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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke
Autoren: Perry Rhodan
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von der LFT!« Jennifer fühlte sich beschwingt und losgelöst.
    Der Mann ihr gegenüber erhob sich. »Sprich ruhig weiter«, ermunterte er sie. »Es scheint, als brächte Munarquon Wahrheiten ans Licht, die von großem Interesse für Margor sind.«
    Er nahm sein leeres Tablett und ging langsam davon.
     
    Wut und Resignation hatten Tekener übermannt. Als er zu seiner und Jennifers Unterkunft zurückging, führte er unhörbare Selbstgespräche. Es war tiefe Nacht. Rund zwanzig Stunden lang hatte er sich verstellen müssen und die Wirkung des Munarquon auf die Tekheter untersucht. Sie reagierten darauf wie Verrückte.
    Er atmete auf, als die Zimmertür hinter ihm zufiel.
    Jennifer sah ihn strahlend an. Es war wie eine Erlösung für sie, als sie heraussprudelte: »Ich habe heute viele Freunde getroffen und mit ihnen geredet. Sie erklärten mir so viel. Und sie kennen die Wahrheit.«
    Schweigend starrte er sie an. Seine Wut wurde von neuer Furcht verdrängt.
    »Die Wahrheit. Welche Wahrheit, Dalaniekay?«, fragte er beunruhigt.
    »Wir brauchen diese scheußlichen Namen nicht mehr. Ich habe ihnen gesagt, dass ich Jennifer Thyron bin. Und dass dein richtiger Name Ronald Tekener ist.«
    Er nahm den Schlag wie erstarrt hin. Jemand würde dieses Geständnis verstanden und richtig reagiert haben.
    »Wie schön«, sagte er bebend. »Wir müssen hier fort! Nimm alles mit, was wir brauchen können!«
    Tekener bezweifelte nicht, dass Margor mittlerweile die Wahrheit erfahren hatte. Die Folgen daraus waren noch gar nicht absehbar.
    Jennifer gehorchte, das war ein winziger Vorteil der Beeinflussung durch das Psychod. Ausgleichende Gerechtigkeit sozusagen. Tek selbst warf alles, was ihm unter die Finger kam, in seine Packtasche. Die einzige Fluchtmöglichkeit, von der er sich eine Chance versprach, bot die Ruinenstadt Lakikrath.
    »Ich bin sicher, dass Margor schon auf dem Weg hierher ist oder seine besten Paratender alarmiert hat.« Er kontrollierte die Ladeanzeige seines Strahlers und schob die Waffe wieder unter seine Achsel.
    »Wir müssen fliehen, Jennifer. Es ist sinnlos, darüber zu debattieren. Komm jetzt!«
    Er warf sich die Tasche über die Schulter und packte seine Frau an der Hand. Gemeinsam verließen sie den kleinen Wohnraum und liefen über den nächtlich leeren Korridor.
    Tekener entdeckte keine Wachen. Er zog seine Frau in Richtung mehrerer kleiner Gleiter.
    »Ich habe etwas getan, was falsch war?«, murmelte Jennifer.
    »Vergiss es«, brummte er.
    Sie erreichten den ersten Gleiter. Tekener registrierte, dass der Kodegeber steckte. Er zerrte Jennifer auf den Nebensitz und aktivierte den Magnetgurt. Sie lächelte.
    Sekunden später ließ er den Gleiter auf dem Prallfeld abheben. Er kannte die örtlichen Gegebenheiten wenigstens aus den Schulungsprogrammen. Sie mochten in Details überholt sein, doch die hauptsächlichen Gegebenheiten stimmten.
    Der Schwebegleiter jagte der Tempelstadt entgegen.
    Jennifer hing apathisch im Sitz und starrte in die Nacht hinaus.
    Irgendwann ging die Piste in einen unbefestigten Weg über. Ein zerfallenes Zaunsystem tauchte auf und fiel wieder in die Dunkelheit zurück. Noch gab es keine Anzeichen, dass jemand die Fliehenden verfolgte.
    Tekener raste mit annähernd Höchstgeschwindigkeit über das Land. Nach einer gefühlten kleinen Ewigkeit wuchs der erste Ruinenkomplex aus der Düsternis auf. Am Horizont dämmerte schon der neue Morgen.
    Sie waren in Lakikrath, den steinernen Zeugnissen einer uralten Kultur. Die Tempelbauten der Prä-Zwotter befanden sich teilweise noch in verblüffend gutem Zustand. Über mehr Informationen verfügte Tekener allerdings nicht.
    Er drosselte die Geschwindigkeit und dirigierte das Fahrzeug zwischen dschungelartigem Pflanzendickicht und immer neuen Ruinen tiefer in die Verbotene Zone hinein.
    Augenpaare tauchten riesengroß und phosphoreszierend auf und verschwanden wieder. Jennifer bekam davon nichts mit, sie schlief. Tekener war froh darüber. Er hoffte, dass der Zwang der Psychode bald abklingen würde.
    Das Rauschen des nahen Wasserfalls übertönte bald alle Geräusche. Nässe hing in der Luft. Immer neue Ruinen tauchten auf. Tekener steuerte den Gleiter schließlich unter einen überwucherten Torbogen, schaltete alle Systeme aus und lehnte sich aufatmend zurück.
    Er spürte die Erschütterung, als er wenig später mit Jennifer den Gleiter verließ. Der Boden sackte ein. Offenbar lag unter dem Tor eine uralte Kammer, die der Belastung nicht
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