Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sharpes Trafalgar

Titel: Sharpes Trafalgar
Autoren: Bernard Cornwell
Vom Netzwerk:
zusammengebrochen, und eine britische Flagge hing jetzt über ihrer Gillung. Der Besanmast der Victory war fort, ihr Fock- und Großmast waren nur noch Stummel, doch ihre Geschütze waren noch bemannt und immer noch gefährlich. Die große Santisima Trinidad war stumm, hatte die Flagge eingeholt. Das heftigste Gefecht fand jetzt nördlich von ihr statt, wo ein Teil der feindlichen Flotte es riskiert hatte, zurückzukommen, um den Kameraden zu helfen. Jetzt eröffneten sie das Feuer auf die der Schlacht müden britischen Schiffe, die unermüdlich luden und feuerten.
    Im Süden, wo Collingwoods Royal Sovereign die Schlacht eröffnet hatte, brannte ein Schiff. Die Flammen loderten zweimal so hoch wie ihre Masten, und die anderen Schiffe, deren Kapitäne ein Übergreifen des Feuers und eine Explosion ihrer Magazine befürchteten, segelten von ihr fort. Einige der britischen Schiffe, die wussten, was die Mannschaft des brennenden Schiffs erlitt, schickten Beiboote zu ihr, um die Seeleute in Sicherheit zu bringen. Das brennende Schiff war die französische Achille, und als sie explodierte und das Donnern über die von Trümmern bedeckte See hallte, klang es wie die Posaunen des Jüngsten Gerichts. Eine Rauchwolke, schwarz wie die Nacht, schleuderte glühende Trümmer in den Himmel über dem Schiffswrack, die in die See fielen, zischten und im Ozean erloschen.
    Nelson starb.
    Vierzehn Schiffe waren bis jetzt aufgebracht worden. Ein Dutzend weitere kämpften noch ums Überleben. Eines war verbrannt und gesunken, der Rest ergriff die Flucht.
    Capitaine Montmorin, der wusste, dass Chase ihn entern wollte, hatte Männer mit Äxten losgeschickt, um den gefallenen Großmast abzutrennen. Andere Männer zerhackten die Enterhakenstricke, mit denen die Revenant mit der Pucelle verbunden war. Montmorin versuchte, freizukommen, weil er hoffte, überleben, sich nach Cadiz schleppen und an einem anderen Tag weiterkämpfen zu können.
    »Ich will, dass die Karronaden feuern!«, rief Chase, und die Männer, die geholfen hatten, die Enterer zurückzuschlagen, schwangen die schweren 32-Pfünder herum und feuerten auf die Männer, die versuchten, die Revenant freizubekommen und jetzt noch mehr Probleme hatten, denn ihr Focksegel hatte Feuer gefangen. Die Flammen breiteten sich außergewöhnlich schnell aus, verschlangen das von Kugeln gelöcherte Segeltuch, doch Montmorins Männer durchschnitten die Stricke, die die Fockrah hielten, und so fiel das Segel aufs Deck, und sie konnten das brennende Segeltuch über Bord werfen.
    »Lasst sie in Ruhe«, bellte Chase diejenigen seiner Männer an, die mit ihren Musketen auf die sich abmühenden Seeleute zielten. Er wusste, dass das Feuer auf die Pucelle übergreifen konnte, und dann würden beide Schiffe brennen und explodieren. »Gut gemacht, gut gemacht!«, rief Chase der Mannschaft seines Feindes zu, als sie die letzten brennenden Trümmer ins Wasser geworfen hatte. Dann krachten die Geschütze und fegten die Männer mit den Äxten hinweg, die immer noch versuchten, die beiden Schiffe aus ihrer Umarmung zu befreien. Ein Geschütz explodierte auf der Revenant, und es klang schrecklich, als Stücke des zerborstenen Schlosses Montmorins Kanoniere auf dem Unterdeck niedermähten.
    Weitere britische Geschütze feuerten, und die Pucelle fügte dem Franzosen unbarmherzig Schaden zu. Ein Leutnant, der das Kommando über die Unterdeckgeschütze der Pucelle hatte, sah, dass die beiden Rümpfe so nahe zusammenlagen, dass die Mündungsflammen seiner 32-Pfünder drohten, das gesplitterte Holz des unteren Rumpfs der Revenant in Brand zu stecken, und so befahl er einem halben Dutzend Männern, Wasser aus Eimern auf die kleinen Brandherde zu schütten, damit die Flammen nicht auf die Pucelle übergriffen.
    »Seesoldaten!«, rief Sharpe. »Seesoldaten!« Er hatte zweiunddreißig Seesoldaten versammelt und nahm an, dass die anderen tot oder verwundet waren oder das Magazin oder die französischen Gefangenen auf dem Achterdeck bewachten. Diese zweiunddreißig Mann mussten genügen. »Wir entern!«, schrie Sharpe gegen das Krachen der Geschütze an. »Nehmt Piken, Äxte, Entermesser und sorgt dafür, dass eure Musketen geladen sind. Beeilung!« Er fuhr herum, als er das Schaben eines Schwerts in der Scheide vernahm, und sah Collier, immer noch mit Leutnant Haskells Blut getränkt, unter dem gefallenen französischen Großmast stehen, der die Brücke zum Entern sein würde. »Was, zur Hölle, tun Sie hier, Harry?«,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher