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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung
Autoren: Perry Rhodan
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Maskenträger brauchte seine Begleiter nicht auf die Aktivität des Cappin-Fragments aufmerksam zu machen. Sie sahen die farbigen Lichtblitze aus den Schlitzen der Plastikmaske zucken.
    »Ein Gedanke läßt mich die ganze Zeit über nicht los«, brach Irmina Kotschistowa das Schweigen. »Die Götzen beherrschen die Karties völlig. Warum versuchen sie nicht, das für sie so wichtige Lebenselixier synthetisch herzustellen? Dann könnten sie sich der Ockergelben entledigen und brauchten die psionische Energie teilungsbereiter Karties nicht zu fürchten.«
    »Daran habe ich auch schon gedacht!« sagte Corello. »Es ist seltsam, daß die sonst so klugen Götzen in dieser Beziehung blind zu sein scheinen.«
    »Sie dürfen nicht vergessen, welche Mentalität diese Götzen haben«, sagte Schmitt. »Die Karties besitzen einen unstillbaren Zugvogelinstinkt, dem sie sich immer wieder unterwerfen müssen. Sie kommen nicht davon los.
    Die Karduuhls hingegen besitzen einen besonders stark ausgeprägten Machtinstinkt. Die Lust zu herrschen ist bei ihnen so stark, daß sie noch nicht einmal daran denken, ihr bisheriges Verhältnis zu den Ockergelben aufzugeben. Sie werden niemals darauf verzichten, die Karties zu beherrschen, auch dann nicht, wenn es ihren Tod bedeuten sollte.«
    Alaska konnte sich nicht vorstellen, daß ein intelligentes Wesen derart irrational handeln konnte, aber er akzeptierte die Erklärung des Cynos. Die Forschungen, die von den Karduuhls auf Orbinoyc betrieben wurden, bewiesen die Richtigkeit von Schmitts Aussagen.
    »Glauben Sie, daß wir eine Chance haben, durch den Transmitter zu entkommen?« fragte Alaska den Cyno.
    »Das kommt darauf an, ob ich noch einmal Kontakt bekomme«, antwortete Schmitt. »Ich bin sicher, daß ein wichtiger Stützpunkt meines Volkes in der Nähe ist.« Seine Stimme wurde zu einem Flüstern. »Vielleicht gelingt es uns doch noch, die neun Mumien zu finden.«
    Alaska fing die letzten Worte auf. »Neun Mumien?« wiederholte er. »Sie haben schon einmal davon gesprochen.«
    Zum erstenmal, seit sie gemeinsam aufgebrochen waren, erlebten die Terraner einen wilden Gefühlsausbruch des Cynos. Ohne die leuchtende Spule loszulassen, warf Schmitt die Arme hoch und rief: »Begreifen Sie nicht, daß das nur mich und mein Volk etwas angeht?«
    Er beruhigte sich schnell wieder und entschuldigte sich.
    »Sie werden lachen«, sagte er. »Aber manchmal vergesse ich, daß dieser menschliche Körper nicht mein eigener ist. Dann verhalte ich mich wie ein Mensch. Ist das nicht seltsam?«
    Niemand gab ihm eine Antwort. Die Terraner sahen ihn nur an.
    Schmitt senkte den Kopf. »Werden Sie mir jemals trauen?«
    »Nein!« sagte Alaska.
    »Das ist allein Ihre Schuld!« warf Ribald Corello dem Cyno vor. »Sie können nicht von uns erwarten, daß wir Ihnen vertrauen, wenn Sie nur an die Belange Ihres Volkes denken und auch entsprechend handeln.«
    »Mein Volk bekam vor urdenklichen Zeiten einen Auftrag von kosmischer Bedeutung«, sagte Schmitt stolz. »Wir müssen ihn ausführen, daran ist nichts zu ändern. Die Menschen sind dagegen bedeutungslos, wenn sie es auch nicht wahrhaben wollen.«
    »Es mag sein, daß wir in Ihren Augen jetzt noch bedeutungslos sind«, entgegnete Alaska. »Aber eines Tages werden wir das kosmische Geschehen beeinflussen. Alles spricht dafür, daß es so kommen wird.«
    Schmitt lachte auf. »Ich will Sie nicht kränken, aber im Augenblick spricht alles dafür, daß Ihr Volk für alle Zeiten im Schwarm gefangen sein und seine Reisen mitmachen wird.«
    Irmina Kotschistowa trat zwischen Schmitt und den Maskenträger. Alaska sah, daß sie aufgeregt war. Der Schutzanzug mit dem geschlossenen Helm konnte ihre Schönheit nicht verbergen. Alaska senkte den Blick. Die Nähe dieser Frau beunruhigte ihn immer wieder.
    »Wollen wir uns streiten oder endlich etwas für unsere Sicherheit tun?« fragte die Mutantin. »Ich schlage vor, daß Ras mit Schmitt zu dem Transmitter teleportiert. Schmitt soll versuchen, den Transmitter zu justieren, damit wir fliehen können. Wir bleiben inzwischen hier und warten.«
    Alaska und Schmitt waren einverstanden.
    Tschubai hatte sich ausgeruht und erklärte sich bereit, den Cyno zum Transmitter zu bringen.
    »Sie wissen, daß unser aller Leben davon abhängt, ob Sie den Transmitter auf der Müllhalde aktivieren können«, sagte Alaska zu dem Cyno.
    »Ich weiß nicht, ob es wirklich so erstrebenswert ist, noch einmal in diesen Transmitter zu gehen«, versetzte
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