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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus
Autoren: Perry Rhodan
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zurück.
    Ellert ließ ihn gehen und nistete sich im Gehirn des Einsatzoffiziers ein, der – nach
irdischen Maßstäben – ein Leutnant war.
    Der Leutnant alarmierte seine Untergebenen und bestimmte einen Piloten und zwei Sergeanten,
die ihn begleiten sollten. Fünf Minuten später stieg die schnelle Maschine in den Nachthimmel
empor und raste dann mit erstaunlicher Beschleunigung nach Osten.
    Kurz vor der Landung setzte Ellert zum zweiten Experiment an.
    Er blieb im Gehirn des Leutnants und schickte nur einen winzigen Teil seines Intellekts zu
Onot. Somit weilte er nun gleichzeitig in den Gehirnen zweier Lebewesen.
    »Man wird dich abholen, Onot. Gehe mit ihnen. Wir werden erneut fliehen, aber diesmal besser
vorbereitet. Sie sollen sehen, daß mit dir nicht zu spaßen ist und du nur auf freiwilliger Basis
mit ihnen verhandelst. Kannst du mich gut verstehen?«
    »Wie immer«, gab Onot lautlos zurück. »Was wird geschehen?«
    »Wir bekommen einen Gleiter zur Verfügung gestellt«, erwiderte Ellert gut gelaunt und kehrte
zu dem Leutnant zurück.
    Der Gleiter landete, der Leutnant stieg aus und begrüßte den Offizier, der Onot festgenommen
hatte. Onot wurde geholt und dem Leutnant übergeben. Der brachte ihn in die Kabine und setzte ihn
zwischen die beiden schwerbewaffneten Sergeanten. Der Pilot legte die Hände auf die Kontrollen,
dann verschloß er die Einstiegluke. Der Antrieb begann zu summen. Der Gleiter stieg nach oben.
Dann schoß er in westlicher Richtung davon.
    Aber er kam niemals in der Hauptstadt an.
    Nicht einmal die Stellung der Sterne veränderte sich, als der leichte, ziehende
Schmerz der Rematerialisation schwand. Der schwarze Schatten an der Seite allerdings war
verschwunden. Gucky hatte den Sprung so angesetzt, daß sie nicht direkt beim Labor, sondern
einige hundert Meter davor in der Wüste gelandet waren.
    »Achtung!« flüsterte der Mausbiber und rührte sich nicht vom Fleck. »Eine ganze Menge Druuf
sind in der Nähe. Polizei! Sie bewachen Onots Labor.«
    Um sie herum war es dunkel. Weiter vorn, in nördlicher Richtung, schien der Horizont erhöht zu
sein, das war das Gebirge. Am Fuße des Hanges sah Rhodan ein schwaches Licht. Es bewegte sich.
Wahrscheinlich gehörte es zu einem Druuf, der die Posten kontrollierte.
    Gucky bestätigte Rhodans Vermutung. »Sie haben das Labor umstellt und hoffen, daß sie Onots
Freunde fassen können.«
    Eine Weile warteten sie schweigend, während Gucky die auf ihn einströmenden Gedankenimpulse
kontrollierte. Da die beim Labor stationierten Einheiten noch keine Ahnung davon hatten, daß der
entflohene Onot ausgerechnet zu ihnen kommen würde, dachte natürlich auch keiner an diese
Möglichkeit und an die bereits erfolgte Flucht.
    So kam es, daß Gucky nach etwa zehn Minuten angestrengten telepathischen Lauschens zu Rhodan
sagte: »Hier sitzen und warten, erscheint mir unsinnig. Wer weiß, wie lange Onot braucht, um
hierher zu gelangen. Er müßte schon ein Flugzeug erwischen, und das scheint mir unwahrscheinlich.
Immerhin wird er – oder Ellert – nicht so dumm sein, denen hier in die Finger zu
laufen. Ellert wird rekognoszieren, die Polizeitruppe entdecken – und woanders
hinfliehen.«
    »Klingt logisch«, gab Rhodan zu. »Was sollen wir tun?«
    »Das fragst du mich?« Gucky schien verwundert. »Ich habe folgenden Vorschlag: Ich bringe dich
zur Space-Jet zurück und sehe mich dann allein noch ein wenig in der Stadt um. Vielleicht finde
ich eine Spur.«
    Rhodan überlegte und sagte dann: »Einverstanden.«
    Als sie in die Zentrale der Space-Jet materialisierten, war nur Leutnant Mundi dort.
    Rhodan traf Manoli und Ras Tschubai auf dem Gang zum Laderaum.
    Und so erfuhr Rhodan die große Neuigkeit.
    Leider um Sekunden zu spät, denn Gucky war bereits unterwegs.
    Der Fluggleiter raste nach Osten.
    Ellert hatte einen Bogen von einhundertachtzig Grad beschrieben, kaum daß er den Leutnant
erneut unter Kontrolle genommen hatte. Der Pilot hatte zwar verwundert aufgeblickt, als ihm der
Offizier den Befehl gab, sich dann aber widerspruchslos gefügt. Die beiden Sergeanten kümmerten
sich um ihren Gefangenen.
    So weit, so gut. Aber was nun?
    Ellert wußte, daß er nicht ewig mit dem gestohlenen Gleiter über Druufon kreuzen konnte. Es
würde nicht lange dauern, bis sie die neuerliche Flucht bemerkten und ihn verfolgten. Wenn er
Onots Aufzeichnungen nicht im Stich lassen wollte, mußte bald etwas geschehen.
    Ob Rhodan schon
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