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Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)

Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)

Titel: Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
Autoren: E L James
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Glück trage ich meine beste Jeans.
    »Gang acht, bei den Elektroartikeln«, verkünde ich ein wenig zu fröhlich. Ich sehe Grey an und bedaure es sofort. Gott, ist der Mann schön!
    »Nach Ihnen.« Er signalisiert mir mit seiner langfingrigen, manikürten Hand, dass er mir den Vortritt lässt.
    Was macht er in Portland? Warum ist er hier bei Clayton’s? Aus einem kleinen, selten benutzten Teil meines Gehirns – wahrscheinlich irgendwo am unteren Ende der Medulla oblangata, ganz in der Nähe meines Unterbewusstseins – steigt der Gedanke hoch: Er ist da, um dich zu sehen . Vergiss es! Warum sollte dieser attraktive, mächtige, weltläufige Mann mich sehen wollen? Absurd!
    »Sind Sie geschäftlich in Portland?«, frage ich. Meine Stimme klingt zu hoch, als hätte ich mir den Finger in der Tür eingeklemmt. Versuch, cool zu sein, Ana!
    »Ich habe gerade die landwirtschaftliche Abteilung der Washington State in Vancouver besucht, weil ich deren Forschungsarbeit über Bodenbeschaffenheit und wechselnde Bewirtschaftung von Feldern finanziell unterstütze«, erklärt er sachlich.
    Siehst du? Er ist nicht deinetwegen da , spottet mein Unterbewusstsein, ziemlich laut und schadenfroh.
    »Gehört das auch zu Ihrem Welternährungsprogramm?«, erkundige ich mich.
    »So ähnlich.« Seine Lippen verziehen sich zu einem leichten Lächeln.
    Er betrachtet die Auswahl an Kabelbindern, die Clayton’s zu bieten hat. Was will er bloß mit denen? Ich kann ihn mir nicht als Heimwerker vorstellen. Seine Finger gleiten über die Packungen, er bückt sich und wählt eine aus.
    »Die da«, sagt er.
    »Brauchen Sie sonst noch etwas?«
    »Ja, Kreppband.«
    Kreppband?
    »Wollen Sie malern?«, platze ich heraus. Bestimmt erledigen das Handwerker für ihn.
    »Nein, das will ich nicht«, antwortet er mit einem süffisanten Grinsen.
    Ich habe das bittere Gefühl, dass er sich über mich lustig macht. Findet er mich komisch? Oder sehe ich irgendwie merkwürdig aus?
    »Hier entlang«, nuschle ich verlegen. »Das Kreppband ist bei den Malersachen.«
    »Arbeiten Sie schon lange hier?«, will er wissen.
    Wieder werde ich rot. Warum, verdammt, übt er eine solche Wirkung auf mich aus? Ich komme mir wie eine Vierzehnjährige vor – linkisch wie immer und fehl am Platz. Augen geradeaus, Steele!
    »Seit vier Jahren«, murmle ich, als wir unser Ziel erreichen und ich zwei Rollen mit unterschiedlich breitem Kreppband aus dem Regal hole.
    »Das da«, sagt Grey und deutet auf das breitere.
    Ich reiche es ihm. Dabei berühren sich unsere Finger kurz – wieder dieses Knistern. Ich schnappe nach Luft, als ich spüre, wie sich alles in meinem Bauch zusammenzieht. Verzweifelt versuche ich, meine Fassung wiederzuerlangen.
    »Darf es sonst noch etwas sein?«, hauche ich.
    Seine Pupillen weiten sich ein wenig. »Ein Seil, denke ich.« Seine Stimme klingt genauso kehlig wie meine.
    »Hier entlang.« Ich gehe mit gesenktem Kopf voran. »Was genau haben Sie sich vorgestellt? Wir haben Seile aus synthetischen und aus natürlichen Fasern … Taue … Kordeln …« Ich verstumme, als ich merke, wie seine Augen dunkler werden. Hilfe!
    »Fünf Meter von dem Naturfaserseil, bitte.«
    Mit zitternden Fingern messe ich fünf Meter ab. Dabei wage ich nicht, ihn anzusehen. Herrgott, sehr viel nervöser könnte ich nicht sein. Ich ziehe mein Teppichmesser aus der Gesäßtasche
meiner Jeans, schneide das Seil ab, rolle es auf und verschlinge es zu einem Schlippstek. Wie durch ein Wunder gelingt es mir, mir dabei nicht in den Finger zu schneiden.
    »Waren Sie mal bei den Pfadfindern?«, fragt er, die sinnlichen Lippen belustigt verzogen.
    Schau nicht auf seinen Mund!
    »Organisierte Gruppenaktivitäten sind nicht so mein Ding, Mr. Grey.«
    Er hebt eine Augenbraue. »Was ist denn dann Ihr Ding, Anastasia?« Wieder dieses geheimnisvolle Lächeln.
    Ich sehe ihn mit großen Augen an, unfähig, etwas Vernünftiges zu antworten. Ich habe das Gefühl, die Erde tut sich vor mir auf. Ganz ruhig, Ana , fleht mein gequältes Unterbewusstsein mich an.
    »Bücher«, flüstere ich, doch mein Unterbewusstsein kreischt: Dich will ich! Ich bringe es zum Schweigen, entsetzt darüber, dass es zu solcher Vehemenz fähig ist.
    »Was für Bücher?« Er legt den Kopf ein wenig schief.
    Warum interessiert ihn das?
    »Ach, das Übliche. Klassiker. Hauptsächlich britische Literatur.«
    Er streicht nachdenklich mit Zeigefinger und Daumen über sein Kinn. Vielleicht ist ihm langweilig, und er versucht,
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