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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Name ihre völlig unromantische Zweckmäßigkeit zu tarnen versuchte.
    In dem rechteckigen Raum standen zwölf Tische mit je vier bequemen Stühlen. Zwei Wände bestanden aus Glassit. Die längere erlaubte den Blick auf ein parkähnliches Gelände, in dem terranische Pflanzen im Licht von Sonnenlampen prächtig gediehen. Die schmälere ließ die Kreuzung zweier wichtiger Verkehrsstraßen sehen: der Laderaumzeile CA-249 und des Interdeck-Wegs. An den anderen Wandsegmenten reihten sich Speisen- und Getränke-Automaten und die Zugänge zu den Sanitärbereichen.
    Am frühen Morgen dieses Tages – an Bord der BASIS gab es Tages- und Nachtintervalle wie auf der Erde – war die kleine Messe spärlich besetzt. Lediglich an einem Tisch im Hintergrund des Raumes herrschte angeregte Unterhaltung. Zwei Männer und eine junge Frau hatten sich dort niedergelassen, Angehörige der dritten Dienstschicht.
    »Wie stellst du dir PAN-THAU-RA vor, Manda?«, fragte einer der Männer lachend.
    »Als ein himmlisch schönes, weibliches Wesen«, antwortete die Frau. »So was ähnlich Einfältiges wolltest du doch von mir hören, nicht wahr, Leboy?«
    Der Mann machte eine abwehrende Geste. Bevor er etwas sagen konnte, ergriff sein Partner das Wort: »Der Witz ist, dass wir keine Grundlage für Spekulationen haben. Die Idee mit dem himmlisch schönen Wesen ist vielleicht gar nicht so schlecht. Wenigstens gibt es niemanden, der mit Gewissheit behaupten könnte, dass PAN-THAU-RA so nicht aussieht!«
    Manda schmunzelte. »Ich kenne dich, Angus! Du weißt genau, was du dir unter PAN-THAU-RA vorzustellen hast.«
    »Natürlich«, erwiderte er ernst. »Ein wunderschönes weibliches Wesen, das im All schwebt und weiter nichts im Sinn hat, als mich bei der ersten Begegnung heißblütig zu umarmen.«
    Manda biss von ihrem Sandwich ab, und Leboy lachte meckernd. »Viel wirst du nicht davon haben. Frauen, die einfach so im Weltall schweben, sind meistens eiskalt.«
    »Das stört überhaupt nicht«, erklärte Angus. »Ich werde selbstverständlich vorher transformiert.«
    »In was?«
    Manda gab einen glucksenden Laut von sich. Angus wandte sich ihr zu. Er glaubte zuerst, sie hätte sich vor Lachen an ihrem Sandwich verschluckt. Dann aber sah er ihre plötzliche Blässe. Er sprang auf. Mandas Augen waren da schon glasig. Sie sank in sich zusammen und rutschte vom Stuhl.
    »He, aufpassen!«, rief Angus. Er beugte sich über die Reglose und griff nach ihrer Hand. Sie war ungewöhnlich kalt, der Puls nur schwach zu spüren.
    Leboy schaltete sich über sein Armband in den Interkom ein. Er sprach hastig, aber eindringlich. Inzwischen waren auch die anderen Mannschaftsmitglieder in der Messe aufmerksam geworden. Sie kamen näher.
    »Was ist los?«, fragte jemand.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Angus. »Unsere Kollegin ist bewusstlos.«
    »Das sehe ich. Wovon?«
    Angus zuckte mit den Schultern. Das war der Augenblick, in dem zwei Medoroboter die Messe betraten. Sie legten Manda auf eine Antigravtrage. Einer der Roboter nahm währenddessen einen ersten Check-up vor.
    »Was hat sie?«, fragte Angus.
    »Vergiftung«, antwortete der Roboter stoisch. »Semikritisch.«
    Die Medos transportierten die Frau ab. Angus, Leboy und die übrigen Gäste von Dall'Osso Bianco blieben verwirrt zurück.
    Auch die letzten Prüfungen der BASIS waren positiv ausgefallen. Insgesamt achthunderttausend Messungen zeigten, dass alle Anlagen – von den kritischen Maschinen bis hinab zu jenen, die lediglich der menschlichen Bequemlichkeit dienten – einwandfrei funktionierten. Im Durchschnitt wurden Toleranzbreiten nur zu einem Hundertstel ausgenützt.
    Die BASIS war ein Fahrzeug von ungeheurer Präzision.
    »Es scheint, als sei alles in Ordnung!«, sagte Hamiller zurückhaltend.
    Kanthall lachte hell auf. »Und als die große Pyramide fertig war, da sprach der Pharao Cheops: Es scheint, wir haben ein Bauwerk erschaffen, von dem längere Zeit die Rede sein wird. Du meine Güte, Hamiller – bringen Sie nicht mehr Begeisterung auf?«
    Der Terranische Rat für Wissenschaften lächelte. »Es tut mir leid«, antwortete er. »Ich war nie besonders emotional. Aber ich gestehe ein: Ich bin wirklich beeindruckt!«
    »Terrania City erwartet Ihren Bericht!«
    »Natürlich!«, rief Hamiller. »Damit sollten wir nicht zu lange warten! Gute Nachrichten dürfen nicht zurückgehalten werden.«
    Eine aufgeregte Stimme meldete sich in dem Moment über Interkom. Das hagere Gesicht eines Mannes in

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