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Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Titel: Silberband 089 - Sie suchen Menschen
Autoren: Perry Rhodan
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wenn doch?«
    Er zuckte nur mit den Schultern.
    Ich betrat den Hangar, meine Posbis und Matten-Willys im Schlepp. Eine einzelne Gestalt erwartete uns. Es war Atlan. »Beeilen Sie sich, Galto!«, herrschte er mich an. »Wir warten nur noch auf Sie.«
    »Seien Sie doch nicht so rücksichtslos«, begehrte einer meiner Willys auf. »Hetzen Sie Galto nicht, er darf sich nicht überanstrengen.«
    Atlan hörte nicht darauf.
    »Mir scheint, Rhodans Bluff hat die Wirkung eines Bumerangs«, sagte ich, als ich ihn erreichte.
    »Ich war von Anfang an dagegen«, erwiderte Atlan. »Andererseits konnte niemand ahnen, dass die SOL-Geborenen ihr Leben riskieren. Das ist eine verdammt sture Bande! Die wissen doch, dass sie ohne Treibstoff im Mahlstrom verloren sind – und nun haben sie nicht einmal mehr Beiboote.«
    »… mit denen im Mahlstrom wohl auch nicht viel auszurichten ist«, argwöhnte ich.
    »Wir können Terra erreichen. Die Kelosker haben die aktuellen Koordinaten noch errechnet, die Erde wurde sehr weit abgetrieben. Auch die SOL wird die Strömung des Mahlstroms bald in voller Stärke zu spüren bekommen, noch dazu mit fast ausgebrannten Triebwerken.«
    »Ich möchte bleiben«, entschied ich spontan.
    »Was versprechen Sie sich davon, Galto?«
    »Ich glaube, die SOL-Geborenen sind über die Lösung ebenso wenig glücklich wie wir.«
    »Es gibt kein Zurück mehr.«
    »Schon in ein paar Tagen könnte alles wieder ganz anders aussehen. Sie wissen aus eigener Erfahrung, dass Joscan Hellmut auch anders sein kann als in den letzten Tagen.«
    Atlan betrachtete mich kopfschüttelnd. »Ich hätte nicht gedacht, dass in Ihrem Kopf sogar vernünftige Gedanken Platz haben. Ich hoffe nur, Sie werden Ihren Entschluss nicht bereuen. Ich ordne jedenfalls an, dass eine Space-Jet zurückbleibt für den Fall, dass Sie Sehnsucht nach uns bekommen.«
    »Vergessen Sie aber nicht, die Koordinaten der Erde in die Bordpositronik einzuspeichern!«, erinnerte ich ihn.
    Wir verabschiedeten uns mit einem kurzen, aber festen Händedruck. Ich verließ den Hangar, von dem Tross meiner Begleiter gefolgt, die plötzlich auch nicht mehr in den Leichten Kreuzer überwechseln wollten.
    Joscan Hellmut hatte tatsächlich auf mich gewartet. Schweigend gingen wir den Ringkorridor hinunter.
    »Worüber habt ihr gesprochen?«, fragte er schließlich.
    »Über nichts von Bedeutung«, antwortete ich.
    Wir erreichten die Hauptzentrale und kamen gerade zurecht, um in der Ortung die letzten Leichten Kreuzer, Korvetten und Space-Jets im Linearraum verschwinden zu sehen.
    Bericht Galto ›Posbi‹ Quohlfahrt
    Die SOL-Geborenen feierten ihren Sieg nicht, die Stimmung entsprach eigentlich mehr der während eines Begräbnisses. Zwar versuchte Hoggard Zanta mit seiner kleinen Schar Radikaler alles, um Begeisterung zu wecken, doch nur wenige ließen sich mitreißen.
    Zanta malte die Zukunft im besten Licht. »Das Universum steht uns offen. Wir werden in die Tiefen des Alls vordringen, in denen vor uns kein Mensch war. Wir werden fremde Galaxien erforschen, Planeten, Sonnensysteme, ja ganze Sternenreiche in Besitz nehmen – und wieder weiterziehen. Denn unsere Heimat ist die SOL.«
    Ich sah einzelne SOL-Geborene, deren Augen vor Rührung feucht schimmerten. Doch solche Gefühlsäußerungen gab es nur am Anfang. Als die Frage um sich griff, wie die SOL ohne Nugas in die unendlichen Weiten vordringen sollte, griff die Resignation um sich.
    »Wir werden selbst Nugas produzieren«, behauptete Zanta. »Dafür liegen detaillierte Pläne vor. Wir werden auf immer neuen Welten Basen einrichten, in denen Roboter die Treibstoffproduktion überwachen. Wir werden überall unsere Depots einrichten …«
    Die naiveren Gemüter hörten das gerne. Aber es gab genügend Wissenschaftler, die Zantas Versprechungen als Träumereien eines Fantasten entlarvten.
    Vielleicht hätte Zanta die meisten Solaner noch einmal beeinflussen können, wäre die grausame Realität nicht urplötzlich über uns hereingebrochen.
    Die SOL trieb in der Strömung des Mahlstroms. Ich war als unauffälliger Beobachter dabei, als Joscan Hellmut die schneller werdende Bewegung berechnete. Das heißt, gar so unauffällig blieb ich gar nicht, dafür sorgten schon meine Beschützer.
    Sie waren ständig um mich herum, die Willys breiteten ihre Körper als Ruhematten für mich aus, die Posbis richteten ihre Diagnosegeräte auf mich. Ich brauchte nur ein Wort zu viel zu sagen, schon boten sie mir künstliche Stimmbänder
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