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Silberband 037 - Arsenal der Giganten

Titel: Silberband 037 - Arsenal der Giganten
Autoren: Perry Rhodan
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und bot seinen Besuchern lange, hellbraune Zigarren
an.
    »Import aus meiner Heimat«, sagte er träumerisch. »Nur mit dem Unterschied, daß sie dort einen
Solar pro zwanzig Stück kosten und ich auf Triton einen Solar für das Stück bezahlen muß.«
    »Ihre Heimat?« fragte Perish Mokart verwundert. »Sind Sie denn kein Erdgeborener?«
    Piet van Geldern lachte behäbig.
    »Diese Frage kann nur ein Oxtorner stellen! Natürlich bin ich auf der Erde geboren, aber dort
gibt es eben im Gegensatz zu gewissen Kolonialwelten viele unterschiedliche Landschaften mit
ihren besonderen Spezialitäten. Mit meiner Heimat meine ich die niederländische Region des
Bundesstaates Europa.«
    Er nahm dankend das Feuer, das Cronot ihm reichte, und paffte genüßlich blauweiße Wolken in
die künstliche Atmosphäre.
    »Sie müßten einmal im Frühjahr dort hinfliegen, meine Herren. Dann ist das ganze Land ein
einziger Teppich aus den verschiedensten Tulpen und Narzissen. So etwas gibt es auf Ihrer
Heimatwelt bestimmt nicht.«
    Perish rutschte unruhig auf der Bank hin und her.
    Cronot warf ihm einen verweisenden Blick zu und räusperte sich.
    »Vielleicht machen wir einen Abstecher zur Erde, wenn die Gefahr beseitigt ist, die von OLD
MAN droht. Im Augenblick steht uns noch eine andere Aufgabe bevor. Wir möchten die lemurische
Stadt untersuchen.«
    Van Geldern, nickte.
    »Ah, ja! Sie sind ja beide Kosmohistoriker. Wenn ich Zeit hätte, würde ich Sie begleiten. Aber
so …«
    Er seufzte und blickte auf seine Hände.
    »Hier oben wartet viel Arbeit für mich.«
    »Eine wundervolle Arbeit«, schmeichelte Cronot. »Aber vielleicht gelingt es uns, in der Stadt
die Samen oder Zwiebeln unbekannter Pflanzen aufzutreiben. Wir würden Sie selbstverständlich
sofort davon unterrichten …«
    »Oh! Das wäre sehr freundlich von Ihnen! Wirklich, die alten Lemurer sollen teilweise
fanatische Blumenliebhaber gewesen sein. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie in dieser Richtung
ein wenig forschten.«
    »Wir werden daran denken«, erwiderte Cronot. »Leider hat General Ifros den einzigen Zugang
absperren lassen.«
    »Ich denke, Sie besitzen eine Sondergenehmigung von ihm?«
    »Die ist ungültig wie alle Sondergenehmigungen. Der General denkt anscheinend, OLD MAN würde
ausgerechnet Triton angreifen, sobald er sich wieder in Bewegung setzt. Dabei soll er noch immer
außerhalb der Plutobahn stehen.«
    »Aber das ist doch Unsinn!«
    Piet van Geldern drehte seine Zigarre nervös zwischen den erdverkrusteten Fingern.
    »Könnten Sie uns nicht eine neue Sondergenehmigung verschaffen?« fragte Perish ungeduldig.
    »Ich …?« fragte der Gouverneur zurück. »Das ist leider unmöglich. Über diese
Angelegenheit entscheidet nur der Militärgouverneur.«
    Er deutete auf einen halbschattigen Platz unter dem nackten Zweiggewirr eines
Wildrosenbusches.
    »Cyclamen coum, das früheste aller Alpenveilchen. In diesem Jahr blüht es zum erstenmal. Sechs
Jahre lang habe ich herumprobiert, welcher Platz ihr zusagt. Diese Pflanze ist ein wählerisches
Frauenzimmer«, sagte er voller Stolz über den endlichen Erfolg.
    Perish zog eine Grimasse und ballte die Fäuste.
    Aber sein Vater schüttelte den Kopf.
    Er stand auf und hockte sich neben die rosa und weiß blühenden, niedrigen Pflanzen.
    »Phantastisch!« murmelte er.
    Begeistert folgte ihm van Geldern.
    »Manchmal gehorchen die Pflanzen hier auf Triton scheinbar überhaupt keinen Naturgesetzen
mehr«, flüsterte er. »Ich habe schon Frühblüher gehabt, die erst im Herbst blühten, und
Kurzblüher, die das ganze Jahr über remontierten. Wenn ich Ihnen einmal etwas ganz Besonderes
zeigen darf, eine Fritillaria meleagris, die unter der Einwirkung der geringen Schwerkraft
Tritons über drei Meter hoch wurde, obwohl sie auf der Erde höchstens vierzig Zentimeter
erreicht …?«
    Cronot seufzte entsagungsvoll.
    »Sehr gern, Mr. van Geldern, wirklich, sehr gern. Aber wir müssen zuerst sehen, daß wir eine
neue Sondergenehmigung vom General erhalten. Danach …«
    »Ah! Diese Sondergenehmigung!« schimpfte der Gouverneur. Er blickte nachdenklich über seinen
Dachgarten hinweg. Plötzlich zog er eine flache Taschenuhr hervor, öffnete den Deckel der
Rückseite und drückte auf einen winzigen Knopf.
    Verblüfft sahen die Oxtorner, daß die rückwärtige Hälfte der Uhr ein Minikom war, wie es sonst
nur Abwehrspezialisten erhielten.
    Nach einigen Sekunden meldete sich eine rauhe Stimme, der
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