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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln
Autoren: Perry Rhodan
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überrascht.
    »Wenn er es getan hat, dann bestimmt nicht absichtlich«, antwortete Barratill. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass er so etwas tun würde. Vielleicht wollte er uns nur auf die Probe stellen, als er diese Dinge über Leticron erzählte.«
    »Leticron muss jedenfalls ein wichtiger Mann sein«, stellte Tigentor fest. Er verließ die Kabine, nachdem ihn ein heißer Luftstrom abgetrocknet hatte. Ruhig legte er seine Kleidung wieder an. »Glaubt ihr wirklich, Atlan würde uns mit den Mutanten vereinen wollen?«
    Barratill lächelte. »Es muss ein wundervolles Gefühl sein, so eng mit einem Mutanten verbunden zu sein, dass du eins mit ihm wirst. Ich glaube, ich werde mit Wuriu Sengu zusammengehen.« Er erhob sich und atmete tief ein. Seine Augen leuchteten.
    »Ich gestehe, dass mich Mennigers Vertrauen stolz macht.«
    »Nicht Menniger«, verbesserte Tigentor. »Lordadmiral Atlan hat die Entscheidung getroffen.«
    Tigentor vollführte einen Hamakath-Schattenkampf gegen einen unsichtbaren Gegner. »Atlan geht ein ungeheuer großes Risiko ein. Er bricht die mühsam ausgehandelten Vereinbarungen mit dem Konzil, weil die Neue Menschheit nicht für alle Zeiten in der Provcon-Faust eingesperrt sein will, und wir müssen uns um die Brüder und Schwestern kümmern, die noch in der freien Galaxis leben.« Er blieb stehen und blickte die beiden anderen Multi-Cyborgs an. »Ist euch eigentlich klar, wie viel Vertrauen Atlan uns wirklich schenkt? Und wisst ihr, welche Verantwortung wir haben? Falls wir gefangen werden und herauskommt, dass wir zum Neuen Einstein'schen Imperium gehören, wird Lordadmiral Atlan Schwierigkeiten bekommen. Er muss sich voll auf uns verlassen können, sonst scheitert sein Unternehmen.« Er führte den Schattenkampf fort. »Denkt einmal darüber nach, warum Atlan uns für diesen wichtigen Einsatz ausgesucht hat. Uns, Kertan Tigentor, Vross Barratill und Ertyn Grammlond. Wir haben die Chance, uns auf den ersten Seiten der Geschichte des NEI zu verewigen. Was wollen wir mehr? Keiner von uns hat Grund, wegen seiner Herkunft Komplexe zu entwickeln. Im Gegenteil.«
    Ertyn Grammlond sprang auf und stellte sich Tigentor zum Kampf. Sie fochten miteinander, ohne sich zu berühren. Barratill beobachtete sie, und ein stolzes Lächeln umspielte seine Lippen.
    Dass Lordadmiral Atlan sie nicht allein, sondern gemeinsam mit den Altmutanten Tako Kakuta, Wuriu Sengu und Betty Toufry in die Galaxis hinausschicken würde, bedachte er nicht. Und selbst wenn, wäre ihm die tiefere Bedeutung dieser Entscheidung vermutlich nicht aufgefallen.
    Als Lordadmiral Atlan erneut im Innenhof des Forschungszentrums eintraf, erwartete ihn Projektleiter Professor Dr. Arnok Kamma schon.
    »Alles ist vorbereitet«, sagte der Wissenschaftler. »Menniger wird die drei Mucys zu den Mutanten bringen.«
    »Ausgezeichnet, Arnok.« Der Arkonide reichte dem Professor die Hand.
    Kamma führte seinen Gast ins Haus.
    »Wir sind mit dem Ergebnis unserer Arbeit außerordentlich zufrieden«, berichtete er. »Selten gelingt es, theoretische Überlegungen so präzise und schnell umzusetzen.«
    Sie betraten einen Raum, der mit bequemen Sitzmöbeln, einem Tisch und Kommunikationsgeräten ausgestattet war. An einer Wand hingen 3-D-Fotos, die der Professor von den Landschaften Gäas gemacht hatte. »Wir können sagen, dass alle Versuche abgeschlossen sind«, erklärte Kamma. »Nun müssen sich die Mucys im harten Einsatz bewähren.«
    Atlan griff nach einem Modell, das auf dem Tisch stand. Es veranschaulichte das Wesen der Multi-Cyborgs als synthetisch gezüchtete Lebensform. Dabei konnte von einer wirklichen Intelligenz nicht die Rede sein, obwohl die Multi-Cyborgs über einen Grundintellekt verfügten, der sie befähigte, im Rahmen eines Auftrages folgerichtig zu handeln. Obwohl sie sich als Menschen fühlten, waren sie das nicht wirklich.
    »Wird sich ihre Intelligenz jemals beträchtlich steigern lassen?«, fragte Atlan.
    »Darauf kann ich noch keine abschließende Antwort geben. Vorerst stößt die Produktion der Cyborg-Gehirne noch auf nahezu unüberbrückbare Schwierigkeiten. Wir sind auf positronische Zusatzhirne angewiesen. Bei Barratill und den beiden anderen haben wir Teile von Gehirnen Verstorbener verwendet, aber es gibt klare Grenzen. Ich glaube noch nicht daran, dass im Laufe der nächsten Jahrhunderte ein Durchbruch erzielt werden kann, der uns Genies züchten ließe.«
    »Das wäre vermutlich auch kein Segen für das
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