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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis
Autoren: Perry Rhodan
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diese Leute, wenn es die Kuppel wirklich gab, völlig aus der Bahn werfen mussten.
    Daniath war darüber nicht gerade erbaut. Regelrecht wütend aber reagierte er, als schon zwei Stunden später mehrere Leute auftauchten und sich als Angehörige des Amtes für Innere Sicherheit auswiesen. Sie ließen sich von Daniath zu San Tharpos Farm bringen und schnüffelten dort herum.
    Es hätte ein gemütlicher Abend sein können. Sie saßen auf der Terrasse, es war warm, Blumen dufteten, der Mond schien – was wollte man mehr? Die Automatik beseitigte soeben die Reste einer exzellenten Mahlzeit, auf dem Tisch standen Flaschen mit kostbaren alten Weinen, und leise Musik erklang. Trotzdem wollte keine Stimmung aufkommen.
    Sie saßen zu viert um den Tisch herum, tranken und hingen ihren Gedanken nach. Wer sie so sah, konnte zu dem Schluss kommen, dass sie unendlich viel Zeit hatten. In gewissem Sinne stimmte das auch. Alle vier trugen Zellaktivatoren und waren relativ unsterblich.
    »Heraus mit der Sprache, Tiff!«, sagte Homer G. Adams endlich. »Warum hast du uns herbestellt?«
    »Ich habe euch eingeladen«, korrigierte Julian Tifflor.
    »Wenn du zu so unsicheren Zeiten zu einer Party bittest«, bemerkte Ronald Tekener lächelnd, »dann ist das für mich so, als würdest du laut um Hilfe schreien.«
    »Mir gehen die UFOs nicht aus dem Kopf«, sagte Tifflor zögernd. »Homer, du erinnerst dich sicher auch an den Rummel, den es damals schon wegen der Dinger gegeben hat?«
    »Ehrlich gesagt, ich habe mich darum nicht gekümmert«, erwiderte Adams zurückhaltend. »Aber ich habe den Bericht gesehen, den dieser Bursto zusammengestellt hat. Warum hast du den Mann zurückpfeifen lassen?«
    »Weil ich nicht wollte, dass wir immer neue Schwierigkeiten bekommen. Die Menschen …«
    »Die Menschen brauchen etwas, worüber sie reden können, Tiff«, wurde der Erste Terraner von Tekener unterbrochen. »Gyder Bursto hat ihnen eine Menge Gesprächsstoff geliefert. Vor allem wurde öffentlich über diese verflixten Flugkörper diskutiert. Nun ist jeder wieder am Flüstern, und dabei kann nichts Gutes herauskommen.«
    »Ich weiß.« Tifflor seufzte. »Ich sehe ein, dass es ein Fehler war. Aber zu dem Zeitpunkt erschien es mir sehr wichtig, dass die Diskussion um die UFOs schleunigst unterbrochen wurde. Ihr wisst, warum. Die Menschen sind spontan bereit, alles den Loowern in die Schuhe zu schieben.«
    »Jetzt müssen wir froh und glücklich sein, wenn wir etwas finden, was die Öffentlichkeit wieder von den Loowern ablenkt«, stellte Tekener nüchtern fest. »Ja, Jennifer, ich weiß, dass du in dem Punkt anderer Meinung bist.«
    »Immer noch?«, fragte Tifflor überrascht. »Es werden Kinder entführt, überall in der Welt, alle unter zehn Jahren! Ist das nicht deutlich genug?«
    »Das sind nicht die Loower!«, behauptete Jennifer Thyron kopfschüttelnd.
    »Sie haben schon einmal ein Mädchen entführt, und es scheint, als hätten sie es aus den Augen verloren. Wäre es nicht logisch, dass sie sich nach Ersatz umsehen?«
    »Logisch schon, aber die Loower würden nie auf diese Weise vorgehen. Sie haben kein Kind entführt, sondern eine komplette Familie. Außerdem scheinen sie zu ihrem Nachwuchs ein ganz besonderes Verhältnis zu haben. Sie würden niemals absichtlich einem Kind Schaden zufügen. Und sie wissen sehr genau, dass terranische Kinder Schaden nehmen, wenn man sie aus ihrer Umgebung herausreißt. Nicht zuletzt deshalb haben sie die Familie Gheröl so schonend von der Erde zum Mars versetzt, dass diese Leute zuerst gar nicht merkten, was geschehen war. Nein, die Loower würden niemals am hellen Tag irgendwo landen und gewaltsam irgendein Kind mitnehmen. Abgesehen davon haben ihre Flugkörper mit den UFOs keine Ähnlichkeit.«
    »Wir wissen längst nicht alles über die Loower«, wandte Tifflor ein. »Dass wir bei ihnen bislang keine solchen Raumschiffe gesehen haben, beweist gar nichts.«
    Jennifer Thyron seufzte. Sie hatte mit ihrem Mann schon lange über diese Dinge diskutiert.
    »Die Loower sollen also für das Erscheinen der UFOs verantwortlich sein«, stellte sie fest. »Damals, als diese Dinger schon einmal auf der Erde auftauchten, gab es ganz sicher keine Loower im Solsystem. Sieht denn keiner den Widerspruch – oder will ihn keiner sehen?«
    »Das ist einer der Punkte, die mir Kopfzerbrechen bereiten«, gestand Tifflor freimütig ein. »Es gibt Möglichkeiten, alles zu erklären. Erstens wissen wir nicht, ob die Loower
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