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Shadow Falls Camp - Erwacht im Morgengrauen: Band 2 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Erwacht im Morgengrauen: Band 2 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Erwacht im Morgengrauen: Band 2 (German Edition)
Autoren: C.C. Hunter
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den Kelch zum Mund führten. Sie wusste, wie viel es Della bedeutete, deshalb bereitete sich Kylie innerlich schon darauf vor, einen Schluck Blut aus dem Kelch zu nehmen, ohne ihn direkt wieder auszuspucken. Kylies Magen rebellierte trotzdem.
    Ich muss das tun. Ich muss das tun. Della zuliebe.
    Vielleicht magst du den Geschmack ja sogar , hatte Della vorher gesagt. Wäre es nicht total cool, wenn sich herausstellen würde, dass du ein Vampir bist?
    Nicht wirklich , hatte Kylie gedacht, sich aber nicht getraut, es auszusprechen. Sie nahm an, ein Vampir zu sein wäre nicht schlimmer als ein Werwolf oder ein Gestaltwandler. Auf der anderen Seite musste sie daran denken, dass Dellas Exfreund ihre kalte Haut so abstoßend gefunden hatte, dass er mit ihr Schluss gemacht hatte. Della hatte fast geweint, als sie es Kylie und Miranda erzählt hatte. Da zog es Kylie doch vor, ihre eigene Körpertemperatur zu behalten. Und dann noch der Gedanke, sich fast ausschließlich von Blut zu ernähren …? Also, Kylie aß sowieso ziemlich selten Fleisch und wenn sie es tat … dann sollte das Tier schon tot und gekocht sein, bitte.
    Holiday, die Campleiterin und Kylies Mentorin, hielt es für unwahrscheinlich, dass Kylie irgendwelche körperlichen Verwandlungen durchmachen würde. Allerdings hatte Holiday auch gesagt, dass alles möglich wäre. Die Wahrheit war, dass Holiday – die selbst eine Fee war – Kylies Zukunft nicht vorhersehen konnte, weil Kylie eine Ausnahme war.
    Und Kylie hasste es, eine Ausnahme zu sein.
    Sie hatte schon in der Welt der Menschen nirgendwo dazugehört, jetzt war sie auch noch hier der Außenseiter. Dabei fühlte sie sich gar nicht ausgestoßen oder so. Ganz im Gegenteil, sie fühlte sich übernatürlichen Leuten näher als normalen. Zumindest, wenn sie sich sicher war, dass sie nicht auf dem Speiseplan von jemandem stand. Della, Miranda und sie waren inzwischen beste Freundinnen – es gab nichts, dass sie nicht mit ihnen teilen konnte. Die Blutspende war ein Beweis dafür.
    Okay, eine Sache gab es schon, die Kylie nicht mit ihren beiden besten Freunden teilen konnte. Geister. Die meisten Übernatürlichen hatten ein Problem mit Geistern. Dabei hatte Kylie ja selbst ein Problem damit, was aber diese nervigen Gestalten nicht davon abhielt, sich in schöner Regelmäßigkeit bei ihr blicken zu lassen.
    Was auch immer sie am Ende sein sollte, eins stand schon mal fest: Sie zog Geister an wie ein Magnet. Das war ihre Gabe. Oder zumindest eine davon … Holiday glaubte, dass das Geistersehen nur eine von Kylies vielen Gaben war und dass sich die anderen im Laufe der Zeit erst zeigen würden. Kylie hoffte nur, dass mögliche andere Gaben einfacher zu handhaben waren als diese unentschlossenen, kommunikationsgestörten Toten.
    »Gleich sind wir dran«, raunte Miranda ihr zu.
    Kylie sah, wie der Kelch an Helen gereicht wurde. Kylie schluckte. Ihr Blick wanderte zu Derek, der Halbfee war. Er stand in der Reihe drei Leute vor Helen. Kylie hatte verpasst, wie er das Blut getrunken hatte. Doch das war ihr ganz recht. So musste sie wenigstens beim nächsten Kuss nicht dauernd an das Blut in seinem Mund denken.
    Er lächelte sie liebevoll an und Kylie wusste, dass Derek ihre innere Unruhe spüren konnte. So verrückt das auch klang, aber seine Fähigkeit, ihre Gefühle zu lesen, war für sie einerseits anziehend, hielt sie aber andererseits davon ab, ihm noch näherzukommen. Also, es war weniger seine Fähigkeit, ihre Gefühle zu spüren, die sie davon abhielt, die Beziehung zu ihm zu vertiefen, als vielmehr seine Fähigkeit, diese auch zu kontrollieren. Weil er Halbfee war, konnte Derek ihre Gefühle nicht nur lesen, sondern auch beeinflussen – nur eine leichte Berührung genügte, um Furcht in Faszination oder Wut in Gelassenheit zu verwandeln. War es da verwunderlich, dass sie zu diesem verdammt süßen Typen einen gewissen Abstand hielt?
    Auch wenn das vielleicht etwas paranoid von ihr war, aber nachdem sie ihren Vater – pardon, ihren Stiefvater – dabei erwischt hatte, wie er ihre Mutter betrog und nachdem Trey, ihr Exfreund, sie fallengelassen hatte, nur weil sie nicht bereit gewesen war, mit ihm ins Bett zu gehen, fiel es Kylie nicht leicht, dem männlichen Geschlecht zu vertrauen. Und das war bei jemandem, der in der Lage war, ihre Gefühle zu manipulieren, noch schwieriger.
    Trotzdem mochte sie Derek sehr gern und am liebsten würde sie alle Bedenken über Bord werfen. Sogar in diesem Moment –
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