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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica
Autoren: Perry Rhodan
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sechs Jahre
gesucht, Chester. Jetzt habe ich dich gefunden.«
    Dr. Chester MacDowell erschauerte, und eine Welle von Empfindungen durchströmte ihn.
    »Guten Tag, Vater«, sagte er ruhig.

3.
    Die Speicherbänke waren dabei, die letzten Auswertungen vorzunehmen, um dann ihre
endgültige Entscheidung zu treffen. Der Scout hatte jeden der fünf Planeten lange Zeit
untersucht, und war schließlich bei der zweiten Welt in eine Kreisbahn gegangen.
    Wenn in diesem System überhaupt ein geeigneter Platz für die Saat zu finden war, dann nur auf
diesem Planeten. Es handelte sich um eine junge Sauerstoffwelt mit hohen Temperaturen und einer
entsprechenden Tier- und Pflanzenwelt.
    Nachdem das Schiff die Oberfläche gründlich sondiert hatte, schickte es einen
Atmosphäretaucher auf die Reise, der auf den Planeten zustürzte. Unter normalen Umständen wäre er
von der Gravitation beschleunigt und in den oberen Luftschichten verdampft worden, aber der Scout konnte den Taucher über ein kompliziertes System steuern und lenkte ihn in einer
flachen Bahn in die Atmosphäre.
    Auf den positronischen Befehl der Speicherbänke hin öffnete der Taucher eine Klappe an seiner
Vorderfront. Das war der Beginn einer gründlichen Analyse. Die aerodynamische Form des Tauchers
war zweckentsprechend, und er raste wie ein Metallpfeil durch die Luft. Seine Außenfläche
erwärmte sich, wurde heiß und begann dunkelrot zu glühen. Sorgfältig beobachteten die
Speicherbänke diese Temperaturveränderungen. Der Flug des Tauchers wurde verlangsamt, und er
sackte über hundert Meter weiter in die Tiefe.
    Der Scout analysierte die Zusammensetzung der Atmosphäre und die dadurch entstehenden
Lebensbedingungen an fünf verschiedenen Stellen. Danach wurde der Taucher wieder eingeholt und
einer gründlichen Kontrolle unterzogen, bei der seine Verwendbarkeit für weitere Ausflüge geprüft
wurde.
    Nach irdischer Zeitrechnung umkreiste der Scout den Planeten seiner Wahl über sechs
Tage, bis er entschieden hatte, daß diese Welt sehr gut geeignet war. Als dieser Moment eintrat,
erstarb das Leben der unzähligen Meßapparate und Ortungsgeräte. Metallider schoben sich über die
blinkenden Linsen, der Beobachter stellte seine Reflexsendungen ein, und der tropfenförmige
Wächter hing wie erstarrt an seinem Platz.
    Alles war klar.
    Der Scout hatte einen brauchbaren Planeten entdeckt, seine Aufgabe war erfüllt.
    Nur eines blieb noch zu tun: die zweite Einheit mußte benachrichtigt werden.
    Von diesem Augenblick an begann der Scout zu funken.

4.
    Der Schwere Kreuzer GOLF VON MEXICO hatte eine reine Routinearbeit durchzuführen,
die sich in den Mannschaftsräumen durch tagelange Schachspiele, Poker und Bayard bemerkbar
machte.
    Der Kugelraumer hatte seine Beobachtungsposition im Sternenhaufen M-13 bezogen. Die Peil- und
Ortungsgeräte des Schweren Kreuzers lauschten ununterbrochen in die Stille der Unendlichkeit.
    Aber gar nichts geschah.
    Leutnant Roger Yassord trat seine vierte Dienststunde an und erschien mit säuerlichem Gesicht
in der Kommandozentrale. Major Ankenbrand, der Kommandant, warf ihm einen erstaunten Blick
zu.
    »Was ist los mit Ihnen, Roger? Sie haben jetzt sechs Stunden lang Gelegenheit, sich Ihre Zeit
einigermaßen interessant zu vertreiben.«
    Yassord wurde durch diese Aussicht nicht aufgemuntert, im Gegenteil: sein Gesicht verfinsterte
sich noch weiter.
    »Ich habe gerade ein Vermögen verloren, Sir«, erklärte er düster.
    Major Ankenbrand, der bisher noch nicht gewußt hatte, daß sein Leutnant über Vermögen
verfügte, wurde aus seiner gleichgültigen Stimmung aufgerüttelt. »Sie haben doch nicht etwa mit
der Mannschaft gespielt, Roger?«
    »Nicht mit der Mannschaft, Sir, nur mit Sergeant Schmidt«, erklärte der Leutnant.
    »Mit dem Schmidt?« fragte Ankenbrand ungläubig.
    Yassord wagte nicht mehr, seinen Vorgesetzten anzublicken, er hatte die Augen niedergeschlagen
und murmelte ein schwaches: »Ja, Sir.«
    Major Ankenbrand räusperte sich. »Wieviel haben Sie verloren?«
    Yassord hob seine Hand in Hüfthöhe und ließ sie dort kreisende Bewegungen vollführen.
    »Einen Meter, Sir«, sagte er heiser. »Dicht gestapelt.«
    »Dieser Schmidt ist ein Halunke, jeder Kadett in der Flotte weiß das, und niemand spielt mit
ihm. Ausgerechnet Sie mußten auf ihn hereinfallen. Wie stellen Sie sich überhaupt die Bezahlung
Ihrer Spielschulden vor?«
    Auf Yassords Gesicht erschien ein sanftes Lächeln.
    »Durch
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