Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 033 - OLD MAN

Titel: Silberband 033 - OLD MAN
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
hatte Steiger angelogen. Ihm fehlte
nichts.
    Und noch besser: Zum erstenmal in seinem Leben wußte er genau, was er zu tun hatte.

34.
    Der Komplex der Ortungszentrale lag im prallen Sonnenschein. Die Szene mit den
vielen, ineinander verschachtelten kleinen Gebäuden und den grotesken Gebilden der Antennen bot
ein Bild tiefsten Friedens. Von den Wolken, die Caldwell gesehen haben wollte, zeigte sich
wenigstens im Augenblick keine Spur. Rod landete den Gleiter unmittelbar neben der großen
Orterantenne, die mit ihren astähnlichen Auswüchsen wie ein umgedrehter Christbaum aussah.
Caldwells leicht verkrümmte Gestalt erschien hinter einem der Fenster des benachbarten Gebäudes.
Rod winkte ihm zu und machte eine Geste in Richtung der Tür. Caldwell verschwand. Sekunden später
öffnete er die Tür.
    Sein Gesicht war gerötet. Er sah aus, als wäre ihm die ungewohnte Aufregung an die Nieren
gegangen; aber jetzt strahlte er. Man konnte ihm die Erleichterung aus den Augen lesen.
    Rod hörte seine Stimme über das Außenmikrophon seines Helms.
    »Meine Güte – bin ich froh, Sie zu sehen«, stieß er hervor. »Ich hatte die
Hoffnung schon fast aufgegeben.«
    Er trat zur Seite und ließ die drei Männer ein. Hinter der Tür führte ein Gang ins Innere des
Gebäudes. Der Raum, in dem Caldwell sich bisher aufgehalten hatte, lag zur Linken. Rod überflog
ihn mit einem kurzen Blick.
    Er wußte nicht recht, wonach er suchte. Wenn die Kristalle eingedrungen waren, dann hatten sie
sich verteilt und würden nirgendwo in so ausreichender Dichte auftreten, daß sie als Nebel zu
erkennen waren.
    Danton hatte sich Caldwell vorgenommen. Mit einem derben Griff an der Schulter drehte er ihn
ein paarmal um die eigene Achse und klopfte den Laborkittel ab. Nach jedem Schlag hielt er einen
Augenblick lang inne und beobachtete. Caldwell machte ein verstörtes, hilfloses Gesicht.
    »Unser Freund ist rein«, erklärte Danton schließlich. »Wenigstens außen. Ich habe nichts
davonfliegen sehen.«
    Caldwell verstand und grinste.
    »Ich glaube nicht, daß viele hier eingedrungen sind – wenn überhaupt. Draußen habe ich
sie gesehen, aber hier …« Er schüttelte den Kopf.
    Rod hatte inzwischen die Schachtel mit den Tabletten aus der Tasche geholt und reichte
Caldwell eine davon. Caldwell nahm sie, betrachtete sie von allen Seiten und schob sie zögernd in
den Mund. Dann, als wäre ihm plötzlich etwas eingefallen, schritt er zur Tür.
    »Warten Sie einen Augenblick, bitte«, sagte er. »Ich will noch etwas holen, bevor wir
aufbrechen.«
    »Moment mal«, rief Rod ihm nach, und Caldwell blieb unter der Tür stehen. »Sie bleiben
vorläufig hier, Caldwell. Befehl von Rhodan. Ich dachte, ich hätte Ihnen das ausgerichtet?«
    Caldwell fuhr sich mit der Hand über die Stirn und lächelte.
    »Natürlich. Ich hatte es vergessen. Aber warten Sie trotzdem! Ich will Ihnen etwas zeigen.
Vielleicht finden Sie es interessant.«
    Die letzten Worte hatte er schon draußen im Gang gesprochen. Rod hörte, wie er die Außentür
öffnete. Roi Danton warf ihm einen bedenklichen Blick zu.
    »Ich an Ihrer Stelle …«, sagte er.
    »Sie haben recht«, unterbrach ihn Rod. »Der Kerl kann nicht einfach da draußen herumspazieren.
Wer weiß, wie lange die Droge braucht, um wirksam zu werden.«
    Er stürzte hinaus. Caldwell hatte die Tür hinter sich zugezogen. Sie schien zu klemmen. Rod
zerrte an der Klinke und schrie Caldwells Namen. Die Tür gab schließlich nach. Unter seinem
eigenen Schwung taumelte Rod ein paar Meter weit in den Gang zurück und hatte Mühe, das
Gleichgewicht zu wahren.
    Er fing sich und stürzte vorwärts. Der grelle Sonnenschein blendete ihn eine halbe Sekunde
lang. Er hob die Hand, um die Helmscheibe zu beschatten.
    Da hörte er das Summen eines Motors. Starr vor Schreck sah er, wie der Gleiter, den er hinter
der Antenne abgestellt hatte, sich zu bewegen begann. Durch das Kanzelglas erkannte er die
Umrisse einer schmächtigen Gestalt. Er schrie:
    »Caldwell, Sie verdammter Narr …!«
    Aber Caldwell hörte ihn nicht – und selbst wenn er ihn gehört hätte, wäre er nicht bereit
gewesen, seine Absicht zu ändern. Der Gleiter schoß steil in die Höhe, ging auf Südkurs und
verschwand hinter den Dächern.
    Rod kehrte um und rannte zum Funkraum zurück.
    »Caldwell ist uns durchgebrannt«, keuchte er.
    Luigi meldete sich mit aufgeregter Stimme.
    »Sir, das Hauptstromtor des Transmitters ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher