Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner
Autoren: PERRY RHODAN
Vom Netzwerk:
denen er noch klar denken konnte, erkannte Surfo Mallagan die Ironie. Mit seinen Gefährten war er aufgebrochen, um einen aychartanischen Stützpunkt zu erkunden. Dieses Ziel hatte sich als Finte erwiesen, denn tatsächlich sollten sie sich einer Prüfung unterziehen – auf einer Welt, auf der sie von Aychartan-Piraten niemals behelligt werden würden.
    So wenigstens musste es Kullmytzer gesehen haben.
    Der Krane hatte die Rechnung ohne die Piraten gemacht. Wer mochte wissen, wie lange sie schon auf der Lauer lagen. Ihre Absicht war unverkennbar. Sie wollten nicht töten, sondern Gefangene machen. Fast hätte Mallagan schallend gelacht, als er sich Kullmytzers Reaktion darauf vorzustellen versuchte.
    Er riss den Strahler hoch. Faddon und Scoutie suchten bereits Deckung, doch ihre Bewegungen wirkten langsam und unkoordiniert. Scoutie löste ihre Waffe aus. Anstatt des gebündelten Energiestrahls entstand über der Mündung nur ein helles Wabern, das kaum zwei Meter weit reichte und schnell wieder erlosch. Offenbar kannten die Aychartaner Methoden, einen kranischen Strahler zu neutralisieren!
    Von überall her drang das Gedanken verwirrende Flimmern auf Mallagan ein. Er feuerte wahllos, aber keiner seiner Schüsse richtete Schaden an.
    Ein milchiger Nebel schien sich über das Gelände zu legen, als eine der Scheiben auf ihn zukam.
    Dann war nichts mehr ...
     
    Mit brennenden Augen starrte Kullmytzer auf das Bild, das eines der Beiboote übermittelt hatte. Die Aychartan-Piraten bauten ihre Raumschiffe nicht in bestimmten Formen; es gab keine zwei Fahrzeuge in ihrer Flotte, die einander ähnlich sahen. Gemeinsam war ihnen allen nur das Material, aus dem sie gefertigt wurden, eine gesteinsartige poröse Substanz, der die aychartanische Technik Festigkeit verlieh, sodass sie hinter bestem kranischem Stahl nicht zurückstand.
    Welch tragische Ironie! Gerade auf Prüfpunkt 1 hatte Kullmytzer sich vor dem Gegner sicher gewähnt. Im Geist hörte er schon das Gelächter im Flottennest, sobald bekannt wurde, dass er sich von den Aychartanern hatte hereinlegen lassen.
    Er fürchtete nicht um das Leben der drei Betschiden – wenigstens jetzt noch nicht. Jeder wusste, dass es den Piraten zuerst darauf ankam, Gefangene zu machen. Sie brauchten Informationen und würden die Gefangenen gut behandeln, um möglichst viel von ihnen zu erfahren. Gefahr entstand für die Betschiden erst, sobald die Aychartaner feststellten, dass sie so gut wie nichts wussten.
    Kullmytzer beorderte die drei Boote zurück. Sie nahmen das Fahrzeug der Betschiden in Schlepp und flogen die SANTONMAR an. Als sie den Planeten verließen, gab Kullmytzer Alarm.
    Die SANTONMAR rüstete sich zum Kampf gegen das Raumschiff der Aychartan-Piraten.
    Wie viele Stunden waren vergangen, seit er an Bord des Raumschiffs gebracht worden war?
    Als Surfo Mallagan allmählich wieder zu sich kam, sah er huschende Gestalten und hörte fremdartige Geräusche. Er wusste, dass er sich an Bord eines aychartanischen Raumschiffs befand, doch an mehr entsann er sich nicht.
    Seine Aufmerksamkeit richtete sich auf eines der Wesen, das etliche Meter über ihm in einer Vertiefung hockte. Dieses Geschöpf hatte einen eiförmigen, kahlen Schädel, der von zwei großen Augen beherrscht wurde. Der Schädel wuchs übergangslos aus den mit schuppiger Haut bedeckten runden Schultern. Im Nacken des Aychartaners lastete eine große, von Adern durchzogene organische Blase. Sie pulsierte in wechselndem Rhythmus.
    Der Aychartaner war nackt. Kranische Unterlagen hatten Mallagan verraten, dass die Aychartan-Piraten nur selten Kleidung trugen.
    Das kahlköpfige Wesen blickte in die Höhe. Ein Blitz flackerte in den Augen und wurde von einem gewölbten Metallspiegel reflektiert – wohin, das konnte Mallagan nicht sehen. Sekunden später schwebte ein faustgroßes, in dunklem Blau schimmerndes Gebilde herbei. Es erinnerte den Betschiden an eine Qualle.
    Der Aychartaner ergriff die Qualle und drückte sie gegen den Organkragen, der die Basis des Schädels umgab. Die Qualle pulsierte, ihre Farbe veränderte sich mit jeder Bewegung. Die Augen des Aychartaners leuchteten nun unruhig und flackernd, der vorgestülpte Mund bewegte sich.
    Eine laute Stimme sagte in der Sprache der Kranen: »Welcher Flotte gehörst du an?«
     
    Irritiert blickte der Jäger zu dem Wesen mit der Qualle auf. Kam die Stimme von dort? Während er noch zögerte, bewegte sich das quallenförmige Gebilde von Neuem. Die Worte wurden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher