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Signale

Signale

Titel: Signale
Autoren: Frederik Pohl
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erreichbar über die örtliche Route Thruway, liegen die Niagarafälle, welche von manchen Reisenden als ein wundervoller Anblick gepriesen werden, vergleichbar mit den jovianischen Roten Flecken. Andere schildern sie als eintönig. Der Wasserfall selbst ist zweigeteilt, und die Teile sind in der Umgebung bekannt als der »amerikanische« und der »kanadische«, über welche eine Menge von etwa 450 000 m 3 Wasser je Minute in eine Tiefe von durchschnittlich 50 m stürzen. Das ist alles. Es ist wenig genug.
     
    6317 km. Boston, und das Ziel Ihres Ausflugs! Hier sollten die Reisenden sich um Transmitterplätze zur Rückkehr in die Zivilisation bemühen, was sie in den meisten Fällen nicht ohne ein herzliches Gefühl der Dankbarkeit tun.
    Boston (oder manchmal »Boss-Turm« genannt) selbst ist ein Fischerdorf ohne besondere Eigenschaften, obwohl insgesamt attraktiv, vor allem, wenn man bei Dunkelheit eintrifft. Geklammert an eine unsichere Existenz, ständig bedroht vom Einfall der mächtigeren Nachbarn von der anderen Seite des Charles River, bietet Boston, umringt von Wachfeuern und unter hartem Gesetz von der Dämmerung bis zum Morgengrauen, des Nachts aus der Luft ein beeindruckendes Bild.
    Die Stämme auf der anderen Seite des Flusses sind feindselig. Bis vor kurzer Zeit bereicherten sie die Erträge ihrer kümmerlichen Weidewirtschaft, indem sie Gleiter mit falschen Leuchtbalken köderten. Sie lauerten den Reisenden auf, beraubten sie und brachten sie auch bisweilen um, mit einer primitiven Waffe, eine Art von Bumerang oder »Rechenschieber«, die sie mit großer Kunstfertigkeit beherrschen. Natürlich wurden diese Dinge unterbunden. Die jetzigen Bewohner dieses Territoriums sind neue Einwanderer, ihre Vorgänger sind nun ausgerottet.
     
    87 km östlich liegt Cape Cod, heute ein von weganischen Wassermännern bemannter Raketenstützpunkt, aber früher ein beliebtes Ferienziel der Menschen und historische Stätte der Anbetung. An seinen sandigen Ufern wurde eine Invasion der Wikinger unter Führung von Erik dem Roten durch Einheimische unter Joe McCarthy zurückgeschlagen, der, wie erzählt wird, die Wasser mit einem Birkenstab zerteilte, wodurch die Invasionsflotte Schiffbruch erlitt. Der Platz ist durch einen Monolithen gekennzeichnet, den man »Plymouth-Felsen« oder »Wrack« nennt.
     
    Und so gelangen wir zum Ende des vergnüglichen Ausflugs auf der alten Erde 18! Im Namen der verschiedenen Parkdirektoren, der Tourismusagentur, und der überbelasteten Wildhüter, die auf diesem Planeten mit der Pflege der überlebenden Menschen beschäftigt sind, wünschen wir Ihnen eine angenehme Heimreise – und mehr Glück an Ihrem nächsten Ziel!
     

 
Vater der Sterne
     
1.
     
    Norman Marchand saß in den Flügeln der unteren Stufe des Festsaals, auf einem Lederpolster, das ihm jemand besorgt hatte. Im Saal befanden sich 1500 Leute, um ihm Ehre zu erweisen.
    Marchand erinnerte sich gut an den Festsaal. Er hatte ihm einst gehört. Vierzig … nein, nicht vierzig. Auch nicht fünfzig. Sechzig Jahre war es her, sechzig und mehr Jahre, daß Joyce und er in dem Saal getanzt hatten. Damals war es das allerneueste Hotel der Erde, und er der jung verheiratete Sohn des Mannes gewesen, der es gebaut hatte, und das Fest der Empfang anläßlich der Hochzeit mit Joyce. Natürlich würde keiner dieser Menschen hier etwas davon wissen. Aber Marchand erinnerte sich … O Joyce, mein Liebling! Aber sie war jetzt lange Zeit tot.
    Die Menge lärmte. Er blickte sich in den Flügeln des Saals um und konnte erkennen, daß der Prominententisch sich füllte. Da war der Vizepräsident der Vereinigten Staaten, der dem Gouverneur von Ontario die Hand schüttelte, als hätten sie für einen Augenblick vergessen, daß sie verschiedenen Parteien angehörten. Da war Linfox vom Institut, der höflich einem Schimpansen in den Sessel half, neben dem Platz, vor dem eine Reihe von Mikrofonen stand; das war wahrscheinlich Marchands Platz. Linfox schien Schwierigkeiten im Umgang mit dem Schimpansen zu haben. Der Schimpanse war ohne Zweifel transformiert, aber das Geschenk menschlicher Intelligenz hatte nicht seine Affenbeine verlängert.
    Dann erschien Dan Fleury; er kam die Stufen vom Grund des Festsaals heraufgeschritten, wo der Rest der 1500 Gäste seine Plätze einnahm.
    Fleury sieht nicht besonders gut aus, dachte Marchand – nicht ein kleiner Anflug von Befriedigung, obwohl Fleury fünfzehn Jahre jünger war. Dennoch war Marchand nicht
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