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Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis
Autoren: Perry Rhodan
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Ustrac gibt. Ich schlage vor, daß wir diese Strecke reaktivieren.«
    Er blickte in die Runde. Atlan lächelte. »Wenn du erwartest, daß ich dich danach frage, wie du das bewerkstelligen willst«, sagte er, »dann hast du dich getäuscht. Ich weiß, daß deine Kenntnisse den meinen weit überlegen sind. Ich habe nicht vor, mein armes Gehirn mit unverständlichen Erklärungen zu belasten.«
    »Das ist gut«, pflichtete Homunk bei. »Denn je schneller wir handeln, desto besser ist diese Welt dran.«
    »Aber ich habe eine Frage!« meldete Roi Danton sich zu Wort. »Wozu brauchst du uns? Wenn ES dich schon geschickt hat, warum begibst du dich nicht einfach zum Nachbarplaneten und schaltest den Generator aus?«
    Homunks Lächeln hatte etwas Nachsichtiges an sich. »Die Spielregeln verbieten einen direkten Eingriff«, antwortete er. »Ich darf euch Rat geben. Aber ich darf nicht selbst in den Ablauf der Dinge eingreifen.«
    »Es sollte kein Vorwurf sein«, nahm Roi Danton lächelnd seiner Frage nachträglich die Spitze. »Ich bin nur von Natur aus neugierig.«
    Homunk wandte sich an Perry Rhodan. »Du bist bereit?«
    »Ich bin bereit«, bestätigte Perry.
    »Wir wollen helfen«, sagte der Arkonide. Aber Homunk schüttelte energisch den Kopf. »Das wäre schädlich«, behauptete er. »Ich habe vor, Ricardo, wie er sich nennt, zu täuschen. Das gelingt mir um so besser, je weniger Begleiter ich habe. Bitte bleibt hier, bis wir die Transmitterstrecke aktiviert haben!«
    Man fügte sich in seinen Wunsch. Rhodan und Homunk waren aufbruchsbereit. Aber es sollte, bevor sie sich auf den Weg machten, noch einen kleinen Zwischenfall geben. In einer Ecke des Raums begann die Luft plötzlich zu flimmern. Die Umrisse einer Gestalt entstanden. Neryman Tulocky stieß einen halberstickten Schrei aus. Aus dem Nichts war Anti-ES' Abgesandter Ricardo materialisiert.
    Er blickte sich um, mit jenem leeren spöttischen Lächeln, das für ihn so charakteristisch war.
    »Man hat sich versammelt, wie ich sehe«, sagte er. »Und die Konkurrenz hat Verstärkung geschickt. Ich hoffe, Sie machen sich keine falschen Hoffnungen. Das Spiel ist nämlich schon so gut wie gewonnen.«
    Mit einem wütenden Schrei riß Powlor Ortokur den Strahler hervor, schnellte den Lauf in die Höhe und drückte ab. Fauchend bohrte sich der grelle, scharf gebündelte Energiestrahl durch die Gestalt Ricardos hindurch in die Wand.
    Die Erscheinung lächelte abfällig und sagte: »Manche Leute sind so dumm, daß es richtiggehend weh tut.«
    »Er ist nicht verwundbar«, sagte Homunk auf dem Weg zum Transmitter zu Perry Rhodan. »Ich sagte schon, es handelt sich lediglich um eine Projektion. Sie kann handeln, als wäre sie ein wirkliches Wesen, aber man kann sie nicht so behandeln. Du verstehst, was ich meine?«
    Rhodan, der am Steuer des Gleiters saß und ihn vorsichtig durch die Finsternis steuerte, nickte. »Ich verstehe.«
    Draußen war die Temperatur unter den Gefrierpunkt gesunken. Der Himmel über Tahun war, wie die meteorologische Tastung auswies, wolkenlos. Ungehindert strahlte der Planet seine Oberflächenwärme in den Weltraum hinaus ab. Das Hüllfeld schien als kräftige Wärmesenke zu wirken. Es absorbierte mit unersättlichem Hunger jedes Wärmequant, das Tahun abstrahlte.
    Der Transmitter nach Ustrac lag nur knapp zweihundert Kilometer von dem Gästehaus entfernt, in dem Perry Rhodan und seine Begleitung untergekommen waren. Er stand in einem kuppelförmigen Gebäude, das bei Nacht infolge seiner Größe eine unübersehbare Landmarkierung darstellte. Perry Rhodan atmete erleichtert auf, als die Lichter der Kuppelspitze endlich in der Dunkelheit auftauchten. Er setzte den Gleiter vor dem Haupteingang ab. Die riesige Kuppelhalle war leer bis auf einen einzigen Wachtposten, der, als er den Großadministrator erkannte, ehrerbietig salutierte. Das Torbogenfeld des Transmitters leuchtete nicht mehr. Man hatte es abgeschaltet, da man wußte, daß die Strecke so lange unbenutzbar war, wie das Hüllfeld rings um Tahun existierte.
    Homunk machte sich sofort an die Arbeit. Die Tätigkeit des Transmitters wurde durch ein mächtiges positronisches Aggregat gesteuert, das aus mehreren Modulen bestand und entlang der Kuppelwandung untergebracht war. Mit Perry Rhodans und des Wachtpostens Hilfe wurden sämtliche Module ihrer Verkleidung entledigt. Homunks Hände verwandelten sich auf unglaubliche Art in Vielzweckwerkzeuge. Er lockerte Schrauben, löste Kontakte, beseitigte
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