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Selfmade: erfolg reich leben (German Edition)

Selfmade: erfolg reich leben (German Edition)

Titel: Selfmade: erfolg reich leben (German Edition)
Autoren: Carsten Maschmeyer
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zum Beispiel nur bei der Rezeption anrufen musste, dann sagte ich ängstlich zu ihr: »Kannst du das machen?« Ich hatte richtige Vermeidungsstrategien entwickelt, um nur nicht mit fremden Leuten in Kontakt treten zu müssen.
    Rückblickend kommt es mir geradezu kurios vor, dass mir das, was mir heute sogar Spaß macht, damals solche Angst eingeflößt hat. Aber wenn ich es nicht geschafft hätte, diese Angst in Mut zu verwandeln, hätte meine Beraterkarriere geendet, bevor sie überhaupt begonnen hatte. Denn in Beratungs- und Verkaufsberufen kommt es ja ganz besonders darauf an, dass man den Mut für Kontakte zu potenziellen Neukunden aufbringt und Bewerbungsinterviews mit Nachwuchskräften führt.
    Bestimmt kennen auch Sie diese typische Situation: Ein Paar ist irgendwo unterwegs, beide kennen sich nicht aus. Einer von ihnen schlägt vor, dass man doch jemanden nach dem Weg fragen könnte. Meistens gibt der andere erst einmal zurück: »Wozu das denn? Wir finden den Weg auch so!«
    Eigentlich ist das aber eine seltsame Reaktion. Warum haben so viele Menschen Angst davor, mit ihnen zunächst Fremden Kontakt aufzunehmen? Ist es weniger schlimm, eine halbe Stunde lang herumzuirren, als einen Passanten kurz zu fragen, wie man von A nach B kommt? Das Ärgste, was einem passieren kann, ist doch, dass die Person, die man um Orientierungshilfe bittet, selbst nicht weiß, wo es langgeht. Kaum jemand wird auf eine solche Frage antworten: »Frechheit! Suchen Sie gefälligst selbst!« Und doch verhalten sich viele Menschen so, als ob sie Angst davor hätten, anstelle einer zivilisierten Antwort Prügel zu erhalten.
    Vielleicht kommt diese Scheu aber auch ein wenig von unserer Erziehung. Wie oft haben wir zu hören bekommen: »Das kannst du nicht!« Oder: »Dafür bist du noch zu klein!« Auch Sätze wie »Was sollen die Nachbarn denken?« oder »Übernimm dich nur nicht!« waren nicht unbedingt Mut fördernd. Gerade in der Kindheit dringen solche Programmierungen tief ins Unterbewusstsein ein und bleiben dort wirksam, bis man sich von ihnen befreit. Ganz zu schweigen von drastischeren Strafen, mit denen manche Eltern leider glauben, ihre Kinder »belehren« zu müssen, wenn diese einen Fehler gemacht haben. Dabei lernt man am besten dann, wenn man selbst etwas ausprobiert.
    Als meine Kinder noch klein waren, mochte ich eines der Lieder, die sie immer wieder angehört haben, sehr: »Ich schaff das schon, ich schaff das schon, ich schaff das ganz alleine.« Es hob sich so wohltuend vom Kanon der »Das schaffst du nicht«-Sätze ab. Ich habe mich sehr gern daran erinnert, als ich den Kindermusiker Rolf Zuckowski persönlich kennenlernte. Dieses Lied ist eine echte Eigenermutigung.
    Verwandeln Sie Angst in Mut
    Am weitesten verbreitet ist die Angst, auf fremde Menschen zuzugehen. Wir haben Angst, vor anderen Menschen schlecht dazustehen. Dabei ist es viel schlimmer, durch Nichtstun vor sich selbst schlecht dazustehen. Die Furcht vor Zurückweisung ist eines der größten Erfolgshindernisse. Dieser Mangel an Mut hemmt viele Menschen noch als Erwachsene im Beruf. Zum Beispiel haben viele Vertreter und Dienstleister Angst, fremde Menschen anzurufen. Die Aussicht, dass der Angerufene den Hörer wieder auflegt, ist sicher nicht allzu schön. Wenn man es aber nicht probiert, wird der Hörer am anderen Ende der Leitung gar nicht erst abgenommen. Stellen Sie sich mal vor, man könnte fünf potentielle Kunden kontaktieren. Wer es nicht probiert, bei dem kommt in fünf von fünf Fällen auch kein Kontakt zustande – die Chance beträgt hier also null Prozent. Dagegen wäre die Chance bei 20 Prozent und somit deutlich besser, selbst wenn zwar vier von fünf Angerufenen gleich wieder auflegen würden, aber ein Anruf erfolgreich wäre.
    Den Mut, Verteidigungsbereitschaft zu zeigen, bringen die meisten Menschen notfalls auf. Wichtig ist es aber, auch angriffsbereit zu sein. Statt mit Angst in der Defensive zu verharren, gehen Sie lieber mit Mut in die Offensive.
    Durch Angst verschließen sich viele Chancen – durch Mut eröffnen sich unzählige Gelegenheiten. Also sollten Sie gerade das tun, was Ihnen Angst macht – nur so können Sie Ihre Angst verlieren. Wenn Sie Ihre Angst erst ein paarmal überwunden haben, wird es schon zur Gewohnheit. Sie bekommen Routine und was Ihnen vor Kurzem noch Beklemmungen verursacht hat, wird vielleicht sogar zu einem angenehmen Nervenkitzel.
    Oftmals ist es so: Um das Gute genießen zu können, müssen wir
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