    “Doug und Dillon sind absolut hingerissen von ihr. Mackenzie kommt für sie gleich nach einer Riesenportion Eis. Außerdem macht es sie für ihre Cousins und Cousinen interessant, dass sie die Einzigen sind, die Mackenzie vorher schon gekannt haben.”
    Die kleineren Kinder umschwirrten aufgeregt ihren Großvater, und Mackenzie kam zu Philip und Carrie. Mit ihren dreizehn Jahren fühlte sie sich zu erwachsen, um sich unter die Kleinen zu mischen, die noch an den Weihnachtsmann glaubten. Andererseits ließ sie sich noch von der Stimmung mitreißen und hielt es nicht aus, dass für sie bestimmt kein Geschenk im Sack war.
    “Na, gefällt es dir?” erkundigte Philip sich, als sie sich zu ihm auf die andere Sessellehne setzte.
    “Es ist super”, erklärte sie hingerissen. “Ich wusste gar nicht, dass es so große Familien gibt. Und alle sind so nett.”
    Der Weihnachtsmann griff tief in seinen Sack und zog ein Päckchen heraus. Er las den Namen auf dem Anhänger, und Doug sprang auf und sauste zu ihm, als müsste er ein Hundertmeterrennen gewinnen.
    Das nächste Päckchen kam zum Vorschein. “Was steht denn da?” fragte der Weihnachtsmann und schob seine Brille zur Nasenspitze, um den Namen darauf lesen zu können. “Das ist für jemanden mit Namen Mackenzie Lark! Hoffentlich gibt es da keine Verwechslung mit einer anderen Familie! Ich muss doch mal ein ernstes Wort mit den Engeln sprechen.”
    “Das da drüben ist Mackenzie”, rief Dillon aufgeregt.
    “Für mich?” Mackenzie glitt von der Sessellehne und legte die Hände auf die Brust. “Ich kriege auch ein Geschenk?”
    “Wenn du Mackenzie heißt.”
    Mackenzie brauchte keine zweite Einladung, sondern legte denselben Eifer an den Tag wie zuvor Doug.
    Philip sah zu Carrie auf. “Dafür hat meine Mutter gesorgt”, sagte sie.
    “Wir haben uns eben ein bisschen unterhalten”, berichtete Philip.
    “Und worüber?” wollte Carrie wissen.
    “Über nichts Besonderes. Ihr Stiefvater hat mir mehr zugesetzt.”
    “Jason? Oh weh. Was immer er gesagt hat, vergessen Sie es. Er meint es gut, und ich liebe ihn auch sehr. Aber manchmal wäre es gut, er würde seine Zunge besser hüten.”
    Philip fand Carrie hinreißend in ihrer Verlegenheit. “Befürchten Sie etwas Bestimmtes?”
    Carrie schlug die Hand vor den Mund. “Ich -- naja, ich weiß es natürlich nicht. Aber es würde ihm ähnlich sehen, wenn er Ihnen den guten Rat gegeben hätte, ins kalte Wasser zu springen und mich zu heiraten.”
    “Ach, das. Nun ja …”
    “Sagen Sie nicht, er hat allen Ernstes …”
    Philip hatte größte Mühe, nicht zu lachen. “Nein, das hat er nicht gesagt, keine Angst.”
    Mackenzie kam stolz mit ihrem Päckchen zurück.
    “Mach es auf”, drängte
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