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Sherlock Holmes Bisher unbekannte Fälle Sammelband 1

Sherlock Holmes Bisher unbekannte Fälle Sammelband 1

Titel: Sherlock Holmes Bisher unbekannte Fälle Sammelband 1
Autoren: Heiko Grießbach
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zu sehen, was mich leicht beruhigte. Allerdings konnte ich keinen Polizisten ausmachen, ich hoffte, sie versteckten sich nur so gut, um unsichtbar zu sein.
    Wir kauften bei einem Händler etwas Obst und schlenderten weiter. Das Gespräch mit Holmes, erst über das Wetter, dann über Politik und Klatsch, verlief schnell im Sande. Die Zeit verging und wir speisten in einem Pub erstaunlich gut und lange zu Mittag. Es gab deutsches Bier, das uns außerordentlich gut mundete und dazu ein Porterhouse-Steak, wie es im Buche steht. Der Wirt setzte sich zu uns und wir sprachen über Geschäfte und wie man einen Pub führt.
    Nach einem Schlenker bis zur südlichen Stadtgrenze gingen wir langsam zurück Richtung Bakerstreet und Holmes schlug vor, den Weg durch den Hyde Park zu nehmen. Das weitläufige Gelände lag um diese Zeit verlassen und mein Unbehagen kehrte zurück. Kaum hatten wir am Eingang des Parks den Triumphbogen des Wellington Arch passiert, ertönte ein entfernter Knall und Holmes zuckte zusammen. Er griff sich an die Brust und sackte zu Boden.
    „Holmes, sind Sie getroffen?“, fragte ich erschrocken und kniete neben meinen Freund. Er rührte sich nicht. Auf der Brust leuchtete ein nasser roter Fleck, Blut! Mein Herz setzte einige Schläge aus und Schweiß trat mir auf die Stirn. Hatte die Schutzweste versagt und die Kugel sie durchschlagen?
    „Holmes, so sagen Sie doch etwas!“ Ich schaute mich um, ob ich den Schützen entdecken konnte, und bemerkte drei Uniformierte, die sich schnell näherten.
    „Haben Sie den Schuft erwischt?“, rief ich. Dann wollte ich mich um Holmes kümmern. „Ich glaube, er ist verletzt, ich muss ihm helfen!“
    Doch die Polizisten zogen mich von Holmes weg.
    Ich sträubte mich und sagte: „Ich bin Arzt, Doktor Watson!“
    „Bitte treten Sie zurück! Ich bin Polizeiarzt, ich sehe nach dem Verletzten.“
    Die beiden anderen nahmen mich rechts und links am Arm und hielten mich auf Abstand zu Holmes. Ich versuchte, mich loszumachen.
    „Lassen Sie mich doch los, ich bin der Begleiter von Holmes und selber Arzt!“, rief ich erbost.
    Der Polizeiarzt hatte sich über Holmes gebeugt, schaute auf und schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid, er ist tot“, sagte er.
    Es war, als hätte er mir eins mit der Keule gegeben. Die Beine verwandelten sich in Gummi und ich wäre zu Boden gefallen, hätten mich die beiden Polizisten nicht festgehalten. So hing ich in ihrem Griff wie ein Betrunkener. Mein Denken setzte aus, ich konnte nichts sagen.
    „Wir bringen Sie nach Hause, Doktor Watson, kommen Sie. Wenn Sie ärztliche Hilfe benötigen ...“
    Mehr hörte ich nicht und kam erst wieder auf der Couch in unserer Wohnung zu mir. Mrs. Hudson war außer Haus und ein Polizist saß im Sessel und wartete darauf, dass ich wieder erwachte.
    Ich richtete mich auf, grauer Nebel wallte in meinem Kopf. „Mister Holmes ...?“, fragte ich.
    Der Mann im Sessel machte ein ernstes Gesicht. „Er ist tot, ich bedauere, Ihnen das sagen zu müssen. Benötigen Sie irgendetwas?“
    Tot ... kreiste es in meinen Gedanken, tot ...
    „Aber wie ist das möglich? Die Schutzweste, er hatte eine Schutzweste an. Und was ist mit dem Schüt- mit dem Mörder?“
    „Sie sollte sich jetzt erst einmal beruhigen und etwas ausruhen. Morgen erfahren Sie alle Einzelheiten, in Ordnung?“
    In Ordnung? Nein, nichts war in Ordnung! Es war etwas Schreckliches passiert und wahrscheinlich lief der Mörder noch frei herum. Ich wollte aufstehen. „Ich muss den Kerl schnappen, der Holmes ...“ Ich konnte es nicht aussprechen.
    „Bitte beruhigen Sie sich. Wir, die Polizei, kümmern uns um alles, wir verfolgen den Schützen. Sie bleiben bitte liegen. Soll ich einen Arzt kommen lassen, der nach Ihnen sieht und Ihnen etwas zur Beruhigung gibt?“
    „Nein!“ Ich wollte meine Ruhe haben. „Und gehen Sie, ich komme allein zurecht. Unsere Wirtin muss auch bald zurückkommen, also gehen Sie und fangen Sie den Mörder!“
    Zwei Stunden später, Mrs. Hudson war noch nicht wieder erschienen, schellte es an der Tür. Ich raffte mich auf und ging öffnen. Ein alter gebrechlicher Mann stand vornüber gebeugt vom Alter auf einen Stock gestützt vor mir. Das Haar war weiß wie Schnee und das Gesicht besaß mehr Falten, als ein gepflügter Acker Furchen aufwies. Ich wollte ihn ungehalten fragen, was er wolle, als eine vertraute Stimme leise sprach: „Lassen Sie mich rein und zeigen Sie Ihre Freude nicht, Watson!“
    Es war Holmes! In perfekter
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