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Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten
Autoren: Perry Rhodan
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den Robotern der Perlians
kommen.«
    Das konnte den Terranern nur recht sein, weil sich ihnen dann eine Gelegenheit bieten würde,
unbemerkt die Space-Jet zu erreichen.
    Irgendwie hatten die Guerillas davon erfahren, daß dreitausend Mitglieder ihrer Organisation
auf dieser Welt gefangengehalten wurden. Nun war eine große Flotte erschienen, um die Gurrads zu
befreien. Diese Aktion würde beiden Seiten große Verluste bringen.
    Die Aussicht, bald die Space-Jet zu erreichen, ließ Wish Haagard alle durchgestandenen
Strapazen vergessen. Neue Kraft durchströmte seinen Körper. Unter ihm kamen die Gurrads wieder
aus ihren primitiven Hütten. Auch sie schlugen die Richtung zum Raumhafen ein.
    Dort, so ahnte Haagard, würde die Entscheidung fallen, ob die Perlians diesen Planeten
verteidigen konnten, oder ob er in die Hände der Guerillas fallen würde.
    Gabal Al Sharett lag im Eingang der Hütte und starrte in die Nacht hinaus, die in
unregelmäßigen Abständen von explodierenden Bomben und den Feuerstößen der Abwehrforts erhellt
wurde. Er hatte sich hierher zurückgezogen, nachdem die Roboter der Perlians aufgetaucht waren
und das Lager unter Beschuß genommen hatten.
    Drei Kommandanten, die dem Rat angehörten, lagen tot draußen auf der Straße. Ihre alten Beine
hatten sie nicht schnell genug in Sicherheit bringen können. Prolurk, Werkgranh und Robbak waren
nicht mehr am Leben.
    Die anderen Mitglieder des Rates hatten sich ins Innere der Hütte geflüchtet.
    Der Headman wartete auf eine günstige Gelegenheit, seinen Platz zu verlassen und die
Unterkunft der jungen Kämpfer aufzusuchen. Zusammen mit Clan Perrahat und dessen Männern traute
sich Sharett zu, den Raumhafen in kürzester Zeit zu erreichen. Im Augenblick war es jedoch
unmöglich, die Straße zu überqueren.
    Sharett hörte ein Geräusch hinter sich und wandte sich um.
    Rownberk kam herangekrochen und ließ sich neben dem Headman nieder.
    »Die Zeit der Gefangenschaft ist vorüber«, sagte er. »Es wird nicht mehr lange dauern, bis
unsere Schiffe auf dem Raumhafen landen und die Roboter der Perlians vertreiben.«
    Sharett erkannte, daß der andere ihn dazu bringen wollte, irgend etwas zu unternehmen. Er
lächelte breit. Vor kurzer Zeit hatte Rownberk noch darauf gedrungen, daß ein neuer Headman
nominiert werden sollte. Nun erwartete er, daß Gabal Al Sharett sein Leben einsetzte, um die
Flucht aus dem Lager in geordnete Bahnen zu lenken.
    »Warum lachen Sie?« fauchte Rownberk. »Sind Sie verrückt geworden?«
    »Können Sie die Hütte der jungen Kämpfer sehen?« erkundigte sich Sharett voller Spott. »Dort
hält sich Ihr Favorit auf. Sie brauchen nur hinüberzugehen und Clan Perrahat die nötigen Befehle
zu geben.«
    »Wenn wir gerettet werden, sorge ich dafür, daß Ihr Verhalten bestraft wird«, drohte der alte
Kommandant.
    Der Headman schüttelte nachsichtig den Kopf.
    »Kaum einer von Ihnen hat Aussicht, ein Schiff zu erreichen«, sagte er. »Das wissen Sie genau.
Deshalb erwarten Sie, daß ich mit einigen anderen Männern den Weg für Sie frei mache.«
    Rownberk knurrte unwillig und zog sich zurück.
    Gabal Al Sharett blickte auf die Straße hinaus. Er wußte, daß er genau das tun würde, was die
alten Gurrads von ihm erwarteten. Er war der Headman und als solcher für alle Lagerinsassen
verantwortlich. Auch für jene, die nicht mit ihm einverstanden waren.
    Sharett richtete sich auf. Zwei Roboter kamen über das Dach des gegenüberliegenden Hauses und
nahmen einen Gurrad unter Beschuß, der sich zu weit auf die Straße gewagt hatte. Der Guerilla
machte noch ein paar Schritte und brach dann zusammen.
    Sharetts Körper spannte sich. Die kurze Entfernung bis zu Perrahats Unterkunft kam ihm
plötzlich unendlich weit vor. Er wartete ungeduldig, bis die beiden Roboter über ihm waren und
dann auf der anderen Seite des Lagers verschwanden.
    Dann gab er sich einen Ruck und rannte los. Niemals zuvor in seinem Leben war er so schnell
gelaufen. Seine Füße schienen den Schlamm kaum zu berühren. Er sah die Hütte der jungen Kämpfer
schon greifbar vor sich, als hinter ihm ein Strahlenschuß einschlug. Er warf sich mit einem
Sprung nach vorn und landete unsanft am Boden. Ohne zu zögern, rollte er sich seitwärts. Wieder
schlug unmittelbar neben ihm ein Strahlschuß ein. Da war er schon wieder auf den Beinen und
rannte geduckt weiter. An der untersten Stufe der Holztreppe blieb er hängen und fiel der Länge
nach hin.
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