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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit
Autoren: Perry Rhodan
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streifte die Uniform ab. Gucky sah einen Augenblick auf den
eiförmigen Zellaktivator, der sich unter dem Hemd abzeichnete. Atlan wartete. Gucky war offenbar
nicht in seine Kabine gekommen, um ihm Nichtigkeiten mitzuteilen.
    »Ich habe dich bei der Sitzung vermißt«, bemerkte Atlan beiläufig. »War man müde, oder hatte
man einfach keine Lust, zirka fünfzig undurchführbare Pläne anzuhören?«
    »Man hat gearbeitet«, erklärte der Mausbiber gekränkt.
    »Oh!«
    »Da gibt es nichts zu ›ohen‹. Ich möchte ernsthaft mit dir sprechen.«
    »Auch das noch. Kleiner – ich komme soeben von einer sehr ernsthaften Aussprache mit
ernst zu nehmenden Männern. Begreife das gefälligst und lasse mich in Ruhe. Ich bin fertig, wenn
du diesen Begriff aus der Umgangssprache erlauben willst.«
    Gucky blieb überraschend ruhig.
    »Wir sind alle fertig, Atlan. Ihr seid zu keinem Resultat gekommen, nicht wahr?«
    »Zu keinem brauchbaren. Mein Vorschlag, die Haluter über Kahalo anzugreifen, ist ein
Unternehmen für Verrückte oder Lebensmüde. Wir werden ihn nie realisieren. Ich frage mich jetzt
schon, weshalb ich überhaupt von einer Eroberung Kahalos gesprochen habe. Vielleicht wollte ich
Terras tüchtigsten Männern nur etwas zum Denken geben. Ich weiß es nicht genau.«
    »Du bist tatsächlich fertig«, sagte Gucky nachdenklich. »So ein konfuses Zeug hast du noch nie
geredet. Perry läuft zur Zeit wie ein gefangener Tiger in seiner Kabine herum. Cart Rudo
zermartert sich den Kopf nach hochkomplizierten Anflugmanövern, mit denen man die halutische
Wachflotte überwinden könnte.«
    »Wahnsinn.«
    »Er tut wenigstens etwas. Die Mutanten stellen verwegene Pläne auf, und ich habe auch etwas zu
sagen. Deshalb bin ich hier.«
    Atlan ging zum Getränkeautomaten und zog einen Becher mit farblosem Vitaminsaft aus dem
Schlitz. Gucky verzog angewidert die spitze Nase.
    »Du solltest Karotten essen. Oder nein – bleibe lieber bei dem synthetischen Stoff. Mein
Vorrat schrumpft zusammen. Spielst du eigentlich nur den Uninteressierten, oder bist du es?«
    Atlan fühlte, daß der Mausbiber unruhig wurde. Er konnte seine Neuigkeiten nicht länger für
sich behalten.
    Der Arkonide nahm in einem anderen Sessel Platz, streckte die Beine von sich und lehnte den
Kopf zurück.
    »Ich höre, Kleiner. Mache es kurz, willst du? Ich bin nämlich tatsächlich müde. Die CREST wird
diese Randzonensonne umkreisen, bis wir einen Entschluß gefaßt haben, wohin wir uns wenden
sollen. Also …?«
    Gucky faßte sich kurz. Seine braunen Augen blickten ernst und eindringlich.
    »Was ich jetzt sage, ist kein Spaß. Du erinnerst dich an Redhorses Abstecher auf die
eiszeitliche Erde? Er geriet in eine Falle, die ihm ein Meister der Insel namens Toser-Ban
gestellt hatte. Ums Haar wären wir von der automatischen Mondfestung vernichtet worden. Vorher
aber sind wir mit einer Korvette zur Erde geflogen und haben Redhorse herausgehauen.«
    »Wem erzählst du das?«
    »Dir. Toser-Ban hätte dich beinahe erschossen. Ich konnte dich gerade noch telekinetisch
anheben. Anschließend eröffneten wir mit einem Energiegeschütz das Feuer auf Toser-Ban. Sein
Schutzschirm brach zusammen, und du hast ihn mit einem Desintegrator unschädlich gemacht.«
    »Sicher, sicher. Und dieser Korporal Surfat, jetzt zum Sergeanten befördert, hat Biberfleisch
gegessen.«
    Gucky grinste. Er erinnerte sich.
    »Das ist jetzt nicht mehr wichtig. Mir kommt es auf die wenigen Sekunden an, die ich brauchte,
um dich zu finden. Ich mußte mich sehr stark konzentrieren, und da hörte ich jemanden meinen
Namen rufen. Nicht sehr laut, aber deutlich, Atlan! Ich hatte mich voll auf meine telepathischen
Fähigkeiten konzentriert, um deinen Standort ausmachen zu können. Hast du mich gerufen? Wenn
ja – wie hast du mich gerufen? Besitzt du telepathische Gaben, die du uns bisher
verheimlicht hast?«
    Atlan stellte den Becher weg und richtete sich auf.
    »Kleiner – ich besitze weder telepathische Gaben, noch habe ich dich in dem Moment
gerufen. Ich blickte in Toser-Bans Waffenmündung. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich nur noch
daran gedacht, wie unangenehm es ist, im Regen zu sterben. Wahrscheinlich bist du von John
Marshall angesprochen worden.«
    »Nein«, behauptete Gucky energisch. »Darüber haben wir stundenlang diskutiert. Er war mit den
Mutanten von Makata beschäftigt.«
    »Also schön. Worauf willst du hinaus?«
    Der Mausbiber machte eine vage
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