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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit
Autoren: Perry Rhodan
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des Problems auf Niki Saint Pidgin gestoßen, der im Zuge der Rückwanderung von einer Pionierwelt zur Erde gebracht worden war. Es hatte sich herausgestellt, dass der paranormal begabte Junge Margors überschüssige Psi-Energie absaugen und schadlos verarbeiten konnte. Trotzdem war Margor immer nur für kurze Zeit seiner Sorgen enthoben. Der Stau psionischer Energien entstand immer wieder neu in ihm.
    Was geschah, wenn er diese gespeicherten Kräfte unkontrolliert abgab, hatte sich an Denner gezeigt. Aber es hätte noch schlimmer kommen können.
    Mindestens ebenso erschreckend war für Margor der Gedanke, für den Rest seines Lebens auf Niki angewiesen zu sein. Nicht nur, dass dieser Zustand der Abhängigkeit zu einer geistigen Symbiose führen musste, der Junge konnte für ihn auch zur Gefahr werden. Der Idiot war regelrecht süchtig nach psionischer Energie. Eines Tages, sobald Margor seinen Hunger nicht mehr mit Überschussenergien stillen konnte, würde Niki ihn leer saugen ...
    Margor empfing die Impulse stetig. Wenn er sich darauf konzentrierte, spürte er sie deutlich. Obwohl sich ihre Folge und Intensität veränderten, steckte ein gewisses System dahinter. Wie ein Kode, den er aber nicht entschlüsseln konnte. Und je länger er auf diese Impulse lauschte, desto unwiderstehlicher zogen sie ihn in ihren Bann.
    Margor versuchte, sich den Sendungen zu verschließen, aber sie luden ihn bereits wieder auf. Er konnte nichts dagegen tun. Die Impulse beeinflussten nicht nur seine Privatsphäre, sie waren auch daran schuld, dass er seine Machtentfaltung nicht so vorantreiben konnte, wie er gerne wollte.
    Dieses Phänomen beschäftigte ihn dermaßen, dass er gezwungen war, Payne Hamiller auf der BASIS aus seiner Kontrolle zu entlassen. Er war ziemlich sicher, dass dadurch bei Hamiller eine Teilamnesie eintrat, sodass er als Paratender für ihn verloren war. Da auch Harso Sprangohr nicht mehr verfügbar war, musste er die BASIS vorerst abschreiben.
    Margor hörte hinter sich ein Geräusch und drehte sich um. Zwischen blühenden Büschen, halb versteckt, nur den runden Kopf mit dem roten Haarflaum und dem pausbäckigen Babygesicht mit dem freundlichen Grinsen zeigend, stand Niki St. Pidgin.
    »Hau ab!«, befahl Margor unwirsch. »Ich will ungestört sein.«
    »Es geht mir gut«, sagte Niki mit breitem Lächeln. »Die Welt und alles sind um diese Jahreszeit wie zu Hause, blühend und still, nur noch schöner, aber es ist gut zu wissen, ein Freund vom Freund zu sein.«
    »Wir sind keine Freunde«, widersprach Margor. »Ich stille gelegentlich deine Gier, das ist alles. Betrachte es als Geschäft. Und jetzt verschwinde, bevor ich dir Beine machen!«
    Niki wich erschrocken einen Schritt zurück. Im nächsten Moment zeigte er einen Ausdruck von Trotz, brach einen Ast von einem Strauch ab, holte sein Vibratormesser hervor und bearbeitete das Holz mit wütenden Bewegungen.
    »Ja, beschäftige dich, aber lass mich in Ruhe«, sagte Margor. »Schnitze meinetwegen eine Flöte. Wenn wir uns das nächste Mal treffen, kannst du mir zeigen, was daraus geworden ist. Aber wage es nicht noch einmal, mir nachzulaufen!«
    Margor nahm sich vor, seinen Paratendern strengere Schutzmaßnahmen aufzutragen; es ging nicht an, dass der Idiot ihm wie ein Schatten folgte.
    »Niki!«, erklang aus dem Wald eine helle Frauenstimme. »Niki, wo versteckst du dich? Komm raus, ich weiß, dass du da bist.«
    Der Junge grinste verschmitzt. »Die Nurse«, murmelte er und tauchte in den Büschen unter.
    Gleich darauf kam eine hübsche schwarzhaarige Frau in luftiger Schwesterntracht. Ihr Gesicht kam Margor bekannt vor, und auch sie zeigte bei seinem Anblick Erkennen.
    »Entschuldigen Sie, dass ich Ihren Weg kreuze«, sagte sie verdattert. »Aber ich bin für Niki verantwortlich, und der Lümmel ist mir wieder entwischt.«
    Margor testete ihren Geist, das war eine automatische Reaktion, und er stellte fest, dass es zu ihr keine Psi-Affinität gab. Bestimmt wusste sie nicht, wer er war, und hielt ihn für einen gewöhnlichen Patienten. Da sie jedoch Nikis Betreuerin war, konnte ihr nicht entgangen sein, dass er etwas mit ihm zu tun hatte.
    »Das Riesenbaby ist da entlanggelaufen.« Er deutete in die entsprechende Richtung, dann setzte er seinen Weg fort.
    Normalerweise konnte man die naturbelassene Landzunge tagelang durchwandern, ohne auf einen Menschen zu treffen. Die Patienten, wenn es sich nicht gerade um schwere Fälle handelte, hatten alle erdenklichen
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